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Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Titel: Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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die Aufgabe zur Zufriedenheit erfüllt.«
    »Und was ist mit Oberst Malarte?«
    »Ich stehe nicht auf seiner Gehaltsliste.«
    »Aber Sie haben seine Erlaubnis gebraucht, um hierherzukommen, und damit ist er normalerweise knauserig. Arvam hat keine Macht mehr über den Mann, und Sie können ihn nicht bestechen, also gehe ich davon aus, dass Sie ihm berichten sollen, was ich hier tue. Eine Hand wäscht die andere.«
    Loc blieb unbeeindruckt. Seine Gedanken waren so klar und schnell wie ein Fisch, der durch sonnenbeschienenes Wasser flitzt; er wusste plötzlich, dass es am besten für ihn war, wenn er die Wahrheit sagte.
    »Sie sehen die Dinge genauso klar wie ich, Ma’am. Oberst Malarte hat, sagen wir indirekt, ein eigennütziges Interesse an Ihrer Arbeit zum Ausdruck gebracht. Ob rechtmäßig oder nicht, liegt nicht in meinem Ermessen. Doch ich kann Ihnen versichern, dass er in keiner Weise über mich verfügen kann.«
    »Nun, zumindest freue ich mich, dass ich Ihnen einen Gefallen tun kann, Mr. Ifrahim. Ich werde Ihnen zeigen, was wir hier gefunden haben, und Sie können Oberst Malarte davon berichten. Vielleicht begreift er dann, dass es hier nichts gibt, was er verwerten könnte, und hört endlich auf, mich zu belästigen.«

    »Das wird nicht einfach sein. Nach meiner Erfahrung wird der Oberst Schwierigkeiten haben, etwas zu verstehen, das komplexer als ein Streichelzoo ist.«
    »Ich werde es in einfache Worte fassen«, sagte Sri Hong-Owen. »Und falls Sie an einem netten Plan arbeiten, um den Oberst in die Pfanne zu hauen, weil Sie sich nicht gerne von ihm schikanieren lassen, bedenken Sie, dass ich ziemlich viel Erfahrung im Umgang mit seinem Regime habe.«
    »Es wäre gefährlich, den Sturz eines Offiziers wie Oberst Malarte zu planen. Nicht nur, weil es Landesverrat wäre, sondern auch, weil er sehr gute Verbindungen hat. Jeder, der gegen ihn arbeitet, hält seine Pläne geheim – selbst vor möglichen Verbündeten.«
    »Selbstverständlich. Ausnahmsweise verstehen wir uns.«
    »Ausnahmsweise wollen wir beide das Gleiche, Ma’am.«
     
    »Ich kann nicht gerade sagen, dass der General freundlich zu mir war«, sagte Sri Hong-Owen, während sie Loc zwischen den Zelten hindurch zu der Brücke führte, die sich über den See spannte. »Und ich kann ihm nicht verzeihen, dass er Berry benutzt hat. Er hat ihn als Geisel festgehalten, um sicherzugehen, dass ich tue, was er von mir verlangt. Oh, er hat ihm ein Zuhause gegeben und eine Art Erziehung, aber er hat ihm auch widerwärtige und barbarische Vorstellungen von Ehre, Mut und Krieg eingebläut. Als wären die schlimmsten männlichen Eigenschaften auf irgendeine Weise tugendhaft und gut. Er hat mehrmals vorgeschlagen, Berry eine Zeit lang zum Militär zu schicken, wenn er alt genug dafür ist. Zum Glück hat er in dieser Sache nicht zu bestimmen.«
    »Er hat ihn Ihnen sogar zurückgebracht.«
    »Das hat er nur getan, um Euclides Peixoto zu ärgern. Trotzdem war er, was meine Arbeit betrifft, stets tolerant und
verständnisvoll. Ich sollte wahrscheinlich dankbar dafür sein. Was wird wohl mit ihm passieren, wenn er zur Erde zurückkehrt? «
    »Ich weiß nicht, Ma’am.«
    »Ich habe gehört, Armand Nabuco sucht jemanden, den er für das Scheitern des stillen Kriegs verantwortlich machen kann.«
    »Ist er denn gescheitert? Davon habe ich noch gar nichts gehört«, sagte Loc und folgte ihr hinauf zu der schmalen Brücke, wobei er sich auf beiden Seiten an den Geländern festhielt. Ein Fehltritt in der geringen Schwerkraft, und er würde davonfliegen und in den See klatschen.
    »Wie ich sehe, haben Sie noch immer einen Sinn für Humor, Mr. Ifrahim.«
    »Ja, Ma’am. Der hat den Krieg überlebt.«
    »Ich frage mich, ob er Euclides Peixoto überleben wird.«
    »Ich bin ziemlich sicher, dass Peixoto sich nicht sonderlich für mich interessieren wird. Ganz im Gegensatz zu Ihnen.«
    »Oh, er wird mir keine großen Probleme bereiten. Er braucht mich. Sie alle brauchen mich.«
    Sie duckten sich in den niedrigen Höhleneingang und gingen einen schrägen Gang mit Sprühschaumisolierung entlang. Auf dem Weg nach unten wurde die Luft kälter, bis Hong-Owen und Loc schließlich eine Art Galerie oder Aussichtsplattform mit einem breiten Fenster erreichten, das in die dicke Isolierschicht eingelassen war. Eine rautenförmige Dreifachverglasung, durch die rötliches Licht fiel. Ein Haufen Kameras und Überwachungsausrüstung standen davor.
    »Das ist, was Avernus hier geschaffen

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