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Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Titel: Sonne, Wind und Mord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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gewaltige Konstruktion notwendig, um überhaupt in diese Höhen
vorzudringen, aber die Ideen für Aufwindkraftwerke mit 1200 Meter hohen Türmen
sind auch schon so weit gediehen, dass die Konstruktion eines entsprechend
hohen und stabilen Windkraftturmes beinahe kein Problem mehr darstellt. Es ist
sogar vorteilhaft, dass der Turm so hoch ist, so kann eine Vielzahl an Rotoren
untereinander installiert werden, riesige Rotoren mit unglaublichen
Leistungswerten. Es ist einfach fantastisch. Niemand würde mehr über
Atomkraftwerke reden. Einige dieser Anlagen würden reichen, um die
Energiesorgen der Erde ganz klein werden zu lassen. Verstehen Sie… Kees? Es ist
eine wunderbare und doch so einfache Lösung“ Jon hielt inne, er konnte das
abschätzende Gesicht des Inspektors in der verspiegelten Glasfront erkennen.
    „Sie sehen skeptisch aus… Inspecteur, was
denken Sie?“
    Kees sah ihn mitleidsvoll an und antwortete
dann schlicht:
    „Ich denke, Sie sind größenwahnsinnig.“
    Eine unheimliche Pause entstand, nur das
Ticken einer Wanduhr, die Kees erst jetzt bemerkte, war zu hören. Die Zeiger
standen auf viertel vor vier und schritten langsam immer weiter voran.
    Jon brauchte eine Weile, um den neuerlichen
verbalen Angriff des Inspektors wegzustecken. Er verstand nicht, wie ein Mann
in einer solch miserablen Situation noch so frech sein konnte.
    „Größen… größenwahnsinnig?!“, fauchte er
schließlich und drückte die Pistole tief zwischen Bloembergs Schulterblätter
„Sie… Sie… Sie sind so verbohrt, Inspecteur Bloemberg… so hohl… verstehen Sie
denn nicht, was für ein Durchbruch das für die Menschheit wäre? Energie
komplett aus Wind, keine CO² Emissionen mehr, der Klimawandel könnte gestoppt
werden. Die Revolution auf dem Elektroautomarkt würde noch befeuert wegen der
niedrigen Energiepreise. Das ist die Zukunft!“
    „Das meine ich nicht…“, ächzte Bloemberg und
bog den Rücken nach vorn.
    „Es geht um das, was Sie kleiner, einfältiger
Mistkerl tun… nicht um die Forschung als solches. Sie sind größenwahnsinnig,
wenn Sie denken, Sie könnten diese Technik vorbei an ihrem ursprünglichen
Investor und den Köpfen der Projektgruppe gewinnbringend an jemand anderen
verkaufen. Irgendwer wird Ihnen auf die Schliche kommen. Sie werden es noch
bereuen, glauben Sie mir… Sie haben nicht so viel Anstand… Sie sind so…“
    „Genug!“, schrie Jon mit hochrotem Kopf und
schubste Kees nach vorn, so dass der sich auf der Armatur abstützen musste.
„Sie… Sie… Sie sind ein… ein… ein … sind ein mickriges Würstchen, Bloemberg,
wenn Sie meinen… dass… dass… Sie verdammter Sohn eines Säufers und einer
elendigen Hure… Sie… haben doch keine Ahnung… Sie stehen gerade so nah vor der
Schwelle zum Jenseits und führen sich trotzdem auf wie ein trotziges Kind.“
    „Und wenn schon“, erwiderte Bloemberg und
begann leise zu lachen, „Sie werden uns so oder so töten, wozu also den Mund
halten?“
    „Weil ich… weil ich… Verdammt… Es ist genug!
Halten Sie den Mund! Dennis halt die beiden in Schach! Ich werde unserem
Inspektor jetzt beweisen, was für eine großartige Entdeckung wir gemacht haben.
Effiziente Energiegewinnung an der absoluten Belastungsgrenze jedes Rotors.“
Jon schubste Bloemberg mit einiger Mühe beiseite und begab sich an das
Schaltpult. Er drückte einige Knöpfe und der hinter der Glasscheibe liegende
Windkanal leuchtete im grellen Licht der zahlreichen an Wänden und Decken
angebrachten roten LED Leuchten auf.
    Der ECN-Windkanal hatte ein enormes Ausmaß.
Die Anlagen der RTA in Wien, die bis dato größten und leistungsstärksten ihrer
Art, wirkten gegen die monströse Anlage wie Spielzeuge. Dieser Windkanal war
nicht weniger als zwanzig Meter hoch, beinahe genauso breit und seine Länge
ließ sich bei den Größenordnungen gar nicht einschätzen. Am einen Ende des
Windtunnels war eine riesige Windturbine installiert, die die gesamte Fläche
der Wand ausfüllte. In der Mitte des Tunnels, ganz in der Nähe der Glasfront,
hinter der sie standen, war eine futuristisch aussehende Konstruktion
platziert, die der Turbine in ihrer Größe in nichts nachstand. Auf den ersten
Blick sah es aus wie ein überdimensionaler in die Höhe gezogener Ball, der aus
zwölf Paar aerodynamisch verbogenen grauen Lamellen bestand und in deren Mitte
ein Rohr lief, dessen Durchmesser Kees auf nicht weniger als einen Meter
schätzte.
    „Das… Inspecteur Kees Bloemberg, ist

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