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Sonne über Wahi-Koura

Sonne über Wahi-Koura

Titel: Sonne über Wahi-Koura Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Laureen
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gegen einen Baum. Den Krieg kannte sie nur aus Erzählungen ihres Großvaters, aber diese hatten lebhafte Bilder des Grauens in ihr hinterlassen.
    Ihr Magen klumpte sich zusammen, als sie daran dachte, dass der Nachbau der Maschine, die Laurent erprobt hatte, möglicherweise im Krieg eingesetzt wurde.
    Schließlich ertrug sie das Gerede nicht mehr und wirbelte herum. Dabei lief sie beinahe Zane Newman über den Haufen.
    »Verzeihen Sie, Madam«, sagte er und wich einen Schritt zurück. »Alles in Ordnung mit Ihnen?«
    »Ja, alles bestens.« Helena rang sich ein Lächeln ab. »Ich möchte nur den Damen entfliehen.«
    Newman lächelte verschmitzt. »Ja, die Ladys sind manchmal wie ein Schwarm Moskitos. Aber trösten Sie sich, auch dieser Tag geht vorüber.«
    Helena seufzte. »Ich habe es so satt, die anderen über Laurent reden zu hören. Ihnen allen tut es ja so leid! Ich frage mich, ob sie ihn überhaupt richtig gekannt haben. Und ob sie nachfühlen können, was in mir vorgeht.«
    »Ich glaube schon.« Newman machte eine ausladende Handbewegung in Richtung Festgesellschaft. »Jeder von ihnen hat sein Kreuz zu tragen. Nehmen wir doch mal Mistress Simmons. Sie hätte es gern gesehen, wenn ihre Tochter Master Laurent geheiratet hätte.«
    »Das scheint eine recht populäre Geschichte in Napier zu sein. Madame hat sie mir auch schon erzählt.«
    »Dann muss ich ja nicht weit ausholen. Nur so viel, Suzann hat natürlich einen Gatten gefunden, den Inhaber einer Handelskompanie, die bis nach Wellington expandiert hat.«
    »Im Gegensatz zu mir hat sie also auf den Reichtum geschaut.«
    »Das hätte sie besser nicht getan«, wandte Newman ein. »Der Kerl vergnügt sich mit sämtlichen Huren der Stadt und schenkt seiner Frau nicht die geringste Beachtung. Nach drei Jahren Ehe hat sie immer noch kein Kind zur Welt gebracht. Angeblich ist sie dem Alkohol verfallen. Die Chancen, dass Maggie Simmons Großmutter wird, sind sehr gering. Deshalb ist sie gegenüber jeder Frau missgünstig, die mehr Glück hat als ihre Tochter.«
    »Laurent hätte sie nie geheiratet.«
    »Nein, er hatte einen wesentlich besseren Geschmack.« Newman senkte den Blick. »Lassen Sie sich nicht unterkriegen, Madam! Meine Patentochter wird uns allen sicher sehr viel Freude machen.«
    »Das ist sehr freundlich von Ihnen.«
    Zane senkte verlegen den Blick. »Möchten Sie vielleicht eine kleine Erfrischung? Ein Glas Limonade vielleicht? Ich war ohnehin auf dem Weg zum Buffet.«
    »Danke.
    Helena sah Newman nach. Wieder rang sie mit ihren Gefühlen. Was hat es nur damit auf sich, dass ich ihn am liebsten ständig ansehen würde?
    »Ah, Mistress de Villiers, da sind Sie ja!«
    Kaum hatte sich die Dame im lavendelfarbenen Kleid vor ihr aufgebaut, krachte es plötzlich.
    Helena fuhr erschrocken zusammen. Die Frau schrie auf.
    »Das war ein Schuss!«, rief einer der Männer, worauf die Leute auseinanderstoben.
    Weitere Schüsse krachten, gefolgt von lautem Klirren. Geschirr ging zu Bruch, Scherben fielen zu Boden.
    Einige Leute warfen sich der Länge nach hin, während andere versuchten, ins Haus zu gelangen, oder hinter Bäumen Deckung suchten.
    Helena ging in die Hocke. Wieder hallten Schüsse wie Donnerschläge über das Gut hinweg. Hinter Helena zerbarst eine Fensterscheibe ihres Schlafzimmers. Obwohl Laura im Salon schlief, packte sie die Sorge.
    Ich muss zu ihr.
    Als sie aufspringen wollte, nahm sie jemand bei den Schultern und drückte sie zu Boden.
    »Bleiben Sie unten!« Newman warf sich schützend über sie.
    »Meine Tochter!«, rief Helena verzweifelt.
    »Haben Sie sie wieder in die Wiege gebracht?«
    »Nein, sie liegt im Salon.«
    »Dann ist sie sicher.«
    »Und was ist mit der Fensterscheibe da?«
    Newman blickte sich um. »Wenn sie in ihrem Körbchen liegt, besteht keine Gefahr. Das steht unterhalb der Fensterkante. Kugeln fliegen nicht um die Ecke.«
    Das beruhigte Helena keineswegs. Sie wollte sich losmachen, aber der Kellermeister hielt sie fest.
    »Bitte, Madam, seien Sie vernünftig!«
    »Wollen Sie denn gar nichts dagegen tun?« Helena heulte vor Zorn auf. Ringsherum herrschte Chaos. Alle flüchteten in irgendeine Richtung, während sie dazu gezwungen war, mit Newman auf dem Boden zu hocken.
    Der Kellermeister antwortete nicht, und Helena wurde klar, wie töricht diese Frage war. Nach einer Weile wurde es endlich still. Die Gefahr schien vorüber zu sein.
    Newman richtete sich vorsichtig auf und half Helena auf. Sie errötete, als er ihr die

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