Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun
abgesehen? «
»Wenn es einen weiteren Kriegt, ich meine Krieg , geben wird, muss ich bald wieder auf dem Dampfer sein«, sagte Cash und gab vor, das Zittern in Luiz’ Gesicht nicht zu bemerken.
Einmal besuchte General Arvam Peixoto Cash in seinem Krankenbett und überreichte ihm eine Medaille und seine Schulterklappen als Kapitän. Cash erfuhr, dass er befördert worden war und zur Erde zurückkehren würde. Der General sagte ihm, dass die Menschen in der Heimat erfahren mussten, wie der Krieg gewonnen worden war. Er wollte, dass Cash als Abgesandter und Botschafter der Expedition fungierte. Um den Menschen von der heldenhaften Arbeit
zu berichten, die im Außensystem geleistet wurde, und um seine eigene Geschichte zu erzählen.
»Im Augenblick erinnere ich mich nicht an allzu viel«, sagte Cash.
»Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Ich habe Leute, die Ihnen dabei helfen werden. Das wird ein ganz hübscher, kleiner Auftrag. Sie sind ein Held, Captain, und so wird man Sie auch behandeln. Sie werden durch die großen Städte reisen, auf Partys und bei Empfängen mit Prominenten zusammentreffen und jeden Abend guten Wein trinken und Steaks essen. Und Frauen, Captain. Ich muss Ihnen wohl nicht sagen, dass Frauen Helden lieben, oder? Sie müssen lediglich hier und da eine Rede halten und ein paar Fragen beantworten. Meine Leute werden die Reden für Sie schreiben und Ihnen beim Vortrag helfen. Und weil sie auch diejenigen sein werden, die Ihnen die Fragen stellen, werden Sie immer die richtigen Antworten wissen. Ein hübscher Auftrag, oder? Und einer, den Sie voll und ganz verdient haben. Also, was sagen Sie?«
› 5
Jeden Tag brachten die Brasilianer mehr Menschen in die tote Stadt. Ihre Suchtrupps schwärmten über die Oberfläche von Dione aus, stürmten und sicherten sämtliche Gartenhabitate, Oasen und Schutzhütten und trieben die Bewohner zusammen, um sie nach Paris zu transportieren. Dort wurden sie einem kurzen Verhör unterzogen, und nachdem ihre Identität festgestellt war, wurde ihnen eine Erkennungsmarke unter die Haut gespritzt. Ein industrialisierter Prozess, unflexibel, aber effizient. Das Stadtnetz und sämtliche Kopien seiner Datenbank waren während des Krieges zerstört oder beschädigt worden, aber die Brasilianer hatten eine Liste von Aufrührern zusammengestellt, indem sie Nachrichtenboards, öffentliche Foren, private Diskussionsgruppen, persönliche Mailboxen und Register in den Netzen von Städten durchsucht hatten, die den Krieg unbeschadet überstanden hatten. Jeder, der jemals bei einer öffentlichen Behörde gearbeitet hatte oder Mitglied im Stadtrat von Paris und seinen Komitees gewesen war oder sich gegen die Versöhnung mit der Erde ausgesprochen hatte, ob nun privat oder öffentlich, wurde in das Hochsicherheitsgefängnis gesteckt, das früher einmal die Umerziehungsanstalt der Stadt gewesen und nun beträchtlich erweitert worden war. Was die Übrigen betraf – Schwangere und Frauen oder Männer mit Säuglingen wurden in ein Mütterlager geschickt, und alle anderen wurden vor die Wahl gestellt, entweder für die Dreimächtebehörde zu arbeiten oder den Rest ihres Lebens in einem Gefangenenlager zu verbringen.
Etwa die Hälfte der Gefangenen hatte sich der Doktrin des gewaltfreien Widerstands verschrieben und weigerte sich, zu arbeiten. Anfangs versuchten die Brasilianer, ihren Willen zu brechen. Die Verweigerer wurden öffentlichen Leibesvisitationen unterzogen, verprügelt, in Einzelhaft gesperrt oder sogar, in der Anfangszeit, exekutiert. Der Wärter gab den Gefangenen den Befehl, sich in einer Reihe aufzustellen. Dann packte er zwei oder drei von ihnen, zerrte sie zu einer Luftschleuse und stieß sie ins Vakuum hinaus. Aber diese Praxis wurde aufgegeben, als die Gefangenen den Wärtern und ihren Opfern nachzulaufen begannen und forderten, ebenfalls ins Vakuum hinausgestoßen zu werden. Wenn jemand in einer Baracke nichts zu essen erhielt, begannen die restlichen Insassen aus Sympathie einen Hungerstreik. Wenn die Wärter sich einen Gefangenen griffen, um ihn zu verprügeln, boten sich andere an, freiwillig seinen Platz einzunehmen. Und so weiter. Schließlich gaben es die Brasilianer auf, den Widerstand der Gefangenen brechen zu wollen und überließen sie sich selbst. Sie versorgten ihre Baracken mit einem Mindestmaß an Nahrungsmitteln und anderen lebensnotwendigen Dingen und sperrten sie in Quarantäne.
Der Spion erklärte sich bereit, zu arbeiten. Leute, die
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