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Songkran

Songkran

Titel: Songkran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Matti
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Deutsche. Er atmete auf. Eine Barlady hatte die Musik leiser gestellt.
    „Don´t know. Ask police“. Die Bartenderin lupfte die Schultern.
    „O.K. Paul bumbum with barlady Soi Cowboy?“, hakte der Deutsche nach. Seine Pedanterie für grammatikalisch korrektes Englisch war im aktuellen zwölften Bier untergegangen.
    „Yes, last week. Wife open bar outside. Sukhumvit Soi Sip Saam . Very good business.“
    Dass Pauls Freundin eine Außenbar auf der Sukhumvit eröffnet hatte, war dem Deutschen Gast neu. Er fing mit den Fingern an zu zählen, welche Zahl Sip Saam genau war. Er kam auf vierzehn.
    „Fourteen!“, rief er ihr zu, wie ein übereifriger Schüler in der Unterrichtsstunde.
    „No! Thirteen!“ Sie schüttelte den Kopf, ähnlich einer Lehrerin, die die Hoffnung für ihren Schüler aufgegeben hatte.
    „Wife in bar Soi Sip Saam , oh sorry, thirteen, and Paul go Soi Cowboy to make bumbum.“
    Um das Vergehen plastisch zu illustrieren, schob sie den rechten Zeigefinger in den Kreis, den ihr Daumen und Zeigefinger der linken Hand bildete. Der Deutsche schüttelte den Kopf in Anlehnung an ihr Fingerspiel.
    „And what happend?“ Seine Neugier entlud sich in gestikulierenden Armen.
    „Wife have friend in Soi Cowboy. Her see Paul in Soi Cowboy and talk, talk, talk with wife.“
    Der Deutsche konnte ihren Ausführungen folgen und nickte  mit dem Kopf.
    „But this was last week. Is she still angry?“
    „Today, friend told wife about Paul bumbum lady Soi Cowboy. Wife shouting, shouting here in Bar.“
    „Fighting?“ Der Deutsche streckte ihr seine Fäuste entgegen.
    „No, no, no fighting, only shouting.“
    Sie unterbrach. Paul tauchte in seiner Bar auf und setzte sich auf seinen angestammten Platz an der Theke. Er hielt zwei unverschlossene Packungen Zigaretten in der Hand, die er im Seven Eleven an der Ecke gekauft hatte.
    „Alles klar?“, fragte der Deutsche mit leicht gehässigem Unterton, der dem Elsässer entging.
    „Kann nicht klagen“, antwortete Paul. Ohne Aufforderung stellte die Bartenderin einen Vodka Tonic auf die Theke und schob das Glas in seine offende Hand.
    Mit einem „one Singh more?“ wandte sie sich wieder charmant dem Deutschen zu.
    „Why not“, antwortete dieser. Beinahe wäre er vom wackeligen Barhocker gefallen.

Das Wespennest
     
    Dienstagmorgen
     
    Gun spürte einen Läufer in seinem Windschatten. Der Abstand variierte; einmal konnte er das Atmen des Anderen deutlich hören, ein anderes Mal schien dieser weiter entfernt zu sein, vielleicht sogar abgehängt, bis er wieder Nähe zu Gun aufbaute. Unbewusst änderte Gun seine gewohnte Laufrichtung und nahm an der Gabelung den schmalen Weg nach rechts, der dicht am äußeren Zaun des Lumphiniparks vorbeiführt. Der Mann im Schatten folgte ihm. Zufall? Gun reduzierte sein Tempo bis auf Schrittgeschwindigkeit, um den Verfolger herankommen zu lassen. Er spürte, dass auch dieser langsamer wurde. Gun stoppte, tippelte auf der Stelle, drehte sich wie ein trainierender Boxer im Kreis, der einen von der Decke herabhängenden Sandsack mit Hieben malträtiert. Der Unbekannte im Schatten lief langsam an ihm vorbei. Ihre Augen trafen sich.
    „Ich muss Sie sprechen, Herr Polizeiinspektor. Folgen Sie mir bitte“, sagte der Mann im Vorbeilaufen.
    Gun ließ die Person in weißer Sportkleidung ein paar Meter davon ziehen, um dann die Verfolgung aufzunehmen. Auf mindestens zwanzig Jahre jünger als er selbst schätzte Gun den Unbekannten, dessen athletische Bewegungen beeindruckten. Welcher Personenkreis ist dermaßen durchtrainiert? fragte sich Gun. Im Augenblick fielen ihm Leistungssportler oder Elitesoldaten ein. Vielleicht eine Sondereinheit der Polizei?
    Der Unbekannte führte Gun am zwanzig Meter hohen Uhrturm vorbei, dessen Form einer chinesischen Pagode nachempfunden ist. Anschließend überquerte Gun einen kleinen Steg, der einen Bachlauf überbrückte. Kurzzeitig war der Unbekannte aus seinem Blickfeld verschwunden. Dann sah Gun ihn zwischen den roten Säulen des chinesischen Pavillons. Er hatte auf einer steinernen Bank Platz genommen, über der Lampions baumelten, die die Größe von Fußbällen hatten. Goldene chinesische Schriftzeichen verzierten die roten Pfeiler des Pavillons, als auch die Laternen. Zu dieser frühen Stunde war dieser Ort verwaist, der während des Tages Touristen und Einheimische, meist Ältere, unter seine rotgoldenen Leuchter lockt. Gun setzte sich dem Unbekannten gegenüber. Nun sah er die beeindruckende

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