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Sonne, Meer und Bea (German Edition)

Sonne, Meer und Bea (German Edition)

Titel: Sonne, Meer und Bea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Christopher
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korpulente Europäerin sitzt auf einem Hightech-Drehsessel vor dem Computer. Als sie uns sieht, springt sie auf und die Federung schnellt einen halben Meter nach oben. Auf ihrem Gesicht liegt ein Strahlen. Sie schüttelt als erstes Silvies Hand.
    »Hallo, du musst Silvie sein. Wir erwarten dich schon sehnsüchtig! Und du hast noch zwei Helfer mitgebracht, wie schön!« Sie gibt uns die Hand.
    »Wir haben Silvie nur begleitet. Wir sind gleich wieder weg!« Paul beeilt sich, das Missverständnis aufzuklären.
    »Wie schade! Das ist wirklich bedauerlich.« Sie seufzt. »Letzten Monat ist uns das Mädchen abgehauen, das für den Englisch-Unterricht zuständig war. Und der junge Mann, der letzte Woche angefangen hat, ist gleich nach zwei Tagen getürmt. Hach, die heutige Jugend … hat keine Ideale mehr …  Faul sind die jungen Leute! Haben nur ihr eigenes Vergnügen im Kopf …« Die Frau schimpft sich in Rage.
    »Aber ich bin ja hier … und motiviert«, versucht Silvie sich im guten Licht zu präsentieren.
    »Sicher, sicher. Ja, das ist natürlich schön. Wir freuen uns!« Die Frau fängt sich wieder und ringt sich ein Lächeln für Silvie ab.
    »Gut, wo waren wir? Wollt ihr einen Kaffee? Die Maschine mahlt die Bohnen ganz frisch! Vielleicht bekomme ich euch damit überredet bei uns zu bleiben.« Sie schenkt Paul und mir ein lauerndes Grinsen.
    »Nein, danke!«
    »Aber gerne!« Paul hat die glänzende moderne Kaffeemaschine entdeckt. »Also, den Kaffee nehme ich gerne, danach müssen wir aber gehen. Wir wollen heute noch den Affentempel besichtigen.«
    »Schade, schade.« Sie schüttelt bedauernd den Kopf. »Nun gut, aber schön, dass du da bist, Silvie. Wo hast du eigentlich dein Gepäck?«
    »Ähm …, im Hotel.«
    »Warum hast du deinen Rucksack denn nicht gleich hierher mitgebracht?«
    »Na ja …«, stammelt Silvie. Ihr ist die Sache mit dem Rucksack peinlich. »Ich soll doch erst übermorgen anfangen!«
    »Ach, tatsächlich?« Die Frau zieht sich einen Stapel mit losen Papieren heran und fängt an zu kramen.
    »Hier sind deine Unterlagen. Du hast recht, erst übermorgen. Schade, schade. Du kannst natürlich gerne heute schon anfangen, aber die Versicherung zahlt dann im Schadensfall nicht …«
    »Morgen möchte ich mit meinen Freunden noch eine Bootstour auf dem Ganges machen.«
    »Okay! Aber heute zeige ich dir schon mal alles. Komm mit!«
    Die Frau geht in einem Tempo voran, das ich ihr gar nicht zugetraut hätte. Schon ist sie im Flur verschwunden. Silvie guckt uns kurz Hilfe suchend an.
    »Wir sehen uns heute Abend im Hotel, ja? Ich lade euch zum Essen ein!« Schnell läuft sie der Frau hinterher.
    »Hey, und was ist jetzt mit meinem Kaffee? So ein Saftladen!« Paul ist enttäuscht. Wir stehen ratlos im leeren Büro.
    »Komm Paul, lass uns lieber schnell abhauen!« Wir verlassen das Gebäude und gehen am schlafenden Wachmann vorbei über den Hof zum Ausgang. Das Areal ist von schäbigen Wellblechhütten eingerahmt, aus denen wir nun Hämmern und Klopfen hören.
    »Was sind das eigentlich für olle Baracken? Gehören die zur Organisation dazu?« Ich bin arg verwundert.
    »Mhm, kann ich mir nicht vorstellen.« Paul betrachtet sie skeptisch. »Vielleicht haben die Mädchen gerade Werkunterricht?«
    »Die Baracken sehen für mich eher nach Slum aus. Die können doch nicht zu den Happy Sunshine Mädels gehören.«
    »Ach egal, Maja. Soll Silvie doch hier glücklich werden. Wir gehen jetzt erstmal einen Kaffee trinken.«
     
    »War der schlecht! Mieser Krümmelkaffee! Was würde ich jetzt für einen richtigen Filterkaffee geben! Vielleicht sollten wir doch bei den Happy Sunshine Girls anfangen. Oder wir beauftragen Silvie, deren Kaffeemaschine zu klauen …«
    Wir sitzen in der Nähe des Durgatempels auf einer Mauer. Überall hüpfen Affen herum, aber Paul kann an nichts anderes als an seinen Kaffee denken. Typisch!
    »Nee Paul, vielleicht wäre ein Entzug doch das Beste! Und jetzt hilf mir mal!« Ein kleiner Affe zieht an meinem Hosenbein. Der ist ja ganz niedlich, aber mir ist das etwas unheimlich. Ich hoffe, der hat keine Tollwut.
    »Hau ab!«, hilft leider nicht. Der kleine Kerl rupft weiter an meiner Hose, schaut mich frech an und macht komische Laute.
    »Ich verstehe dich leider nicht, bitte geh!«
    Paul lacht sich schlapp. »Bitte, bitte, lieber Affe. Ja, warum gehst du denn nicht …? Maja, meinst du wirklich darauf würde er hören?« Paul kann gar nicht mehr aufhören, er lacht und lacht.
    Ich

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