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Song of Blood (German Edition)

Song of Blood (German Edition)

Titel: Song of Blood (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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ist, so weiß ich trotzdem, was Freundschaft bedeutet. Und ich möchte Florean nicht verlieren.“ Einen Moment lang sah er Far nachdenklich an.
    „Und dich ebenfalls nicht, mon ami“, fügte er mit einem kleinen Lächeln hinzu.
    „Freunde?“, fragte Far.
    „Que diable, natürlich sind wir Freunde.“
    „Und du bringst mir etwas bei?“
    Mathis zögerte erst, bevor er zustimmend nickte.
    „Was willst du zuerst lernen?“, wollte er wissen.
    Far grinste böse. „Etwas, das mir gegen Bhreac hilft, Mathis.“

 
     
    ***
     
    „Zieh dich für einen Ausflug um“, hatte Mathis ihm befohlen und war in sein eigenes Zimmer gegangen, um seine blutbefleckte Kleidung gegen saubere zu tauschen. Jetzt trug er zu einer dunkelbraunen Lederhose ein T-Shirt, dessen Brauntöne sich veränderten, je nachdem wie sich Mathis bewegte. Far trug gleichfalls eine lederne Hose. Dazu hatte er sich ein schlichtes ärmelloses, schwarzes Shirt übergestreift. Gewohnheitsmäßig hing sein Waffengürtel tief auf seinen Hüften, worin sein Dolch, die DV8 und sein Sender steckten, eine Vorsichtsmaßnahme, die Mathis mit einem Nicken registrierte. Sein Blick fiel auf Fars maßangepasste Stiefel, aus deren Schaft der Griff eines weiteren Dolches ragte. Mathis scherzte: „Ich sagte Ausflug und nicht Krieg.“
    „Man weiß nie, was kommt“, stellte Far sachlich fest und wollte gleich darauf wissen: „Was ist mit Song?“
    „Was soll mit ihm sein? Wir lassen ihn schlafen. Bei Tagesanbruch sind wir zurück.“
    Mathis winkte Far ins Freie und machte sich mit ihm auf den Weg zum Bois de Boulogne. Für Far war es ein seltsames Gefühl mit einem anderen Vampir unterwegs zu sein, anstatt Songlian an seiner Seite zu haben. Zumal ihm Mathis weiterhin ziemlich fremd war. Als sie den riesigen Park erreichten, führte ihn Mathis zielstrebig in die Nähe eines Baches. Hier hielten sich immer einige Stricher auf, wie Mathis leise erklärte. Mit dem Kinn deutete er auf die jungen Männer, die einen Joint rauchend auf Kundschaft warteten.
    „Locke einen von ihnen durch die Kraft deiner Gedanken hierher und lass ihn etwas sehen, was es nicht gibt.“
    Far erinnerte sich an eine ähnliche Lektion, die ihm Songlian in Irland erteilt hatte. Bei dem Gedanken daran, wie diese Lektion geendet hatte, musste er sich ein Lachen verkneifen.
    „Heranlocken kann ich einen von ihnen vielleicht, nur wie soll ich ihm etwas vorgaukeln?“
    „Genauso, wie du ihn anlockst“, sagte Mathis leichthin. „Stell dir meinetwegen eine geistige Verbindung zwischen dir und deinem Opfer vor und dann beeinflusse seine Wahrnehmung.“
    Far konzentrierte sich und suchte sich aus der Gruppe einen jungen Mann mit rot gefärbten Strähnen in den Haaren aus. Kurz darauf scherte der aus der Gruppe aus und kam zielstrebig auf sie zu. Mathis nickte zufrieden, bis der Stricher ihn aus großen Augen anschaute.
    „Mademoiselle, ich fürchte, Sie befinden sich am falschen Ort. Wenn Sie Abwechslung suchen, kann ich Ihnen gerne den richtigen Weg zeigen“, sagte er mit einer Mischung aus Höflichkeit und Anzüglichkeit. Mathis fuhr zu Far herum.
    „Mademoiselle?“
    Far grinste und flachste frech: „Weil du so niedlich bist.“
    „Etwas anderes“, befahl Mathis streng und ignorierte die verwirrten Blicke des Strichers. „Das ist zu einfach.“
    Im nächsten Moment wurde der junge Mann kreidebleich. Er starrte Mathis entsetzt an, stolperte mehrere Schritte rückwärts und begann schließlich schreiend zu rennen.
    „Le diable! J’ai vu le diable!“
    Die anderen Stricher sahen ihm kopfschüttelnd und lachend hinterher, wie er kreischend in der Dunkelheit verschwand.
    „Vom Fräulein zum Teufel. Was für eine Beförderung“, brummelte Mathis, gab aber zu, dass Far die Aufgabe ganz gut gemeistert hatte.
    „Was nun?“, fragte Far wissbegierig und folgte Mathis einen einsamen Weg entlang. Der gab keine Antwort, sondern hob wie ein Jagdhund die Nase in den Wind.
    „Was ist denn?“ Far sah den Gefährten irritiert an, weil der nicht antwortete.
    „Gebrauche deine Sinne“, wurde er lediglich aufgefordert. Also begann auch Far neugierig zu schnuppern. Plötzlich wusste er, was Mathis’ Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatte: Der Wind trug einen Hauch von warmem Kupfergeruch mit sich.
    „Da kommt jemand“, stellte Far fest.
    Mathis nickte und blieb abwartend stehen. Far bemerkte, dass sich Mathis’ Gesicht veränderte. Es nahm vampirische Züge an und die schwarzen Pupillen verengten

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