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Songkran

Songkran

Titel: Songkran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Matti
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rechtfertigend hinterher zu blöken: „I never used condoms in my whole life. Never!“
    Der Deutsche, der neben ihm am hölzernen Bartresen lehnte, maß der no condom Bemerkung des Mannes aus Down Under vorerst keine weitere Bedeutung zu. Auch Anne Number Two hatte bereits ihre Ohren auf Durchzug gestellt.
    Den Beinamen Number Two verdankte Anne ihrer dienstälteren Arbeitskollegin, die den Namen Anne okkupiert hatte. Dass Anne Number Two an diesem Abend als sexy Bartenderin den Australier verrückt machte, war reiner Zufall. Dem Wunsch ihrer Chefin folgend, hatte sie die acht Stunden Arbeit in der Bar auf sich genommen. Regulär arbeitete sie als Frühstücksbedienung. Für den gutaussehenden Australier diente sie als überzeugendes Argument, seinen Weg auf der Sukhumvit 22 zu unterbrechen. Die Macht des Blickfangs entschied über Sieg oder Niederlage in den Bars der Sukhumvit Soi 22, wie überall in Bangkok.
    Der übergewichtige Gitarrist Bob erlebte die gnadenlose Macht des erotischen Blickfangs, wenn er mit seiner Band in der Nacht aufspielte. Seine außergewöhnlichen Fähigkeiten an der E-Gitarre honorierten die vorbeigehenden Männer mit fassungslosem Staunen oder mit  Nichtbeachtung. Wenige Vergnügungssüchtige schnupperten in sein Lokal hinein, um sich für kurze Zeit von Klassikern der Rock- und Countrymusik ablenken zu lassen. Die überwältigende Mehrheit war auf der Suche nach dem erotischen Blickfang. Eine Unterbrechung dieses Zieles empfand sie als  Zeitverschwendung.
    „Where are you from?“, fragte der Australier Anne Number Two und stützte sich lässig mit den Ellenbogen auf dem Holztresen ab.
    Ihre mandelförmigen Augen und ihr runder Busen hatten es dem Australier angetan. Er stand auf kleine, kompakte Frauen. Die vorübergehende Bartenderin entpuppte sich als Idealbesetzung.
    „I am from my ma“, antwortete Anne in einer nuttigen Art, die den deutschen Zuhörer irritierte. Er hatte sie sporadisch im Restaurant gesehen. Dort erschien sie ihm charmant, kommunikativ, sogar kess, aber nicht prostitutionsnahe.
     „And where is your ma from?“, fragte der Australier nach kurzer Denkpause weiter.
    „From my grandma“, antwortete Anne sofort, und verdrehte ihre unschuldigen Schlitzaugen. Der Australier wurde geil.
    „Stopp this neverending story!“, mischte sich der Deutsche ein.  Das Anne Number Two eine Urgroßmutter hatte, stand außer Frage und musste nicht weiter erörtert werden.
    „Are you married?“, fragte daraufhin Anne Number Two den Australier.
    Der Deutsche fragte sich, ob Anne Number Two den Australier anmachte oder nur seinen Bierkonsum steigern wollte. Sie nahm seine Bierflasche in die Hand, streifte das Kondom ab und überprüfte die Restmenge Singhabier. Mit lässiger Handbewegung deutete der Australier an, dass er ein frisches Singha bevorzugte.
    Im weiteren Gespräch kam heraus, dass der Australier mit einer Thailänderin verheiratet war und die beiden zwei Söhne hatten.
    „Next year, I´m travelling with my oldest son to Kathmandu“, sagte der Australier voller Stolz zu dem Deutschen.
    „How old is your son?“, erkundigte sich dieser interessiert.
    „He will be five next year.“
    Mit einem Fünfjährigen nach Nepal zu fahren erschien dem Deutschen merkwürdig. Skepsis sprach aus seinem Gesicht.
    „For my son five year is o.k.“, wiegelte der Australier ab.
    Wenig später sagte der Australier: „The Germans are smart.“
    Dem Deutschen war unklar, was der Mann unter dem Wort smart verstand. Er fragte nach.
    „Intelligent, well educated. Not like these fucking stupid Australiens“, antwortete der Australier.
    Der Deutsche fühlte sich als intelligent und hoch gebildet exakt beschrieben. Es schmeichelte ihm.
    „So you are different?“,  fragte der Deutsche weiter.
    „I don´t like these fucking stupid Australiens“ erwiderte der Australier. Sein Gesicht war grimmig und glich dem eines australischen Schafhirten am Ende eines arbeitsreichen Tages im Outback.
    Das Gespräch versickerte etwas, bis die beiden Männer auf das Ausgangsthema Kondom zu sprechen kamen. Ohne Anlass begann der Australier die Vorzüge des ungeschützten Verkehrs zu erläutern. Das Plädoyer des smarten Deutschen für den Gummi prallte an ihm ab. Der Mann, der seine eigenen Landsleute als fucking stupid bezeichnete, fasste sich machohaft zwischen die Beine und beschrieb das Eindringen seines Sexualorgans in das weibliche Pendant.
    „I am now fucking in Thailand more then seven

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