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Sonne, Meer und Bea (German Edition)

Sonne, Meer und Bea (German Edition)

Titel: Sonne, Meer und Bea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Christopher
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einen. Die Affen sind gerade beschäftigt.«
    Aus ihren Gedanken herausgerissen, schreckt sie auf und schaut sich kurz um: »Mach keine blöden Witze. Ich empfand die Situation echt als brandgefährlich.«
    »Du hast sie doch elegant gelöst!«
    »Haha!« Maja wirft mir einen vorwurfsvollen Blick zu.
    Geschickt versuche ich einen Themenwechsel zu vollziehen und lästere über Silvie.
    »Ich weiß nicht, ob wir Silvie hier alleine in Varanasi lassen können. Sie ist ohne uns vollkommen aufgeschmissen.«
    »Willst du sie etwa auf unserer Reise mitnehmen?«
    »Nein, wie kommst Du bloß darauf?«
    »Du wirfst ihr immer solch lüsterne Blicke zu!«
    »Ich? Nein!«
    Zumindest ist mir das bislang nicht aufgefallen. Silvie sieht hübsch aus. Ja, ich kann sagen, dass mir ihr Äußeres sehr wohl gefällt. Aber es geht ja auch um die inneren Werte. Und hier kann ich nur sagen, dass die Frau mich nervt und ich es keine Woche mit ihr aushalten würde.
    »Aber ich sage Dir, Du würdest keine Woche mit ihr aushalten«, sagt Maja zu mir und vertilgt einen Pakora mit Käsefüllung, den sie mir zuvor noch um die Nase gewedelt hatte.
    Bevor ich zum Protest ansetze, besinne ich mich eines Besseren, denn Maja hat schließlich recht. Und sie kennt mich nur zu gut. Außerdem wollte ich über Silvie lästern und nicht ihr Verhalten rechtfertigen. Ich versuche mich an einem erneuten Spaß.
    »Ich glaube, Maja, wir würden den Laden rocken, du, mein Happy Sunshine Girl! Aber Silvie …«.
    Maja fällt mir ins Wort: »Nein, mein Guter, ich will mit dieser ominösen Organisation nichts zu tun haben.«
    »Ach Maja, ich wollte …«
    »Ist mir egal. Ich sage: Nein!«
    Jedes weitere Wort würde wohl in einer Katastrophe enden. »Ich wollte doch nur sagen, dass wir …«
    »Lass uns los. Ich will zurück ins Hotel!«
     
    Der Abend kommt schneller als erwartet und so auch Silvie. Sie klopft zaghaft an unserer Tür.
    »Hallo, seid ihr bereit?«, fragt sie von draußen.
    »Nein!«, gibt Maja unmissverständlich zum Ausdruck.
    Dabei hätten wir schon lange bereit sein können, wenn Maja sich nicht in Zeitlupe nach dem Duschen abtrocknen würde.
    »Wir kommen in zehn Minuten zu Dir rüber«, antworte ich Silvie.
    Als sich Silvie hörbar seufzend in ihr Zimmer verkrochen hat, setze ich mich auf das Bett und schaue Maja genüsslich zu. Ich bekomme Appetit.
    »Zehn Minuten sind zu kurz. Du hättest eine halbe Stunde heraushandeln müssen.« Sie wickelt sich das Badehandtuch eng um ihren Körper, verzieht sich zum Schrank und kleidet sich rasch an. »Ich bin für Silvie bereit!«
    »Es kann ja noch nett werden«, versuche ich mir Mut zu machen. »Der Abend ist lang.«
    »Vielleicht für Dich. Ich will das Ganze so bald wie möglich beenden und dann Schlafengehen. Ich freue mich auf die Tour morgen.«
    Maja bleibt unnachgiebig und ich werde wohl heute bei ihr leer ausgehen.
    Wir schlendern missgelaunt den Hotelflur zu Silvies Zimmer herab und lassen uns von ihr ins Hotelrestaurant leiten.
    »Zum Dank möchte ich euch zum Essen einladen.«
    Sie setzt sich uns gegenüber. »Ihr ward mir eine große Hilfe.« Ihrem Gesicht entspringt ein gequältes Lächeln.
    »Dann erzähle uns mal von deinem großen Tag. Wie sind die Happy Sunshine Kids denn so?«, frage ich sie geradeheraus.
    Ihr Lächeln gefriert. Sie schaut nach unten, sammelt sich und blickt mit einem Räuspern wieder nach oben.
    »Es ist furchtbar.«
    Silvie hört nicht mehr auf, von ihrer Organisation zu erzählen. Sie vergleicht ihre Informationen, die sie aus dem Internet und der offiziellen vom Entwicklungsministerium gesponsorten Broschüre hat, mit dem, was sie in den paar Stunden dort gesehen hat.
    Das Büro war das Eine, der Ort, wo sie arbeiten soll, das Andere. Sie muss von nun an in einer der Baracken mit drei anderen Helferinnen schlafen. Davor sind die Wellblechhütten, in denen die Mädchen arbeiten.
    »Sie bekommen eine Ausbildung, damit sie später einen Job bekommen können«, erklärt uns Silvie. »Ich muss ihnen morgens Englisch beibringen und am Nachmittag helfe ich als Aufseherin in den Werkstätten. Ist das nicht schrecklich?«
    Sie redet und redet und vergisst dabei fast ihr Essen. Für uns gab es keinen Kaviar, keinen Schampus und auch kein Bier. Ich seufze lautstark. Auf Champagner und Kaviar hätte ich verzichten können, aber nicht auf mein Feierabendbier.
    Silvie schnattert weiter von ihren Happy Sunshine Girls. Ich bekomme nur noch mit, dass ihr die Arbeit nicht gefällt

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