Sonne, Strand und Pedro - Eine Mallorca-Liebe
Noten verbessern.“
„Wenn du sie nur nicht verschlechterst, ist alles gut. Lass mich darüber nachdenken, ja?“
„Okay. Wann sagst du mir, wie du dich entschieden hast?“, hakte Sophie nach.
„Spätestens an deinem Geburtstag.“
Drei Wochen. Sie musste sich noch drei Wochen gedulden. Diese 21 Tage würden ihr vorkommen wie eine halbe Ewigkeit, das wusste sie jetzt schon.
҉
Sophie kaufte deutsche Süßigkeiten, alle möglichen Varianten, aber vor allem Kaugummis. Die packte sie in einen Karton und schickte den zu Pedro. Eine Woche später kam er bei ihm an und er rief sie freudig an.
„Ich habe heute etwas bekommen, das versprochene Geschenk.“
„Hast du es schon aufgemacht?“, fragte sie gespannt.
„Klar. Ich habe auch schon alles aufgegessen.“
„Na logo, du hast zehn Packungen Kaugummi aufgekaut?“
„Ja, alle weg“, spaßte Pedro. „Wie geht es dir?“
„Ich vermisse dich sehr“, sagte sie und es bildeten sich schon wieder Tränen in ihren Augen.
„Ich vermisse dich auch. Hast du schon mit deiner Mutter geredet?“
„Ja, sie sagt, sie denkt drüber nach. Ich hoffe so sehr, sie lässt mich fliegen.“
„Vielleicht hilft es, wenn meine Mutter mal mit ihr redet und versucht, sie zu überzeugen?“
„Wie denn? Auf Spanisch?“
„Ja, du hast recht. Da würde wohl nicht viel bei raus kommen.“
„Ach, Pedro, glaubst du, wir werden uns je wiedersehen?“
„Das werden wir, wir müssen nur daran glauben.“
„Kannst du mich nicht einfach besuchen kommen?“
„Die Flugtickets sind teuer. Und ich habe einen neuen Job, wo ich nicht gleich fehlen kann.“ Die Urlaubssaison war vorbei und Pedro arbeitete auf dem Bau, neue Apartmenthäuser bauen.
„Ich hoffe sehr, dass es klappt, drück mir die Daumen.“
„Ich ...“, das war`s. Die Leitung war tot. Wahrscheinlich war Pedros Telefonkarte aufgebraucht. Mist! Sie hatte sich nicht einmal verabschieden und ihm einen Kuss zuhauchen können.
Verzweifelt legte sie sich auf ihr Bett, spielte mit dem Ring an ihrem Finger und dachte an die gemeinsame Zeit mit ihrem Pedro. Er war nur ihrer allein, er hatte versprochen, ihr treu zu sein, so, wie sie es ihm versprochen hatte. Sie sah sich die Fotos von ihm auf ihrem Handy an. Sie wollte sie vergrößern und ausdrucken, dann könnte sie sie sich übers Bett hängen.
҉
Mit Lilly war alles wie immer. Aber Benni war komisch. Konnte es sein, dass Lilly doch recht hatte und er mehr für sie empfand als nur Freundschaft? Sie waren seit der fünften Klasse beste Kumpels, es konnte doch nicht sein, dass er sich in sie verliebt hatte, ohne dass sie es gemerkt hatte, oder? Sie kannte ihn so gut, hatte ihm immer alles anvertraut, wenn sie Stress in der Schule hatte oder mit Jungs. Und er hatte sich immer alles geduldig angehört und ihr Rat gegeben. Benni war immer für einen da, er war ein lieber Freund. Er war halt Benni.
„Kann ich mal mit dir reden?“, fragte Sophie ihn eines Tages nach dem Unterricht.
Er sah sie an. „Klar. Wollen wir zusammen gehen?“ Er sprach vom Nachhauseweg, sie hatten denselben und fuhren die drei bzw. fünf Haltestellen meistens mit dem Bus. Aber manchmal gingen sie auch zu Fuß.
Sie nickte und eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her.
„Benni, was ist los?“, wagte sie den ersten Schritt.
„Gar nichts. Ich weiß nicht, was du meinst.“
Sie betrachtete ihren Freund. Er sah gut aus, hatte aber noch nie eine feste Freundin gehabt. Sophie hatte immer gedacht, er sei ein Spätzünder, andere dachten, er sei schwul. Er hatte dunkelblondes, etwas längeres Haar, das ihm ins Gesicht fiel. Im letzten Jahr war er ein ganzes Stück gewachsen, so dass er Sophie jetzt weit überragte. Er war außerdem im Sommer seine Zahnspange losgeworden und wenn sie ehrlich war, hatte er sich wirklich gemacht. Er sah ziemlich gut aus, war verantwortungsbewusst, ehrlich, lieb. Er war gut in der Schule, hatte geschiedene Eltern wie sie selbst und ebenfalls keine Geschwister, er mochte die gleiche Musik und die gleichen Filme. Sie hatte sich schon seit dem ersten Tag super verstanden, eben weil sie sich so ähnlich waren, und Sophie hatte immer gedacht, dass sie gerade deshalb so gute Freunde waren. Freunde. Nichts mehr als das.
„Hallo-o! Weißt du eigentlich, mit wem du hier redest? Benni, ich kenne dich wahrscheinlich besser als mich selbst und ich sehe doch, dass was nicht stimmt. Sag mir die Wahrheit, was ist passiert? Und lüg mich nicht an!“
Benni
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