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Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Titel: Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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unterhielten sich eine Weile darüber, während sie dabei zusahen, wie die Sonne langsam versank. Venus folgte der Sonne in Richtung Westen; die Mondsichel erschien im Osten; die ersten Sterne begannen zu blinken, während die Nacht hereinbrach. Cash entdeckte den gelben Stern des Saturn und fragte Luiz, ob er glaubte, dass er jemals wieder dorthin zurückkehren würde.
    »Ich glaube nicht. Wir haben sie geschlagen, oder?«
    » Ja.«
    »Der nächste Krieg wird hier auf der Erde stattfinden. Das Außensystem ist Geschichte«, sagte Luiz. »Derzeit bauen wir
auf der anderen Seite des Mondes ein Gefängnis für die schlimmsten Außenweltler – diejenigen, die sich gewehrt haben. Es heißt, dass es Pläne gibt, alle auf den Mond zu verfrachten. Nein, sie sind bedeutungslos geworden. Wichtig ist im Moment, dass sich die Pazifische Gemeinschaft mit Macht Geltung verschaffen will. Wie ich gehört habe, werden diese Freiheitsreiter und all die anderen Rebellengruppen insgeheim von Spionen der PG unterstützt. Mit Waffen, Geld, allem Möglichen. Früher oder später müssen wir uns zur Wehr setzen. Dann haben wir einen richtigen Krieg.«
    »Ich bin bereit«, sagte Cash. »Glaubst du, sie wollen mich dann wiederhaben?«
    »Wenn sie noch einen Funken Verstand besitzen, schon. Ich werde mich dann mal lieber auf den Weg machen. Ich habe noch ein paar Kilometerchen vor mir.«
    Sie gingen zu Luiz’ Kippflügelflugzeug, die kleinen Apparate in Luiz’ Exoskelett klickten und Cashs Stiefelabsätze klackten auf den Betonplatten. Sie umarmten sich und baten den jeweils anderen, auf sich aufzupassen.
    »Ich kann dir in Monterey eine Rundumuntersuchung organisieren, wenn du willst«, sagte Luiz. »Das sind sie dir schuldig.«
    »Es geht mir gut«, sagte Cash. »Lass von dir hören!«
    Luiz kletterte steif in das Kippflügelflugzeug. Die Luftwirbel der kreuzförmigen Rotorblätter trafen Cash, als es abhob, dann senkte es seine Nase und schwirrte in südlicher Richtung davon.
    Cash sah ihm nach, bis das Blinken der roten und grünen Lichter in der Dämmerung verschwand, und kehrte dann zum Hangar zurück, trat durch das halbgeöffnete Tor ins kühle Innere und sagte: »Das war’s also.«
    Zwei Männer traten aus der Dunkelheit. Cashs Cousin Billy Dupree und sein Onkel Howard Baker. Billy riss ein
Streichholz an seinem Daumennagel an, machte eine hohle Hand um die kleine Flamme und führte sie zum Gesicht, um sich einen Joint anzuzünden, dessen Ende hell glühte. Er sog den Rauch ein und sagte mit näselnder Stimme: »Ich wusste nicht, ob ich mir in die Hosen machen oder davonlaufen soll, als du von den Reitern anfingst.«
    »Er hat sie Banditen genannt. Ich dachte, ich sollte das relativieren.«
    »Das war nicht klug«, sagte Howard Baker.
    Er war Ende sechzig, aber noch immer muskulös und hielt sich kerzengerade. Er trug Jeans und abgewetzte Arbeitsstiefel und eine Lederweste über einer breiten, weiß behaarten Brust. Er hatte Cash unter seine Fittiche genommen, nachdem dieser die Schmugglerbande verlassen hatte, und hatte ihn auf schnellstem Wege in das R & S-Korps #669 eingeschleust, eine kleine Transporteinheit, deren Basis außerhalb ihrer Heimatstadt Bastrop lag. Seine halbe Familie arbeitete inzwischen für die Einheit, und Sergeant Howard Baker leitete einen Anteil der Gewinne aus seinen verschiedenen Geschäften an den Kommandanten der Basis weiter, um dafür zu sorgen, dass der Mann in die andere Richtung blickte.
    Cash hielt eine Bierflasche in der Hand, es war seine fünfte. Er nahm einen tiefen Schluck und wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. »Es war so, wie ich gesagt habe – er wollte wissen, wie’s mir geht und über alte Zeiten quatschen. Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Oberst Schwarcz mag ja dein Freund sein, und vielleicht ist er auch nur hierhergekommen, um über alte Zeiten zu reden«, sagte Howard. »Aber du darfst ihm niemals trauen. Nicht ganz jedenfalls. Nicht weil er beim Militär ist, sondern weil er nicht zur Familie gehört. Das ist das, was wir mit den bedeutenden Familien gemeinsam haben. Die Gewissheit, dass Blut dicker ist als Wasser.«

    »Wenn jemand herausfinden will, ob ich in irgendwas verwickelt bin«, sagte Cash, »würden sie nicht Luiz schicken. Das ist nicht die Art von Botengang, mit dem sie jemanden von seinem Rang beauftragen. Nein, sie würden mich mitnehmen und mich einer direkten Befragung unterziehen. «
    Howard schüttelte den Kopf. »Es ist nie von Nachteil,

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