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Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Titel: Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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offensichtlichste Möglichkeit erwähnte, wie man die ganzen Debatten beenden und die Außenweltler auf die Seite der DMB ziehen könnte. Als die Versammlung etwa um Mitternacht erst einmal ausgesetzt wurde und sich in kleine Grüppchen auflöste, ohne dass irgendetwas Greifbares beschlossen
worden war, ging Macy zu Tommy Tabagee, bat ihn um ein kurzes Gespräch und legte ihm ihre Idee dar.
    Er hörte ihr aufmerksam zu und sagte: »Das ist das Erste, worum wir uns kümmern müssen, wenn das alles vorbei ist …«
    »Nein, nicht später«, sagte Macy. »Sofort. Vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt. Es geht nicht nur darum, den Außenweltlern zu beweisen, dass Sie sich mit ihnen versöhnen wollen. Obwohl das zweifellos wichtig ist. Genauso wichtig ist aber, dass an diesem Ort sicher eine Menge talentierter Leute festgehalten werden. Und bei der Debatte hier herrscht zumindest über einen Punkt Einigkeit: dass wir noch mehr Ressourcen brauchen. Stellen diese Leute nicht eine große Ressource dar? Wir benötigen noch mehr Piloten. Lassen wir sie ein paar unserer Schiffe fliegen. Vielleicht wissen sie ja auch, wo vor dem stillen Krieg Schiffe und Waffenlager versteckt wurden. Und es besteht sogar eine geringe Chance, dass sie Kontakt mit den Geistern aufnehmen und verhindern können, dass es zu einem Krieg kommt.«
    Sie überlegten noch eine Weile hin und her. Dann rief Tommy Tabagee die brasilianische Botschafterin, Paulinho Fontaine, herbei. Sie hörte sich Macys Vorschlag an und sagte dann, dass sie die neue Regierung Großbrasiliens und ihr Ziel, die Städte und Siedlungen des Außensystems zu befreien, durchaus unterstütze, aber dass es einen geordneten Machtwechsel geben müsse, was in der gegenwärtigen Krise nicht möglich sei.
    »In meinem Leben hier draußen habe ich vor allem eines gelernt«, sagte Macy. »Die Außenweltler sind Experten darin, Probleme zu lösen. Sie sind klug, und sie wissen, wie sie sich organisieren und zusammenarbeiten müssen, um etwas zu erreichen. Wie hätten sie sonst so lange hier draußen
überlebt? Sie brauchen keine detaillierten Pläne für eine Machtübergabe, weil die Außenweltler aus dem Stand Lösungen finden, wenn es Schwierigkeiten geben sollte. Aber im Moment müssen Sie sie dringend auf Ihre Seite ziehen und ihnen zeigen, dass Euclides Peixoto keine Machtbefugnis mehr besitzt. Soll er doch den Geistern nachjagen, wenn er will, in der Zwischenzeit können die Außenweltler Ihnen helfen, die Situation hier in den Griff zu bekommen. «
    Jetzt, um zwei Uhr morgens, erzählte sie Newt, was beschlossen worden war, schickte die Nachricht ab, schaltete ihre Lesetafel und die Lichter der Kapsel aus und legte sich hin, um zu schlafen. Sie hatte einen langen Tag vor sich. Sie musste Paris befreien.
     
    Am nächsten Tag saßen Macy, Tommy Tabagee, die brasilianische Botschafterin und das Neutrum namens Raphael in einer engen Einzimmerwohnung in der sogenannten Neuen Stadt auf Dione – dem Gefängniszelt, das die Brasilianer errichtet hatten – und redeten mit einigen Vertretern der gefangenen Außenweltler, während eine Drohne in einer Ecke der Zimmerdecke das Gespräch für alle anderen übertrug.
    Unter den Vertretern war auch Abbie Jones, Newts Mutter. Macy blieb kaum genug Zeit, ihr mitzuteilen, dass sie Großmutter geworden war, bevor die Gespräche begannen. Sie redeten lange miteinander. Drei Stunden, vier. Wie zu erwarten, spalteten sich die Vertreter der Außenweltler anfangs in verschiedene Lager: Diejenigen, die das Ganze für einen Trick hielten und in den Geistern die einzige Rettung sahen; diejenigen, die weder mit den Geistern noch der DMB etwas zu tun haben wollten; und die Mehrheit unter der Führung von Abbie Jones, die wusste, dass dies ihre
beste Chance war, um ein Stück ihrer einstigen Unabhängigkeit zurückzugewinnen. Schließlich lehnte sich Macy zurück, nippte an ihrem Minztee und rieb sich benommen und erschöpft die raue Kehle, während eine Abstimmung vorbereitet wurde. Die Ergebnisse trafen innerhalb einer Stunde ein: Eine klare Mehrheit war dafür, die Neue Stadt zu evakuieren und nach Paris zurückzukehren.
    Die brasilianische Botschafterin hielt eine kurze, elegante Rede und bedankte sich für ihre Entscheidung. »Bevor Sie damit beginnen, Ihre Leute zu organisieren«, sagte sie, »möchte ich Sie aber noch um einen Gefallen bitten. Wir werden Verbindungen zu den anderen Städten im Saturnsystem herstellen. Reden Sie mit den

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