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Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Titel: Sonne, Wind und Mord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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nicht richtig verstehen wollte und zog
diesen in Richtung der kleinen Tür.
    Noch während Jon ihn aus dem Controlling-Raum
in den überdimensionalen Windkanal zog und den einzigen Ausgang dann hinter
sich verschloss, mochte Dennis nicht einleuchten, was Jon vorhatte. Als er es
doch begriffen hatte, war es zu spät. So recht glauben mochte er anfangs auch
nicht daran.
    Das war doch völlig geisteskrank, dachte er
völlig konfus.
    Greenlys Sekretär hielt Joes Geldkoffer fest
umschlungen. Er hatte nie so viel Geld auf einmal besessen. Noch wollte er
nicht wahrhaben, dass ihm all das schon bald nichts mehr bringen würde. An
seine Ohren drang das ohrenbetäubende Brummen der Turbine, das im Kanal noch
eindrucksvoller war und seine Beine zum Schlottern brachte. Völlig verwirrt
schaute er den riesigen Tunnel hinauf und sah sie. Die riesigen Rotoren hinter
der vergitterten Wand setzten sich langsam in Bewegung. Es war ein ungeheurer
Anblick. Unfähig sich zu bewegen, starrte Dennis weiter darauf. Ein leichter
Wind kam auf und umspielte sein Gesicht.
    Als sich sein Hirn, trotz aller Absurdität der
Situation, zu der Erkenntnis durchrang, dass sein Leben in wenigen Augenblicken
enden würde, brach bei dem unscheinbaren jungen Mann plötzlich - aber nur allzu
verständlich - die Panik aus. Er begann zu schreien, flehte Jon an, die Tür zu
öffnen und wollte fliehen, vergeblich. Der einzige Ausgang blieb versperrt und
Jon beachtete ihn nicht. Der Informatiker hatte sich in die Mitte des Tunnels
gestellt, die Arme ausgebreitet und wartete, den Blick fest auf die sich zu
drehen beginnenden Lamellen gerichtet, auf das Ende. Er würde nicht allein in
den Tod gehen…
    Kees warf sich mit seinem ganzen Körper gegen
die massive Stahltür. Er hatte das Brummen deutlich wahrgenommen und konnte
sich denken, was Jon vorhatte. Der Geräuschpegel stieg unaufhaltsam.
    Verdomme! Dieser Spinner!
    „Jon, machen Sie keinen Blödsinn!“, rief
Bloemberg eindringlich durch die Tür, aber es tat sich nichts. Wie eine
undurchdringliche Wand blieb das blaue Metall verschlossen, da konnte Kees
rufen wie er wollte und sich noch so sehr dagegen stemmen. Er konnte nichts
gegen die Vorgänge, die seinem Auge dankbarerweise jetzt verborgen blieben,
unternehmen.
    Untätig musste der Inspektor mit anhören, was
hinter der Tür geschah. Grausame Minuten vergingen, aus denen vor allem das
verzweifelte, flehende Schreien von Dennis hervorstach, das gegen Ende in ein
Kreischen voller Todesangst überging und irgendwann war auch das vorbei. Alles
ging unter im höllischen Lärm der Turbine und dem einsetzenden, scharfen Surren
des kreisenden Dareiusrotors.

 
    ***

 
    Als die Polizisten endlich mit vereinten
Kräften die massive Tür aufgestemmt hatten, war es bereits zu spät. Alles, was
sie fanden, war eine achtlos herumliegende Pistole. Die Turbine arbeitete unter
voller Leistung, im Windkanal herrschten mehr als 400 Km/h Windgeschwindigkeit.
Die Rotoren des Prototyps drehten sich unbarmherzig schnell, ohne sich von der
enormen Luftströmung in irgendeiner Weise negativ beeinträchtigen zu lassen.
Von Dennis und Jon war nichts übriggeblieben. Der Auftraggeber und sein
Handlanger waren tot, eine andere Möglichkeit gab es nicht.
     
    ***

5:15
    Kees Bloemberg saß auf dem Treppenabsatz im
Eingangsfoyer und wurde noch an Ort und Stelle von einem Sanitäter behandelt.
Die Kugel, die Jon in sein Schienbein gejagt hatte, saß nicht allzu tief drin,
so dass eine Pinzette und ein geübtes Händchen ausreichten, das winzige
Geschoss herauszuholen. Die Schmerzen waren trotz alledem höllisch, jetzt, wo
sich sein Körper langsam beruhigte und den akuten Stresszustand verließ.
    Linda saß still neben ihm, während der
Sanitäter die Wunde desinfizierte, sie fachmännisch abdeckte und ihm zum
Schluss ein leichtes Schmerzmittel verabreichte. Das brennende Ziehen ließ
langsam nach und Kees Bloemberg entspannte sich ein wenig. Linda rückte
unterdessen, wie selbstverständlich, ein Stück an ihn heran.
    Schweigend saßen sie einen halben Meter
voneinander entfernt auf der Treppe. Beiden war nicht zum Reden zumute. Eine
Frage drängte sich Linda dann aber doch noch auf.
    „Was ist eigentlich mit Ronald?“, wollte sie
wissen und war verblüfft, dass sie erst jetzt bemerkt hatte, dass er nicht hier
war.
    Kees sah sie verwundert an und zuckte dann
unwissend mit den Schultern. Er war unendlich müde und konnte sich auch nicht
erklären, wohin es den Surveillant

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