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Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Titel: Sonne, Wind und Mord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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das, bis heute Abend.“ Jon
deutete auf den unscheinbaren Mann, der bisher nur durch Schweigen aufgefallen
war. „Er ist seit ein paar Monaten mein engster Vertrauter und hat mir
geholfen, so gut es ging. Leider ließ sich dieser Greenly nicht einschüchtern.
Alles was passierte war, dass er den Kontakt zur Projektgruppe abbrach und erst
wieder zur Projektübergabe in Erscheinung treten wollte. Wir hatten ihm also
Angst gemacht, aber er hatte bereits zu viel investiert, als dass er hätte
einen Rückzieher machen können. Ich musste mir also wieder etwas Neues
einfallen lassen.“ Gedankenverloren schritt Jon im Raum herum.
    „Als nächstes habe ich versucht, Druck auf die
Projektgruppe auszuüben. Ich habe ein paar Sachen angeleiert. Eine Gruppe
Jugendlicher, die Autoreifen zerstachen und ein bisschen Telefonterror
betrieben. Dann bin ich einen Schritt weitergegangen und habe einen Drohbrief
geschrieben, gefakte Journalistenanrufe ausgeführt, habe sogar einen
Hackerangriff auf unsere Computer simuliert und die Daten in Edgars Tasche
vertauscht mit der Absicht, dass er die Projektübergabe im letzten Augenblick
platzen lässt. Ich wollte es so aussehen lassen, als sei tatsächlich jemand hinter
unserem Projekt her, was unmöglich war, da niemand Kenntnis davon hatte. Ich
hoffte, Edgar würde endlich erkennen, dass es besser war, sich zuerst auf dem
Markt umzusehen, um einen geeigneteren Investor zu finden, aber dieser alte
Holzkopf fuhr nach Rotterdam, ohne ein einziges Mal zu überprüfen, ob die Daten
in seiner unglaublich dämlichen Versteckspiel-Aktentasche noch dieselben waren.
Mir blieb nichts anderes übrig, als ihn mit allen Mitteln zu stoppen. Der
Kontakt zu Joe und seinen beiden mittlerweile toten Kollegen kam schnell zu
Stande. Das Internet bietet unbegrenzte Möglichkeiten. Ich setzte die drei auf
Edgar an. Alles sollte glatt laufen. Wenn Edgar erst einmal eliminiert war,
würde keiner mehr wissen, wo die Übergabe überhaupt stattfand. Außerdem wären
alle in dem Glauben geblieben, sein Datensatz wäre verschwunden, das Projekt
somit ohnehin gescheitert. Leider ist irgendetwas passiert, was ich bis jetzt
nicht rausgefunden habe. Vielleicht hat Edgar sich doch mein Video angesehen
und darauf Hals über Kopf die Flucht ergriffen.“ Jon unterbrach sich kurz und
ließ seine Gedanken kreisen, dann kniff er die Augen zusammen und schüttelte
den Kopf.
    „Wie dem auch sei. Joe hat ihn erst im Hafen
erwischt, da hatte er aber bereits einen Anruf getätigt. Er wählte ausgerechnet
deine Nummer… Linda. Ich wusste nicht, was er dir gesagt oder ob er überhaupt
mit dir geredet hatte. Ich musste allerdings davon ausgehen, dass du zu viel
wusstest. Also musste ich Joe auch auf dich ansetzen. Das ist alles ganz
furchtbar schief gelaufen, daran sind Bloemberg und sein blöder bekiffter
Freund schuld.“ Jon hielt kurz inne und räusperte sich.
    „Sehen wir es mal positiv, wäre das alles
nicht so gekommen, wären wir jetzt nicht hier alle so schön freundlich
beisammen“, schloss er seine Ausführungen leicht süffisant ab.
    „Du bist krank, Jon, absolut krank!“
    „Das mag sein… Linda, aber ich bin nicht blöd.
Ich hatte alles unter Kontrolle, jederzeit. Und um ehrlich zu sein, erst durch
deinen beherzten Einsatz und deinen Zugriffsversuch auf unsere Server heute
Nachmittag war es möglich, dass ich alle Daten erhalten habe. Schau mich nicht
so an. Dein Notebook zu hacken, war nun wirklich ein Kinderspiel. Man sollte
eben nicht nur auf Freeware Firewalls bauen. Na ja egal, dein Notebook liegt
nun ohnehin irgendwo im Meer, genau wie all der andere Klimbim, den unser guter
alter Joe mitgenommen hat, bevor er durch euch versenkt wurde. Es wird dich
sicher freuen, dass ich sogar einen Investor gefunden habe. Einige wohlhabende
Investoren aus Deutschland , unter anderem ein gewisser Doktor Peters, sind
bereit große Summen zu zahlen und...“
    „Werner Peters? Ich wusste es, dieses
Drecksschwein!“, schrie die Wissenschaftlerin und riss dabei heftig an den
Fesseln, die sie auf dem Stuhl festhielten. Jon wirkte belustigt.
    „Linda, Linda, Linda“, sagte er boshaft
lächelnd, als sie sich langsam wieder beruhigt hatte. „Wer wird denn gleich so
aus der Rolle fallen? Er machte auf mich einen ganz vernünftigen Eindruck. Vor
allem die Tatsache, dass er persönlich für die Kürzung deiner Forschungsgelder
im Bereich der Algenforschung verantwortlich war, fand ich durchaus
nachvollziehbar. Peters scheint ein

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