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Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Titel: Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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viel, schraubte den Konsum zurück, wenn er im Einsatz war, und schraubte ihn wieder hoch, wenn nicht.
    Eines Tages saß er in einer höhlenartigen Kneipe in einer heruntergekommenen Stadt nördlich der Ruinen von Wichita am Tresen, eine Flasche Whiskey vor sich. Der Himmel draußen war gelb vom Staub, der vom Ödland der Großen Wüste herübergeweht wurde. Ein heißer Wind blies Staubwolken einen alten Highway entlang, vorbei an einer durchbrochenen Reihe einfacher Häuser, die aus gestohlenem Holz zusammengenagelt waren und wie Zahnstummel inmitten von verwaisten Grundstücken standen. Kunststoffplanen über dem einzigen Fenster der Kneipe bauschten sich und knatterten im Wind. Staub wirbelte durch die offene Tür herein und trieb über den schmutzstarrenden Boden. Er juckte auf Cashs Haut unter seinem Hemd und in seinem Haar. Er hatte es wachsen lassen und hielt es sich mit einem Halstuch aus der Stirn. Mit halbem Auge schaute er auf einen Bildschirm in der Ecke. In den
Nachrichten wurde gerade von einer Razzia in irgendeinem Nest rebellierender Wissenschaftler in der Antarktis berichtet, als sich jemand neben ihn setzte und sagte: »Ist eine Weile her, Cousin.«
    Cash drehte sich um, wollte sagen, dass er niemandes Cousin sei, und stellte fest, dass der große, langgliedrige Mann in grünem Hemd und Jeans des R & S-Korps Billy Dupree war. Sein Großcousin und bester Freund während seiner Kindheit in Bastrop. Mit einem Lächeln sagte er zu ihm: »Machst du noch etwas anderes, als dir die Haare wachsen zu lassen?«
    Gemeinsam brachen sie in Gelächter aus, umarmten sich und klopften sich gegenseitig auf den Rücken. Billy bat den Barkeeper um ein Glas und schenkte sich einen Schluck von Cashs Whiskey ein, stieß mit ihm an, kippte den Whiskey hinunter und goss sich noch einen ein. Cash fragte Billy, was er denn hier draußen in dieser gottverlassenen Gegend verloren hätte, und Billy erwiderte, dass er Cash das Gleiche fragen könnte.
    »Oh. Ich warte auf einen Auftrag. Sieht so aus, als seist du dem Korps beigetreten.«
    »Ich habe gehört, man hat aus dir so eine Art Superman gemacht, als du da draußen diese Raumschiffe geflogen hast.«
    »Inzwischen wurde ich aus dem Verkehr gezogen«, sagte Cash und hob seine rechte Hand. »Siehst du das?«
    »Sieht für mich völlig ruhig aus.«
    »Ja, aber du solltest sie sehen, wenn ich nüchtern bin.«
    Sie tranken und redeten über alte Zeiten. Cash hatte Billy zuletzt gesehen, als seine Mutter gestorben war, die von einem schweren Herzinfarkt im Schlaf dahingerafft wurde. Herrje, das war schon über zehn Jahre her. Cash hatte damals Luftunterstützungseinsätze für General Arvam Peixotos Feldzug gegen die Banditen in und um die Ruinen von
Chicago geflogen. Man hatte ihm wegen des Trauerfalls Sonderurlaub bewilligt, und er war in einer L-4 nach Atlanta mitgeflogen und danach in einer klapprigen Turbopropellermaschine des R & S-Korps weiter nach Bastrop, hatte in Uniform am Begräbnis teilgenommen und war am nächsten Tag nach Chicago zurückgekehrt.
    Er konnte sich genau vorstellen, weshalb sein Cousin ausgerechnet jetzt nach ihm suchte, und er wusste auch, dass Billy noch darauf zu sprechen kommen würde. Bis dahin war er froh darüber, über die guten alten Zeiten zu reden. Darüber, was mit den anderen Jungs passiert war, die sie damals gekannt hatten, und mit den Typen, die im Boxstudio herumgehangen hatten. Er erzählte Billy, dass er mit seinem Job ganz zufrieden war. Arbeitszeit und Bezahlung waren zwar eher unregelmäßig, aber er kam viel herum. »Ich war einen Monat lang verheiratet, in Chihuahua. Verdammt, ich glaube, ich bin immer noch verheiratet. Wir haben ziemlich schnell herausgefunden, dass wir nicht zueinander passten, also haben wir uns getrennt, ohne uns um irgendwelche Formalitäten zu kümmern. Das war die einzige Zeit, in der ich an einem Ort geblieben bin. Jetzt bin ich entweder auf der Straße oder in der Luft unterwegs.«
    Billy erzählte, dass er vor einer Weile ebenfalls geheiratet und einen drei Jahre alten Sohn hatte.
    »Bist du wirklich beim R & S-Korps?«
    »Ja.«
    »Wo bist du stationiert? Hier draußen?«
    »Zum Teufel, nein! Ich bin in der Transportabteilung, stationiert im guten alten Bastrop. Onkel Howard und ich und noch ein paar andere, wir sind vor einer Weile dem Korps beigetreten.«
    »Ihr transportiert Luftfracht?«
    »Teilweise. Wir sind auch mit Lastwagen unterwegs.«

    »Das muss ein Schwindel von Onkel Howard sein«, sagte

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