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Song of Blood (German Edition)

Song of Blood (German Edition)

Titel: Song of Blood (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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das läge an meinem guten Aussehen.“
    Mathis seufzte theatralisch. „Du warst eindeutig zu lange mit Florean zusammen.“
     
     
    Als ihn die ersten Strahlen der Morgensonne in der Nase kitzelten, wachte Songlian auf. Beinahe sofort bemerkte er, dass der Platz an seiner Seite leer war. Mit zittrigen Gliedern richtete er sich auf. Er fühlte sich elend und ausgelaugt. Mühsam versuchte er sich zu erinnern, was geschehen war, denn der gestrige Abend war lediglich ein verschwommenes Etwas in seinem viel zu trägen Verstand.
    „Far?“, fragte er mit heiserer Stimme in das stille Zimmer hinein. Er erhielt keine Antwort. Stattdessen begann auf seiner Fensterbank eine Drossel zu singen.
    Songlian versuchte es lauter: „Far?“ Er schlug die Bettdecke beiseite und schwang die Beine über die Kante des Bettes. Schwindel überkam ihn. Beim Blut, was hatte er angestellt, dass er sich wie ein Baby fühlte?
    „Far?“ Die Drossel verstummte und flatterte nach einem Blick auf ihn rasch davon. Kalte Furcht griff nach Songlian. Far sollte bei ihm sein. Waren sie nicht am Abend gemeinsam auf dieses Zimmer gegangen? Bilder von Fars nacktem Körper, schimmernden Reißzähnen und Unmengen von Blut überschwemmten auf einmal Songlians Verstand. Da erst fiel es ihm ein. Far hatte sein Blut getrunken. Und jetzt war er fort. Bhreac! Bhreac hatte ihn sich geholt. Songlian sprang auf und schlug mit einem Aufschrei der Länge nach zu Boden, weil ihn seine schwachen Beine nicht trugen. Da wurde die Tür aufgerissen und im nächsten Moment umschlangen ihn Joeys kräftige Arme.
    „Was machst du hier am Boden, So-lian?“ Mit einem Ruck stemmte ihn Joey in die Höhe. Songlian stand, musste sich allerdings an ihm festhalten.
    „Geht es dir nicht gut?“, fragte Joey erschrocken, als er Songlians Gesicht sah.
    „Far ist fort“, stieß der panisch hervor.
    Überrascht ließ Joey ihn los, aber als Songlian erneut schwankte, packte er gleich wieder zu.
    „Was ist das denn hier für ein Lärm?“ Cooper stand gähnend in einem gestreiften Pyjama in der Tür.
    „So-lian sagt, dass Far verschwunden ist.“ Joey half Songlian zurück auf das Bett. Im Nu war Cooper hellwach.
    „Vielleicht ist er bloß irgendwo im Haus. Ich werde ihn suchen“, versprach er. Songlian nickte erleichtert.
    „Und was ist mit dir los?“, wollte Joey besorgt von ihm wissen. Hitze kroch in Songlians Wangen.
    „Das verstehst du nicht“, murmelte er.
    „Versuch es einfach.“ Joey grinste. „Nur vom Vögeln bist du nicht so wacklig auf den Beinen, oder?“
    Die Hitze nahm zu und Joeys Grinsen wurde breiter.
    „Ich habe Far von meinem Blut gegeben“, sagte Songlian, da er ahnte, dass Joey nicht locker lassen würde. Schlagartig wurde der ernst.
    „Um Himmels Willen! Wie viel war das denn, dass du im Moment so aussiehst, wie du aussiehst?“
    „Ich habe wohl übertrieben“, murmelte Songlian in einem Anflug von Selbsterkenntnis und horchte auf. Die Villa erwachte zum Leben. Er hörte, wie Cooper Kommandos gab und gleich darauf das Trappeln vieler Füße. Offensichtlich hatte Cooper alle Anwesenden geweckt und für die Suche nach Far eingeteilt.
    „Hoffentlich ist er nicht Bhreac in die Hände gefallen“, sprach er seine Befürchtungen aus.
    „War Mathis nicht bei ihm? Als wir von unserer Stadttour zurückkehrten, sagte er jedenfalls, dass er nach euch beiden sehen wollte“, sagte Joey.
    Songlian nickte müde. Richtig! Mathis hatte ihn mit Blutkonserven gefoltert.
    „Und wenn Mathis bei ihm war, dann müssten wir es sicherlich gehört haben, wenn Bhreac die beiden angegriffen hätte, oder? So-lian?“
    Songlian hielt es nicht länger auf dem Bett. Er musste selbst nach Far suchen. Die Ungewissheit war ja nicht zum Aushalten! Joey drückte ihn mit überraschender Kraft zurück und machte ihm damit einen Strich durch die Rechnung.
    „Lass den Unsinn. Da ist ja jeder Betrunkene sicherer auf den Beinen als du.“
    „Er ist nirgends zu finden!“ Cooper stand erneut in der Tür, dieses Mal schnaufend anstatt gähnend.
    „Mathis ist ebenfalls fort“, ergänzte Harry, der in Muskeln und Shorts gekleidet neben dem Teamleiter auftauchte. Songlian stieß einen spitzen Schrei aus und schob Joey von sich. Mit äußerster Willenskraft rappelte er sich auf.
    „Ich bringe ihn um“, zischte er so voller Wut durch hervorbrechende Fangzähne, dass die Freunde unwillkürlich zurückwichen.
    „Meinst du nun Bhreac oder Mathis?“ Harry kam nicht mehr mit. Jemand

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