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Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Titel: Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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Anfang an nur am Rande beteiligt gewesen«, sagte sie. »Sie ist bereit, Ihnen die Befehlsgewalt über die Einrichtung zu übertragen, solange Sie unserem Personal eine sichere Abreise ermöglichen.«
    »Ich besitze zwar keinerlei Befehlsgewalt«, sagte Alder, »aber Sie dürfen natürlich gerne abreisen.«
    »Ich dachte, Sie seien im Auftrag der brasilianischen Regierung hier«, sagte Ella Lindeberg.
    Alder lachte. »Im Moment gibt es in Großbrasilien keine Regierung. Aber ich denke, ich kann einen Kontakt zu jemandem herstellen, der einen höheren Rang innehat als der Oberst hier. Würde das ausreichen?«
    »Es gibt da nur ein Problem«, sagte Oberst Hondo-Ibargüen. Er war ein kräftiger Mann mit dunkelbrauner Haut und schwarzem Haar, das er in einem Knoten trug, wie es bei den Soldaten der Luft – und Raumwaffe üblich war. Er hatte die großen Hände vor sich auf dem Tisch gefaltet, offenbar verlegen. »Es geht um die Leute vom BSD und eine Modifikation am Luftversorgungssystem, die sie vorgenommen hatten und die von den Gefangenen später entdeckt
wurde. Wenn sie aktiviert worden wäre, hätte sich der Partialdruck des Kohlendioxids in der Luft der Wohnquartiere der Gefangenen auf einen tödlichen Wert erhöht. Die Leute vom BSD hatten geheime Befehle, davon Gebrauch zu machen, wenn sie die Kontrolle über das Gefängnis verlieren sollten. Die Gefangenen haben eine Überbrückung eingebaut und uns darüber in Kenntnis gesetzt, nachdem die Verhandlungen erfolgreich beendet waren.«
    »Ich möchte betonen, dass ich von der ganzen Sache nichts wusste«, sagte Ella Lindeberg. »Und auch der Oberst und die Leute, die unter seinem direkten Befehl stehen, waren darüber nicht informiert.«
    »Ich habe sämtliche Mitglieder des BSD festnehmen lassen«, sagte Oberst Hondo-Ibargüen. »Und sie in ihren Quartieren eingesperrt. Die Frage ist jetzt: Was wollen Sie mit ihnen machen?«
    Alder sagte: »Haben sie versucht, diese Modifikation gegen die Gefangenen einzusetzen?«
    »Den Aufzeichnungen zufolge nein«, sagte Oberst Hondo-Ibargüen. »Aber die können natürlich gefälscht sein.«
    »Aber Sie haben keine Hinweise darauf gefunden, dass sie gefälscht wurden?«
    »Nein, Sir. Uns fehlt es an der nötigen kriminaltechnischen Fachkenntnis.«
    »Und von den Leuten des BSD hat keiner ein Geständnis abgelegt?«
    »Sie behaupten alle, nichts davon gewusst zu haben.«
    »Und die geheimen Befehle waren noch nicht gelesen worden?«
    »Anscheinend nein.«
    »Dann werden wir sie freilassen«, sagte Alder. »Es ist nicht unsere Aufgabe, darüber zu urteilen, was jemand unter dem Befehl des alten Regimes möglicherweise getan hätte. Bevor
das alles vorbei ist, werden wir noch eine Menge Nachsicht üben müssen. Sonst bliebe uns nur, einen Großteil des Landes in ein Gefangenenlager zu verwandeln.«
    »Natürlich hat es einige Veränderungen gegeben«, sagte Oberst Hondo-Ibargüen. »Ich bin gerne bereit, das zu akzeptieren. «
    »Es hat sich tatsächlich einiges geändert, und der Prozess ist noch nicht abgeschlossen«, erwiderte Alder.
     
    Alder, Avernus, Cash Baker und die Mannschaften der anderen Shuttles betraten ohne Begleitung das Gefängniszelt durch die Hauptluftschleuse. Gekleidet in ihre Druckanzüge und Fischglas-Helme kamen sie auf einem Warenannahmeplatz heraus. Vor einigen zerbrechlich aussehenden Lagerschuppen erwartete sie eine kleine Menschenmenge. Cash hatte zwar während des stillen Krieges gegen die Außenweltler gekämpft, aber nun begegnete er ihnen zum ersten Mal leibhaftig. Es waren große, furchtbar dünne Männer und Frauen, die graue Overalls mit aufgedruckten Nummern auf Brust und Rücken trugen. Würdevoll, ruhig und höflich traten sie einer nach dem anderen vor und schüttelten ihren Rettern die Hände. Avernus und Alder verschwanden mit ein paar von ihnen, um über die Bedingungen ihrer Kapitulation zu reden.
    Die Mannschaften der Shuttles begannen damit, Schlitten mit Druckanzügen und anderer Ausrüstung ins Zelt zu bringen. Cash half beim Entladen, bis Avernus zurückkehrte und ihm sagte, dass sie seine Hilfe brauche. »Ein Mann ist schwer krank. Er muss so bald wie möglich evakuiert werden.«
    »Kennen Sie ihn?«
    »Meine Tochter und ich sind ihm einmal begegnet. Bitte. Wenn ich auch nur die geringste Chance haben soll, ihn zu retten, müssen wir sofort aufbrechen.«

    Unter den Stapeln von Druckanzügen und anderer Ausrüstung befanden sich auch mehrere große Transportschalen für

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