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Sonne, Sex und Meer

Sonne, Sex und Meer

Titel: Sonne, Sex und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Newman
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entschieden Interessanteres erlebt hatte als in Woodstock. Ein Polizeiwagen fuhr langsamer, als er an ihm vorbeifuhr, und er entschied sich. Um die Mittagszeit saß er in Tompkins Square Park. Er war intelligenter als die übrigen gewesen und hatte seinen Rucksack am Port of Authority gelassen … woher kam bloß dieser Ausdruck? Er las die Gesellschaftsanzeigen im East Village Other.
    Offizier a. D. bietet komfortables Heim und interessantes Leben jungem (18–25) blassen, blonden, schmalen Vierfachamputierten.
    Der Park war das Spielfeld aller Möglichkeiten. Die motorradfahrenden »Angels« donnerten mit ihren Maschinen um die Ecken. Teenager aus sämtlichen Vorstädten führten ihre jungen Reize spazieren. Am anderen Ende der Bank saß ein junges Mädchen, barfuß, mit kurzen Shorts aus abgeschnittenen Jeans, eine mit Krausen besetzte Bauernbluse, hübsche, wohlgeformte Beine und schmutzige Füße. Enorme Brüste. Wirklich ungeheuer. Die meisten Mädchen mit so großen Brüsten genieren sich. Sie nicht. Sie hüpften ohne Büstenhalter in der losen Bluse. Sie sah einem schmutzigen, blonden zweijährigen Jungen zu. Franz nahm an, sie wäre Babysitter, bis er hörte, dass der kleine Junge sie »Mammi« nannte. Die Wohnung des Mädchens lag in der ersten Etage einer alten Mietskaserne. Sie öffnete die Stahltür mit zwei Schlüsseln. Franz wartete mit dem Kind in dem dunklen, engen Treppenhaus, während das Mädchen die lange Stahlstange losmachte (Sicherheitsschloss). Die Wohnung innen war eine andere Welt. Vor den Fenstern hingen verschiedenartige, lebhaft gemusterte Vorhänge. Die warmen Ziegelwände waren fast ganz mit einer fantastischen Vielfalt dekorativer Objekte bedeckt … Bilder, Wandteppiche, Musikinstrumente, kunstvolle Gebilde, Poster in Leuchtfarben. Sie knipste eine Ultraviolett-Lampe an, und die fantastischen Farben begannen lebhaft zu leuchten. Auf dem Boden lagen Kissen und Felle. In der Luft hing schwer der Duft von Räucherkerzen, der von einem merkwürdig geschnitzten, zugedeckten Räucherfässchen aufstieg. Franz murmelte: »Bei den Müttern Amerikas muss ich gefragt sein«, und seine linke Hand blieb wie zufällig auf dem Arsch des Mädchens liegen, während der kleine Junge seine schmutzige Faust fest um seinen rechten Daumen geschlossen hielt. Janet, die Mutter, fütterte und wusch den Kleinen und brachte ihn in einer geschnitzten richtigen Wiege zu Bett. Das Zimmer leuchtete im ultravioletten Licht, und der Duft der Räucherkerzen vermischte sich mit dem des Haschischs, den sie rauchten. Franz lag auf dem Boden, sein nackter Körper streckte sich wohlig in den seidigen Fellen.
    »Wir haben auch einen Airconditioner, ich will ihn einmal anstellen.« Lautlos bewegte sie sich barfuß über den Pelzboden und stellte ihn an. »Ein Geschenk von M… T…«, und sie nannte einen berühmten Rock’n’Roll Star, »als er das letzte Mal im Lande war.« Der dünne weiße Stoff ihrer Bluse leuchtete blau im ultravioletten Licht, und ihre Brüste hüpften drunter. »Ich habe etwas Acapulco Gold«, sagte sie und machte es sich neben ihm auf den Fellen bequem. Und sie rauchten den wohlriechenden Haschisch aus einer langen Messingpfeife und räkelten sich in die Felle und hörten Musik.
    »Lass mich ein neues Band auflegen.« Wieder erhob sich Janet und legte eine neue Spule ein. Dann streckte sie sich wieder am Boden aus. Das erste Stück war ein wilder koreanischer Tanz mit sonderbaren Flöten und sitarähnlichen Saiteninstrumenten, geisterhaften und seltsamen Melodien und stoßendem Rhythmus. Dann kamen die Stones, Ravi Shankar, die Mothers of Invention, eine sehr seltsame, nicht kommerzielle Aufnahme von Arlo und einem Gitarristen, eine Mischung aller möglichen Musik – östliche, Rock’n’Roll, Blues, Rhythm and Blues, eine Nummer mit aufeinander abgestimmten Motorrädern, die aus den hoch oben an der Wand angebrachten Lautsprechern dröhnten. Unter den blauen Schleiern des Haschischs, mit empfindsamen Körpern wurden sie in eine Folge psychodelischer Klänge getragen. Gelegentlich fragte Franz versunken nach einem Titel, und nur in der Hälfte der Fälle verstand er die Antworten … Arabischen Volkssängern folgte japanische klassische Musik, folgte Jelly Roll Morton. Die Luft im Raum wurde kühl. Gänsehaut. Die Klänge kamen von allen Seiten.
    Franz drehte sich um und griff über die Pelze nach Janet. Sie stieß ihn zurück, ihre kleine Hand hielt seine Brust. »Leg dich zurück, ich will

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