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Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Titel: Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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hält, aber nicht unbedingt, dass er mit unseren Zielen übereinstimmt. Yota glaubt, dass er versuchen wird, die Gespräche zu sabotieren, und ich denke das auch. Aber wir werden sehen. In der Zwischenzeit sollten wir uns nett mit unseren Gastgebern unterhalten und so tun, als wüssten wir nichts davon.«
    »Was soll ich ihnen erzählen?«, fragte Macy.
    »Sie müssen nur Sie selbst sein«, sagte Loc und machte sie mit der brasilianischen Botschafterin, Paulinho Fontaine, und mehreren ihrer hochrangigen Stabsmitarbeiter und Beamten bekannt. Außerdem stellte er ihr ein androgynes, geschlechtsloses Wesen in einem weißen Overall vor, das behauptete, dass sie etwas gemeinsam hätten. »Sie haben einmal für Professor Doktor Sri Hong-Owen gearbeitet, damals in Rainbow Bridge. Und ich habe die Ehre, jetzt für sie zu arbeiten.«
    Offenbar hielt sich Sri Hong-Owen mit einem kleinen Team auf dem koorbitalen Mond Janus auf, baute dort ein Habitat und arbeitete an irgendeinem geheimen Projekt – ein Geschenk, das, dem Neutrum namens Raphael zufolge, das Leben der Menschen im Außensystem verändern würde.
    »Die Geister wissen, dass Professor Doktor Hong-Owen eine große Genzauberin ist – und eine wertvolle Koryphäe«, sagte Raphael. »Sie haben mehrfach Kontakt zu ihr aufgenommen und angeboten, ihr beim Überlaufen zum Außensystem zu helfen. Natürlich hat sie abgelehnt, was den Geistern gar nicht gefallen hat. Und jetzt kommen sie hierher. Es steht viel auf dem Spiel, und wir wollen die DMB unterstützen, wo es nur geht.«
    Das Gespräch wandte sich den neuesten Informationen über die Flotte der Geister zu. Die Botschaften, die die DMB unablässig an die Flotte und nach Triton sandte, waren bisher
nicht beantwortet worden, und langsam wurde die Zeit knapp. Schon bald würde die DMB entscheiden müssen, ob sie die Schiffe der Geister angreifen wollte und wie sich das am besten bewerkstelligen ließe. Alle wollten Locs und Macys Meinung dazu hören, und Macy war froh, Loc das Feld überlassen zu können. Sie war müde und fühlte sich durch die vielen fremden Menschen eingeschüchtert. Ihre Aufmerksamkeit begann von dem Gespräch abzuschweifen, das den schalen Beigeschmack von Meinungen hatte, die bereits das vierte oder fünfte Mal aufgewärmt wurden. In diesem Moment trat ein großer alter Mann mit pergamentartiger Haut und einem schneeweißen, spatenförmigen Bart zwischen sie und den Rest der Gruppe. Er stellte sich als Tariq Amir Tagore-Mittal vor, Bürgermeister von Camelot, Mimas. Er wollte wissen, warum die Freien Außenweltler mit der Flotte von Schiffen, die sie seiner Meinung nach gestohlen hatten, noch nicht zurückgekehrt seien. Macy begann zu erklären, dass sie einige der Schiffe auf der Miranda hatten zurücklassen müssen, als die Brasilianer im Uranussystem eingefallen waren, und andere zerstört wurden, als die Geister ihren Angriff auf die brasilianische Delegation durchgeführt hatten, aber der alte Mann unterbrach sie und sagte, dass diese Schiffe jetzt gebraucht würden, um das Saturnsystem zu verteidigen. Die Selbstsucht der Freien Außenweltler sei daran schuld, dass das System nicht ausreichend geschützt sei.
    Macy spürte Wut in sich aufsteigen und antwortete dem bornierten Alten, dass sie sich von einem Mitglied der Regierung, die zugelassen hatte, dass die Schiffe der Brasilianer und Europäer vor dem stillen Krieg ungehindert Mimas umkreisten, keine Vorträge halten lassen würde. »Wenn Sie schon von Selbstsucht reden, sind Sie ja wohl das beste Beispiel dafür.«

    Sie hätte noch mehr gesagt, aber Loc Ifrahim ging elegant dazwischen und sagte dem Bürgermeister, dass Ms. Minnot müde sei und nicht ganz sie selbst.
    Es stimmte. Sie war tatsächlich müde. So müde, dass sie sich nicht einmal über Locs Anmaßung beschwerte. Sie wollte zu ihrer Kapsel zurückkehren und nachschauen, ob Newt und die Zwillinge eine neue Nachricht geschickt hatten. Und schlafen. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um nach Gita Lo Jindal Ausschau zu halten, und sah eine Gruppe aus hochrangigen Diplomaten und Militäroffizieren über die Terrasse gehen, angeführt von Tommy Tabagee und der weißen, menschenähnlichen Gestalt eines Avatars.
    Das Gesicht, das auf dem Bildschirm im Kopf des Avatars prangte, war das von Euclides Peixoto.
    »Das wird interessant«, sagte Loc Ifrahim zu Macy.
    »Er hat es nicht gewagt, persönlich herzukommen.«
    »Euclides mag vieles sein, aber ein Feigling ist er nicht. Er

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