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Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Titel: Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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Leuten dort. Erzählen Sie ihnen von unserer Übereinkunft hier. Lassen Sie sie wissen, dass Sie uns in dieser verzweifelten Stunde helfen werden.«
    Danach machten sich die Außenweltler an die Arbeit. Euclides Peixotos Nullwachstumsinitiative bedeutete, dass es keine Schwangeren, Säuglinge oder kleine Kinder gab, um die man sich kümmern musste. Eine kleine Minderheit, die unter keinen Umständen etwas mit der DMB zu tun haben wollte, blieb zurück, um das Zelt weiter instandzuhalten, zusammen mit einigen Medizintechnikern und Patienten, die zu krank waren, um transportiert zu werden. Alle anderen packten ihre Taschen, legten Druckanzüge an und versammelten sich auf den Straßen und Plätzen nahe der Luftschleusen. Gruppen von jeweils zwanzig Menschen wurden von einem Betreuer überwacht, der seinerseits einem Aufseher Bericht erstattete, der einem ad hoc gegründeten Komitee unterstand. Schließlich waren alle bereit, und die Evakuierung konnte beginnen. Gruppe für Gruppe passierten die Menschen die Luftschleuse. Einige stiegen in wartende Raupenkettenfahrzeuge, und der Rest setzte sich in
einer langsamen, endlosen Prozession in Bewegung, die die Schnellstraße überschwemmte und sich zu beiden Seiten über das staubige Eis ausbreitete. Ein Menschenstrom, der über den Grund des Romulus-Kraters hinweg auf Paris zustrebte.
    Macy ging an der Spitze des Zuges, zusammen mit Abbie Jones und anderen Leuten des Jones-Truex-Bakaleinikoff-Klans, darunter auch Newts Onkel Pete Bakaleinikoff und Junko und Junpei Asai, die Mitglieder der kleinen Teleskopgruppe, zu der Macy früher gehört hatte. Sie erzählten ihr Geschichten über das Leben unter der Herrschaft der Brasilianer, und Macy berichtete ihnen ihrerseits von den Freien Außenweltlern.
    »Beeindruckend«, sagte Pete Bakaleinikoff, »wie ihr da draußen überlebt und euch gegen die Brasilianer und dann gegen die Geister zur Wehr gesetzt habt. Werdet ihr alle zurückkehren, wenn das hier vorbei ist?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Macy, und ihr wurde bewusst, dass sie noch nicht darüber nachgedacht hatte. »Wir haben uns da draußen, bei der Nephele, eine Heimat geschaffen. Einige Leute werden wahrscheinlich dort bleiben wollen. Und andere werden sicher zur Miranda zurückkehren, um das Habitat, das wir dort gebaut haben, wieder zum Leben zu erwecken. Oder ein neues bauen, wenn die Brasilianer es zerstört haben sollten. Aber zuerst werden wir diese Krise überstehen müssen.«
    Eine Menge stand auf dem Spiel, und trotzdem war Macy glücklich. Es war ein wunderbares Gefühl, zusammen mit ihren alten Freunden an der Spitze dieser großen Armee zu marschieren, dazu beigetragen zu haben, dass die Menschen ihre Freiheit wiedererlangt hatten, und sie nun nach Hause zu führen. Raupenkettenfahrzeuge fuhren im Schritttempo vor der Kolonne her. Sie transportierten Vorräte
und Leute, die zu alt oder krank waren, um laufen zu können. Mehrere Dreiräder rasten neben der Kolonne hin und her und machten Aufnahmen von den Menschen, wie sie in der niedrigen Schwerkraft voranschritten, auf dem Gemeinschaftskanal miteinander schwatzten und gemeinsam Lieder anstimmten, die sich den farbenprächtigen Karnevalszug entlang fortsetzten, während er sich durch die düstere Mondlandschaft unter dem schwarzen Himmel wälzte. Im Westen stand die helle Sonne tief am Horizont, und darüber hing die gewaltige Kugel des Saturn. Macy war es nicht mehr gewöhnt, lange Strecken zu laufen. Ihr begannen schon bald die Beine und der Rücken zu schmerzen. Ihr Atem in dem kugelförmigen Helm klang rau, und der steife Druckanzug scheuerte an Knien und Hüften. Aber sie war dennoch entschlossen, die ganze Strecke zu Fuß zu gehen.
    So wanderten sie weiter, bis schließlich Paris am nahen Horizont auftauchte, ein helles Plättchen, das in den dunklen Abhang an der Innenseite des Kraterrands eingelassen war. Gewaltiger Jubel erhob sich, und die Kolonne strömte vorwärts, durch Felder voller Vakuumorganismen und am Raumhafen vorbei. Einige Leute hatten sogar die Raupenkettenfahrzeuge überholt und sprangen wie Gazellen voran, weil sie die Ersten sein wollten, die durch die Luftschleusen traten.
    Die großen Luftschleusen am Güterbahnhof konnten bis zu hundert Menschen gleichzeitig aufnehmen, aber es waren mehr als fünftausend, die nach Paris marschiert waren. Und obwohl der ganze Vorgang genauso glatt lief wie die Evakuierung der Neuen Stadt, dauerte es einige Stunden, bis alle die Luftschleusen

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