Song of Blood (German Edition)
Augen.
„Hast du schon einen Plan, wie du an Baxter herankommen willst?“
Ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf Bhreacs Gesicht aus.
***
Die kraftvollen Stöße ließen Songlian schwindeln und die Finger in die Kissen graben. Sein kehliges Stöhnen schien Fars Lust nur weiter anzufachen. Er schlang einen Arm um Songlians Hüfte und hob sie seiner Mitte entgegen, um tiefer vorstoßen zu können. Seine Lippen glitten über seine Schulter und sandten weitere Schauer über Songlians angespannten Körper. Auf einmal ritzte er mit seinen Zähnen sein Handgelenk ein und schob es seinem stöhnenden Geliebten entgegen. Als Songlian das frische Blut witterte, warf er den Kopf in den Nacken.
„Far …“ Er befand sich ohnehin schon nahezu am Ende seiner Beherrschung, dennoch presste er seine Lippen auf die kleine blutende Wunde. Im selben Moment durchstachen Fars Zähne Songlians Haut kurz oberhalb des Schlüsselbeins. Beide Körper zuckten in der folgenden Ekstase unkontrolliert zusammen. Songlian schrie an Fars Handgelenk auf, ohne dass sich seine Lippen von dem warmen Blut trennen konnten. Heftig warf er sich Fars Bewegungen entgegen. Schmerz mischte sich lustvoll mit der Leidenschaft. Ihre Höhepunkte verschmolzen wie ihr erlösendes Stöhnen miteinander und Songlian fühlte sich von Fars kräftigem Körper in die Matratze gedrückt. Widerstrebend löste er sich von dem Handgelenk seines Liebsten und genoss mit geschlossenen Augen dieses für ihn anregende Gefühl von Beherrschtwerden und Unterwerfung durch Far. Wenn er an den ablehnenden und zurückhaltenden Partner zu Beginn ihrer Beziehung zurückdachte, hatte sich dieser inzwischen zu einem ziemlich dominanten Bettgefährten gemausert. Far konnte auch verspielt und zärtlich sein, aber alles eben zu seiner Zeit. Heute schien Far eher stürmisch drauf zu sein. Songlian fühlte seinen Körper angenehm schmerzen, was unter anderem daher rührte, dass Far weiterhin auf ihm lag.
„Bist du verletzt?“, fragte der und hauchte einen Kuss auf Songlians Schläfe. Der erschauerte. Wie fand Far bloß immer so zielsicher die sensiblen Punkte seines Körpers?
„Ich bin am Ersticken. Ansonsten ist alles gut“, murmelte er. Leise lachend rollte sich Far von ihm herunter, wobei er ihn nicht losließ, sondern Songlian fest in seine Arme zog. Er hörte nicht auf ihn zu küssen. Wie groß war der Unterschied zwischen dem wilden Sex und diesen sanften Küssen! Songlian spürte, wie er wieder dahinschmolz.
„Ich liebe dich, Hase.“ Far berührte sein Geschlecht, das noch auf Halbmast stand. Songlian stieß ein wohliges Knurren aus und schob seine Hüften den liebkosenden Händen entgegen.
„Willst du mehr und damit Mathis’ Zorn auf uns heraufbeschwören oder wartest du bis nach meinem Unterricht?“, fragte Far.
„Welcher Mathis, welcher Unterricht?“ Songlians Verstand beschränkte sich gerade auf seinen Unterleib.
„Der Mathis, der seit einer Weile vor unserer Tür lauert, weil unsere Unterrichtsstunde eigentlich längst hätte beginnen sollen“, erklärte Far und stellte seine Liebkosungen abrupt ein. Mathis hätte keine Scheu einfach so in das Zimmer zu platzen, wenn sie ihn zu lange warten ließen.
„Beim Blut!“ Songlian schaute an sich herunter. „Und was mache ich jetzt mit diesem Ständer?“
Far stieg bereits in eine Sporthose.
„Kalt duschen?“ Ein grausamer Vorschlag. Songlian schnaubte empört, kam allerdings nicht mehr dazu, etwas Passendes zu antworten. Mathis’ Geduld schien nämlich wirklich ein Ende zu haben, denn er stand plötzlich in der Tür. Sein strenger Blick reichte aus, damit Far rasch an ihm vorbeihuschte und in den Park eilte, ohne dass Mathis erst mit ihm schelten musste. Mit einem charmanten Lächeln sah ihn dagegen Songlian an, der sich zwischen den Laken rekelte.
„Schimpf mit mir, mon ami, ich bin Schuld an seiner Verspätung.“
„Das ist mir schon klar“, brummte Mathis. „Ich frage mich bloß, wie es Far gelingt weiterhin aufrecht zu laufen, wenn er ständig seine Pflicht an dir erfüllen muss.“
„Nun, würde es nach mir gehen …“
„Oh non, non. Dann wäre er längst ein ausgelaugtes Wrack. Mon Dieu, Florean.“ Mathis gab seinem Freund seufzend einen Wink.
„Steh auf und komm mit. Heute werde ich dich brauchen.“
„Mich?“ Überrascht schlüpfte Songlian aus dem Bett, suchte sich umständlich ebenfalls eine Sporthose aus dem Schrank und folgte Mathis ins Freie.
Im Garten
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