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Songkran

Songkran

Titel: Songkran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Matti
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zum Stuhl am Küchentisch. Er drückte ihn auf den Sitz und behielt die rechte Hand mit Druck auf seiner Schulter.
    „Wie wir hier sehen, hatten Sie keine Zeit zum Aufräumen“, sagte der Hagere.
    Halbleere Flaschen Thaiwhisky der Sorte Mekong, schmutziges Geschirr, überquellender Aschenbecher, eine zerknitterte Ausgabe der Thai Rat des Vortages teilten sich den Platz auf der Tischplatte. Der Muskulöse nahm die Zeitung und schlug den Sportteil auf.
    „Ich bin beschäftigt. Mach du mal weiter“, sagte er zu seinem Partner. Wuchtiger Kopf und wuchtiger Stiernacken verschwanden hinter den aufgeschlagenen Zeitungsseiten.
    Mex Atmung normalisierte sich. Langsam realisierte er, dass die Männer nicht wegen seiner Spielschulden gekommen waren. Der Rückzahlungstermin war in drei Wochen. Was wollten die beiden Schläger von ihm? Seine Ruger 9 x 19 mm Knarre ruhte im Schlafzimmer auf seinem Nachttisch. Keine Chance dorthin zu kommen. Der Muskelprotz stand direkt vor der Schlafzimmertür.
    „Mr. Wang schickt uns. Er braucht Ihre Hilfe, Herr Polizeiinspektor.“ Der Hagere schaute sich im Raum um. „Damit Sie nicht auf dumme Gedanken kommen, wo ist Ihre Bleispritze?“, fuhr er fort.
    „Im Schlafzimmer, auf dem Nachttisch.“ Da Mex keine Möglichkeit sah, die Oberhand zu gewinnen, war Kooperation die einzige erfolgversprechende Strategie. Die Erwähnung von Mr. Wang hatte seine Gehirnzellen zusätzlich aktiviert. Wie konnte er dem alten Schlitzohr Wang nützlich sein?
    Der Hagere steckte seinen Revolver zurück in die Jackettasche. Er schnalzte mit der Zunge. Der Muskulöse ging ins Schlafzimmer und nahm die Waffe in Besitz, die in einem schwarzen Gürtelholster steckte, das auf dem Nachttisch lag. Er nahm das Magazin heraus, entfernte die Patronen und ließ es dann auf den Boden fallen. Die Waffe warf er achtlos auf das ungemachte Bett.
    „Mr. Wang will Ihnen ein Geschäft anbieten. Die Bezahlung beträgt 200.000 Baht, die Höhe Ihrer Spielschulden. Und ich sags Ihnen gleich, Herr Polizeiinspektor, eine Ablehnung wird von unserer Seite nicht akzeptiert.“ Der bedrohliche Tonfall des Hageren verstärkte die gesprochenen Worte.
    „Was soll ich für Mr. Wang tun?“, fragte Mex ohne Zögern. Die Streichung seiner Spielschulden ließ ihn innerlich aufblühen. Und wer sagte denn, dass eine Zusammenarbeit mit Mr. Wang nicht auch langfristig Vorteile für ihn haben kann.
    „Sie lernen schnell, Herr Polizeiinspektor. Mr Wang bittet Sie, die relevanten Ermittlungsergebnisse Ihrer SOKO Nana Plaza an ihn weiter zu geben. Und das jeden Abend. Das ist alles!“
    Darauf läuft die Geschichte also hinaus, dachte Mex. Aber wieso interessiert sich der alte Wang für diese Bombengeschichte? Und wieso ist ihm das Ganze 200.000 Baht wert?
    „Also, Herr Polizeiinspektor. Kann Mr. Wang auf Ihre Mitarbeit zählen?“
    „Sagen Sie Mr. Wang, dass ich bei der SOKO nur Beobachter bin. Meine Aufgabe ist es, das Polizeirevier Lumphini zu leiten. Polizeiinspektor Gun ist Ihr Ansprechpartner“, antwortete Mex auffällig abwartend.
    Der Hagere zögerte, strich sich über das Kinn. Diese neue  Information hatte ihn für den Augenblick aus dem Konzept gebracht. Er griff in die Innentasche seines Sakkos und holte die Packung L&M hervor.
    „Dann beschaffen Sie sich einfach die Informationen. Das dürfte ja nicht so schwierig sein.“ Leicht knisternd entzündete die Flamme des goldenen Feuerzeugs die Spitze der L&M.
    „Es bleibt mir ja keine andere Wahl.“ Mex versuchte dem Chinesen zu vermitteln, dass er nur widerstrebend bei diesem schmutzigen Spiel mitspielen würde. Ob sie ihm das abnahmen, wusste er nicht. In letzter Konsequenz war es ihm auch egal.
    „Sie berichten direkt an mich. Rufen Sie diese Nummer an, immer um 20 Uhr. Und verheimlichen Sie uns nichts. Sonst wird mein Kollege Sie noch einmal besuchen.“ Der Hagere drückte Mex einen Zettel mit einer Handynummer in die Hand.
    Die Klospülung rauschte. Erleichtert trottete der Muskulöse aus dem Badezimmer, nachdem er seinen Darm entleert hatte. Er faltete die Zeitung, die er in der Hand hielt, fein säuberlich zusammen und legte sie auf den Stapel von ungespülten Tellern auf dem Küchentisch.
    „Jetzt geht’s mir besser“, flüsterte er vor sich hin.
    „Hände gewaschen?“, fragte der Hagere.
    „Darauf kannst du einen lassen. Ich empfehle aber, das Klo für eine Stunde sich selbst zu überlassen“, antwortete der Muskelmann und schaute Mex grinsend ins Gesicht.
    „Wir

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