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Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Titel: Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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von Lebensmitteln zu gewährleisten. Jeder Wohnblock in den Städten sollte einen Vertreter wählen, und dieser sollte dann mit
Hilfe von Freiwilligen für Ruhe und Ordnung sorgen. Außerdem sollten die Vertreter mit ad hoc gegründeten Ämtern zusammenarbeiten, um die öffentlichen Einrichtungen der Städte weiterzubetreiben und eine Bestandsaufnahme der Lebensmittel und medizinischen Vorräte vorzunehmen.
    »Die Revolution ist vorbei, und das Land befindet sich in den Händen des Volkes«, sagte Louis Fontaine. »Das Volk muss es nun auch gut festhalten.«
    Am nächsten Tag war Cash wieder in Atlanta und beförderte eine Gruppe von Unterhändlern in die Stadt. Das Munitionslager im Süden rauchte noch, aber im Stadtgebiet waren die meisten Feuer gelöscht worden. Am Flughafen wurden die Unterhändler von gepanzerten Fahrzeugen weggefahren, unterwegs zum Capitol Building, wo die staatlichen Kontrolleure und andere Beamte der ehemaligen Verwaltung sich verschanzt hatten, und Cash erhielt den Auftrag, nach Indianapolis zu fliegen.
    Nachdem Cash den Skycrane auf dem ihm zugewiesenen Flugfeld im Frachtbereich gelandet hatte, stellte er fest, dass Oberst Bear Stamford und die alte Genzauberin Avernus dort auf ihn warteten, begleitet von einem gut aussehenden jungen Mann in Jeans und einer Kaninchenfelljacke. Es war Alder Hong-Owen, das lange blonde Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden, den linken Arm immer noch in einer Schlinge. Er und Cash umarmten einander und klopften sich gegenseitig auf den Rücken, während um sie herum die Trucks mit Vorräten hin und her fuhren und dröhnend die Helikopter, Kippflügelflugzeuge und Flitzer starteten und dabei die heiße Luft aufwirbelten.
    »Wie ich gehört habe, geht es dir besser«, sagte Alder.
    »Avernus hat mich wieder zusammengeflickt, aber ich muss mich bei dir bedanken, dass du mich in die richtige Richtung gelenkt hast«, sagte Cash.

    »Wärst du bereit, mich zu fliegen?«
    »Wo immer du hin willst, du kannst dich auf mich verlassen. Das weißt du.«
    »Wie wäre es mit dem Mond?«
    »Auf der erdabgewandten Seite des Mondes gibt es ein Gefangenenlager«, sagte Avernus. Wie üblich trug sie eine einfache graue Tunika und Hosen. Eine uralte Frau mit einem braunen, von Falten durchzogenen Gesicht, das an ausgedörrte Erde erinnerte, und einem Schopf krausen weißen Haars. Sie strahlte Ruhe und Bescheidenheit aus. Lediglich ihre klugen dunklen Augen deuteten darauf hin, dass sie kein gewöhnlicher Mensch war. »Dort werden einige Bewohner der Städte des Saturn – und Jupitersystems gefangen gehalten. Wissenschaftler und Künstler und Anführer der Friedens – und Versöhnungsbewegung.«
    »Und außerdem viele meiner Leute«, sagte Alder. »Sie haben sie von Tierra del Fuego dorthin gebracht. Entweder, weil sie besonders wertvoll sind oder weil sie sie als Geiseln benutzen wollen.«
    »Angeblich soll ich dort noch einen gewissen Einfluss haben«, sagte Avernus. »Das kann ich zwar nicht ganz glauben, aber ich werde sehen, was sich machen lässt.«
    »Diese Leute verfügen über umfassende praktische Erfahrungen mit einer Demokratie, und wir brauchen ihre Hilfe und ihren Rat«, sagte Alder. »Im Moment haben die Gefangenen die Kontrolle über das Gefängnis übernommen, aber die Wärter und Verwaltungsbeamten befinden sich immer noch vor Ort. Die Lage ist sehr instabil, und es besteht die Gefahr, dass die Europäer die gegenwärtigen Unruhen dazu nutzen werden, die Herrschaft über die Einrichtung zu übernehmen. Wir müssen sie also so schnell wie möglich sichern.«
    Oberst Stamford teilte Cash mit, dass der Raumhafen von Brasília sich jetzt in den Händen der Revolutionäre befand,
dass jedoch ein Mangel an qualifizierten Piloten herrschte, die der Sache treu ergeben waren. »Viele sind in den Orbit geflohen, als die Revolution begonnen hat«, sagte er. »Und diejenigen, die ihre Zusammenarbeit verweigert haben, wurden vom BSD erledigt. Wir haben sechs Schiffe, die diese Reise unternehmen könnten, aber uns fehlen Piloten mit Kampferfahrung.«
    »Also, wie sieht’s aus?«, fragte Alder.
    »Ich bin dabei«, erwiderte Cash.
     
    Er las sich das Missionsprofil durch, während er Alder und Avernus in einem kleinen Ramjet, der zuvor dem Gouverneur des Gebietes der Familie Pessanha gehört hatte, nach Brasília flog. Ein suborbitaler Hüpfer trug sie hoch über die Karibik und die gewaltige grüne Wildnis des zentralen Großbrasiliens hinweg, und dann landeten sie auch

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