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Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Titel: Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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könnten sich hier draußen verstecken, neue Kraft sammeln und dann zu irgendeinem anderen gottverlassenen Schneeball weiterfliegen. Andere hoffen, dass die Geister ihr Versprechen einlösen werden, die DMB aus den Systemen von Jupiter und Saturn zu vertreiben. Und das wird einfach nicht passieren.«
    »Vielleicht wird die DMB ja vorher schon von alleine auseinanderbrechen«, sagte Macy.
    »Sie meinen, Großbrasilien wird einen Krieg gegen die Pazifische Gemeinschaft führen, und der Gewinner dieser gewaltigen Auseinandersetzung wird so geschwächt sein, dass die Geister ihn leicht besiegen können?«
    »Oder ein Friedensabkommen mit ihm schließen können.«
    »Eine hübsche, kleine Phantasievorstellung von Leuten, die keine Ahnung vom Krieg haben. Wissen Sie, Macy, einen Krieg beginnt man nicht leichtfertig. Ein Land, das sich auf einen Krieg vorbereitet, errichtet Fabriken, um Waffen, Panzer und Flugzeuge herzustellen. Es baut Flotten von Schiffen und Raumschiffen. Es zieht Zehntausende Leute ein und bildet sie zu Soldaten aus, und noch einmal wesentlich mehr Leute sind indirekt an den Vorbereitungen beteiligt. Wissenschaftler und Techniker werden ebenfalls zum Kriegsdienst eingezogen und verbringen jede wache Minute damit, sich geniale Methoden der Massenvernichtung auszudenken. Sämtliche Ressourcen des Landes, jedes Gramm seines politischen Willens werden in die Kriegsvorbereitungen gesteckt. Wenn es also zwischen Großbrasilien und der Pazifischen Gemeinschaft zum Krieg kommt, wird der Sieger am Ende stärker sein und nicht schwächer. Außerdem, wie viele Geister gibt es? Fünftausend? Zehntausend? In
Großbrasilien leben mehr als zwei Milliarden Menschen. Und in der Pazifischen Gemeinschaft sogar doppelt so viele. Ich würde sagen, dass die Chancen ziemlich schlecht stehen, egal, wie man es betrachtet.«
    Macy wünschte sich, er würde endlich zur Sache kommen, deshalb sagte sie: »Also, wenn wir uns nicht verstecken können und auch auf die Geister kein Verlass ist, was sollen wir dann tun?«
    »Warum hat Großbrasilien eine diplomatische Mission zum Neptun entsandt?«
    »Sie wollen mir bestimmt erzählen, dass es nichts damit zu tun hatte, einen Friedensvertrag auszuhandeln.«
    »Die Verhandlungen waren natürlich wichtig, weil die Möglichkeit eines Friedensvertrags mit Großbrasilien die Verhandlungen der Geister mit der Pazifischen Gemeinschaft kompromittiert hätte. Aber es ging auch darum, Informationen zu sammeln. Es ist immer nützlich, so viel wie möglich über den Feind in Erfahrung zu bringen. Selbst wenn er so unbedeutend ist wie die Geister.«
    Macy dachte einen Moment darüber nach. »Sie glauben, wir sollten den Brasilianern alles erzählen, was wir über die Geister wissen? Und danach? Werden sie dann so dankbar sein, dass sie uns in Ruhe lassen?«
    »Nein, Macy, ich bin nicht der Meinung, dass Sie mit den Brasilianern reden sollten«, sagte Loc, als würde er mit einem kleinen Kind sprechen. »Das würde bedeuten, einen Handel mit Euclides Peixoto einzugehen, und ich weiß sehr gut, dass man ihm nicht trauen kann. Aber ist Ihnen noch nie der Gedanke gekommen, dass uns die Pazifische Gemeinschaft vielleicht von Nutzen sein könnte?«
     
    »Du musst zugeben, dass an der Sache etwas dran ist«, sagte Macy zu Newt. »Wir haben sogar jemanden, mit dem wir
Kontakt aufnehmen könnten. Für einen Diplomaten war Tommy Tabagee gar kein so schlechter Kerl. Einer, der sagt, was er denkt. Und wenn auch nur die Hälfte dessen, was er mir über die Übereinkunft der Pazifischen Gemeinschaft mit den Bewohnern von Iapetus erzählt hat, der Wahrheit entspricht, wird sie uns auf jeden Fall zuhören.«
    »Das ist mir alles klar«, sagte Newt. »Aber was können wir diesem Tabagee erzählen, was er nicht schon weiß? Schließlich haben er und seine Mannschaft die Geister besucht. Er hat mehr Zeit auf Triton verbracht als ich.«
    Sie saßen in der Steuerblase der Elefant . Die Zwillinge hatten sie ins Bett gebracht und teilten sich nun einen Trinkbeutel Wodka, den jemand aus fermentierten synthetischen Nahrungsmitteln destilliert und mit einem Cocktail aus Aromastoffen verfeinert hatte. Sie reichten ihn über eine Memofläche hin und her, auf der eine unscharf vergrößerte Ansicht des Saturnsystems zu sehen war.
    »Wahrscheinlich weiß er nicht besonders viel über den Angriff auf das brasilianische Schiff. Oder darüber, was die Geister uns angetan haben. Außerdem haben wir fünf Jahre lang in unmittelbarer

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