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Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Titel: Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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deswegen haben Sie mich geweckt. Was auch höchste Zeit war«, sagte Loc. »Wollen wir doch mal sehen, was ich erreichen kann.«
    Nach einigem Hin und Her mit Newt gelang es Macy, die Hauptantenne der Elefant auf Dione zu richten. Sie ließ Loc Ifrahim an die Kommunikationsanlage und sah zu, wie er einige Textnachrichten mit jemand namens Yota Mc-Donald austauschte. Ein alter Freund im diplomatischen Dienst, sagte er.
    Yota MacDonald erklärte ihnen, dass die Revolution in Großbrasilien einige Verschiebungen innerhalb des Kräfteverhältnisses im Saturnsystem bewirkt hatte. Ein ziemlich großer Teil des brasilianischen Kontingents der DMB – darunter der diplomatische Dienst, die Polizei und die Verwaltungsbeamten sowie vier der fünf Gouverneure der von Großbrasilien regierten Städte mitsamt ihrer Mitarbeiter – wollte zu einer Einigung mit den Außenweltlern gelangen, aber Euclides Peixoto und hochrangige Offiziere in der Armee und der Luft – und Raumwaffe weigerten sich, einen solchen Schritt zu unterstützen. Es hatte ganz den Anschein, als wolle Euclides Peixoto im Saturnsystem bleiben, weniger aus Loyalität gegenüber dem alten Regime, sondern weil er die Macht über sein kleines Imperium nicht aufgeben wollte. Aber ihm fehlte die Unterstützung der Europäer
und der Pazifischen Gemeinschaft – und ohne deren Hilfe konnte er nur mit Gewalt an der Macht bleiben. In den Städten Camelot auf Mimas, Bagdad auf Enceladus und Athen und Sparta auf Thetys hatte es bereits eine Reihe von Streiks und friedlichen Protesten gegeben. Die Gouverneure dieser Städte hatten sich geweigert, gegen die Demonstranten vorzugehen, und Euclides Peixoto hatte damit gedroht, Truppen zu entsenden, wenn nichts getan wurde. Die verfahrene Situation war noch nicht geklärt worden, hauptsächlich deshalb, weil die Bedrohung durch die herannahende Flotte der Geister derzeit alle lokalen Probleme in den Hintergrund treten ließ. Inzwischen gab es keinen Zweifel mehr an den feindseligen Absichten der Geister. Euclides Peixoto behauptete, einen spektakulären Gegenangriff vorzubereiten, und er wollte auch die Stadt der Geister auf Triton angreifen. Wenn Loc Ifrahim und Macy tatsächlich nützliche Informationen über die Geister besaßen, schrieb Yota MacDonald, dann würde Euclides Peixoto ganz sicher mit ihnen reden wollen.
    – Wir wollen keine Informationen verkaufen, sendete Loc zurück. Das Ganze ist zu wichtig. Wir wollen mit dem Sicherheitsrat der DMB sprechen.
    – Das wird Euclides nicht gefallen.
    – Er wird es akzeptieren müssen, wenn er wissen will, was wir zu berichten haben.
    Loc Ifrahim und Yota MacDonald redeten darüber, wie sie am besten Kontakt zu den verschiedenen Regierungen aufnehmen und eine Zusicherung für freies Geleit erhalten konnten. Als Loc schließlich das Gespräch mit seinem Freund beendet hatte, sagte Macy, dass es an der Zeit sei, mit Tommy Tabagee zu sprechen.
    »Wir landen in der Basis der PG auf Iapetus. Es sei denn, Sie haben eine bessere Idee.«

    »Oh, ich habe nichts dagegen«, sagte Loc. »Aber lassen Sie uns nichts überstürzen. Als Allererstes brauchen wir diese Zusicherung für freies Geleit. Das sollte kein Problem sein, wenn es uns gelingt, den Sicherheitsrat der DMB davon zu überzeugen, dass wir tatsächlich wertvolle Informationen über die Geister besitzen. Dann, und nur dann, sollten wir beginnen, über die Bedingungen unserer Kapitulation zu verhandeln. Ich glaube, dass wir das Ganze überleben können, aber erwarten Sie keinen allzu freundlichen Empfang.«
    »Mir würde es schon genügen, wenn man uns nicht einsperrt. «
    »Falls es Sie beruhigt: Ich bin der Meinung, dass Sie die richtige Entscheidung getroffen haben«, sagte Loc.
    Sein Lächeln war ein wahres Kunstwerk. Macy beschloss jedoch, ihm ausnahmsweise einmal zu glauben.
    »Wir sollten uns lieber ein paar Gedanken darüber machen, was wir über die Geister wissen«, sagte sie.
    »Eine hervorragende Idee. Wir werden so lange üben, bis Sie Ihre Geschichte perfekt beherrschen. Allerdings sollten Sie sich Ihr ungeschliffenes Benehmen ein Stück weit bewahren. Das verwechseln die Leute gerne mit Ehrlichkeit.«
    »Etwas, das man Ihnen wohl nicht vorwerfen kann.« Loc lächelte. »Ich gebe zu, dass meine Talente anderer Natur sind. Weswegen wir ein äußerst überzeugendes Team abgeben werden.«
     
    Abgesehen von den ermüdenden Übungsstunden und langen, schwierigen Gesprächen mit Tommy Tabagee, der Botschafterin

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