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Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Titel: Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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Zhang Hiltons Gesichtsausdruck leicht veränderte. Felice packte das Handgelenk des Mannes, als dieser in sein Wams greifen wollte. Er stieß ihn zu Boden und trat ihm mit Wucht gegen den Kiefer, an der Stelle, wo sich einige Nervenenden befanden. Dann zog er Hiltons Schockstab aus seinem Gürtel, schaltete ihn ein und wandte sich dem anderen Mann zu, der von irgendwoher einen Morgenstern mit drei Kugeln hervorgezaubert hatte. Der Mann hielt die Waffe niedrig und ließ sie durch die Luft zischen, während er nach links schlich. Felice folgte ihm und war sich dabei der anderen Gegner bewusst, die ihn von allen Seiten einkreisten, ausgerüstet mit verschiedenen nichttödlichen Waffen, die von der Gefängnisverwaltung erlaubt wurden.
    Die Drohne hing unbeweglich über ihnen. Von ihr war keine Hilfe zu erwarten. In der Anfangszeit hatten die Wärter sämtliche Auseinandersetzungen beendet, indem sie alle Beteiligten betäubt hatten, aber jetzt griffen sie nur ein, wenn sie den Eindruck hatten, jemand würde umgebracht.
    Felice näherte sich dem Mann mit dem Morgenstern und beschrieb mit seinem Schockstab Kreise in der Luft. Der Mann schlug nach ihm, und er machte einen Satz auf ihn zu. Die drei Eisenkugeln am Ende der Ketten zischten an Felices Bauch vorbei, als er dem Mann den Schockstab hinter das Ohr rammte. Der Mann heulte auf, fiel auf die
Knie und ließ den Morgenstern fallen. Bevor Felice die Waffe jedoch aufheben konnte, stürzten sich von allen Seiten die anderen Gegner auf ihn. Ein Mann stach mit einem Schockstab nach Felices Gesicht, und Felice versetzte ihm einen Tritt gegen die Kniescheibe, der ihn zu Boden schickte. Dann wirbelte er im Halbkreis herum und brach der Frau mit dem Ellbogen die Nase. Ein anderer Mann näherte sich ihm von links und schwang eine Keule, die er aus einer biegsamen Kunststoffhülse gefertigt hatte, die mit Steinen und Sand gefüllt war. Felice wehrte den ersten Schlag mit dem linken Arm ab, der durch den Aufprall vom Ellbogen bis zur Schulter taub wurde. Der zweite Schlag traf ihn an der Schläfe und ließ ihn auf die Knie sinken. Er sah, wie die Frau mit der blutig geschlagenen Nase mit Bel Glise rang. Zhang Hilton kam mit einem Knüppel in der Hand auf ihn zugewankt. In diesem Moment sauste die Keule ein weiteres Mal herab. Er duckte sich und spürte, wie der Schlag über ihm die Luft zerschnitt. Dann mischte sich der vierte Gegner in das Geschehen ein und trat Felice hart gegen das Kreuz. Mit einem Aufkeuchen wurde er zu Boden geworfen.
    Das war es jedoch nicht, was ihm das Bewusstsein raubte. Daran war die Drohne schuld, die alle im Umkreis mit weißen, schmerzhaften Blitzen ausschaltete, bevor Zhang Hilton Felice den Schädel einschlagen konnte.
    Als Felice Gottschalk wieder zu Bewusstsein kam, lag er auf dem Rücken. Über sich sah er Edz Jealott und die blaue Wölbung der Kuppel. Das Licht schmerzte ihm in den Augen. Sein Kopf fühlte sich an, als sei er gespalten worden, und sein linker Arm war heiß und geschwollen. Als er sich auf die Knie aufrichtete, wurde ihm schwarz und rot vor den Augen und die Welt begann sich um ihn zu drehen. Beinahe wäre er wieder zurückgesunken.

    »Du hast eine Prügelei angefangen«, sagte Edz Jealott. »Das kann ich in meiner Stadt nicht dulden.«
    Männer und Frauen standen in einem weiten Kreis um sie herum. Edz Jealotts Freundinnen und seine Handlanger, andere Vertrauensleute und einige Wissenschaftler. Der junge Riese trug lediglich einen dünnen Overall, den er bis zur Hüfte heruntergerollt hatte. Weißes Elastomer bedeckte seine muskulösen Beine und wölbte sich über seinen eindrucksvollen Genitalien. Auf dem breiten Schild seiner Brust wanden sich zwei tätowierte Schlangen, die komplett aus Flammen bestanden, langsam umeinander. Seine Haut war milchig weiß und durchscheinend, und die Mähne seines schwarzen Haars hing ihm in öligen Locken auf die Schultern.
    »Wenn du mit jemandem kämpfen willst, dann kämpf mit mir«, sagte er und schlug sich mit einer Hand auf die Feuerschlangen. Seine Hand war so groß, dass er damit Felices Kopf hätte umfassen können. »Ich überlasse dir sogar den ersten Schlag.«
    Felice antwortete nicht. Es hatte keinen Sinn. Er hatte schon Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Der Boden schwankte unter seinen Füßen, und Edz Jealotts Gesicht verdoppelte sich ständig, während dieser eine Rede darüber hielt, dass sie zusammenhalten mussten und dass es gefährlich sei, wenn jemand glaubte, er könne

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