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Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Titel: Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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beiden größten Ringe umgeben, und jenseits der Ringe hing eine kleine Scheibe: Triton, der größte Mond des Neptun, ihr neues Zuhause.
    »Es gibt da ein Problem«, sagte Newt.
    »Ist das die schlechte Neuigkeit?«
    »Die schlechte Neuigkeit ist, dass wir einige unserer Leute verloren haben«, sagte Ziff Larzer.
    »Die nicht umgerüsteten Shuttles«, sagte Newt. »Die DMB hat sie mit Raketen beschossen. Atomsprengköpfe.«
    Macy hatte das Gefühl, ihre Haut hätte sich in Eis verwandelt, und einen Moment lang glaubte sie, in Ohnmacht zu fallen. Sie hatte die Leute gekannt, die sich dazu bereiterklärt hatten, die Shuttles zu bemannen. Myk Thorne, Tor Hertz, Darcy Dunnant, Hamilton Browne … sechzehn Menschen, alle tot.
    Newt musterte sie besorgt. Sie sagte ihm, dass es ihr gutginge, aber er nahm ihr das nicht ab.
    Ziff Larzer stand von seiner Liege auf. Gemeinsam überredeten sie Macy, sich hinzulegen, und Herschel Wu brachte
ihr aus dem Wohnraum einen Trinkbeutel mit lauwarmem Pfefferminztee. Die beste Medizin gegen alle möglichen Krankheiten, sagte er.
    »Ich bin nicht krank, nur halb tot«, sagte Macy, aber sie trank den Tee und fühlte sich tatsächlich bald ein wenig besser. Stark genug, um nach der dritten Neuigkeit zu fragen.
    »Die hat mit unserem Reiseziel zu tun«, sagte Newt. »Offenbar gibt es da ein kleines Problem.«
    »Ein großes Problem«, sagte Herschel Wu.
    »Auf dem Triton leben bereits Menschen«, sagte Ziff Larzer.
    »Ist das nicht gut?«, fragte Macy.
    »Es sind Geister«, erwiderte Newt.

DRITTER TEIL
Wachablösung

› 1
    »Was du in der ganzen Zeit noch immer nicht gelernt hast«, sagte Frankie Fuente zu Cash Baker, »ist, dich zu entspannen.«
    »Ich bin gerade ziemlich entspannt«, sagte Cash. »Vielleicht solltest du ein Foto machen, um dich selbst daran zu erinnern, wie das aussieht.«
    »Du bist genau das Gegenteil von entspannt. Du bist so angespannt, dass ich deinen Kopf an das eine Ende eines Bretts und deine Füße ans andere nageln und eine Melodie auf dir spielen könnte. Und weißt du was? Du bist die ganze Zeit so.«
    Die beiden Männer lehnten brusttief nebeneinander am Rand eines endlosen Swimmingpools im warmen Wasser, die Ellbogen auf glänzenden Beton gestützt, und blickten über aufgeforsteten Regenwald, der sich unter einem emaillierten blauen Himmel, in dem der weißglühende Nagel der Sonne steckte, bis zum Horizont erstreckte. Hinter ihnen thronte einer Untertasse gleich auf einem Hügel das Haus aus Glas und Stein, das dem Verwalter des Gebietes, der Familie Bernal gehörte. Es war umgeben von gepflegtem Rasen und Beeten mit Tropenblumen. In ein paar Stunden würden sich Frankie Fuente und Cash Baker auf einer der großen Terrassen des Hauses unter die Gäste einer Cocktailparty mischen, kurze Reden über ihre Rollen im stillen Krieg halten und über die Wiederaufbaupläne und die Möglichkeiten sprechen, die sich daraus ergaben, die Wissensspeicher der Außenweltler zu öffnen und sich ihre künstlerischen, wissenschaftlichen und technischen Erkenntnisse zu eigen zu machen.

    Cash Baker war ein waschechter Kriegsheld, der seine Zeit damit verbrachte, an der Akademie von Monterrey Kadetten zu unterrichten und auf Werbetour zu gehen: Er hielt Vorträge an Schulen, Universitäten und auf Kundgebungen, besuchte Forschungsinstitute, Werften, Fabriken und Munitionsproduktionsstätten, die die Geschwader der Luft – und Raumwaffe auf Jupiter und Saturn unterstützten, und umschmeichelte Mitglieder der wichtigen Familien, die die politische und wirtschaftliche Szene Großbrasiliens dominierten. Es war kein schlechtes Leben. Kadetten zu unterrichten, war eine sinnvolle Aufgabe; Cash gab sein Bestes. Und die Arbeit auf Jupiter und Saturn zu unterstützen, war ebenfalls wichtig und überraschend einfach. Er konnte sich auf seinen Charme als texanische Plaudertasche stützen, um seine Gäste und deren Gäste zu umwerben, und bevor man ihn losgeschickt hatte, um Cocktailpartys und gesellschaftliche Ereignisse zu besuchen, hatte er einen Monat damit verbracht, sich im öffentlichen Reden zu üben und den letzten Schliff anzueignen, was Etikette und Konversation betraf, angefangen damit, wie man eine Auster aß, bis hin zur korrekten Anrede der Gattin eines Botschafters.
    Er profitierte davon in allerhöchstem Maße. Er war zu Gast in den besten Häusern und Hotels von Großbrasilien, genoss jeden erdenklichen Luxus und traf alle möglichen wichtigen und berühmten Leute. Er

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