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Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Titel: Sonnenfeuer - Der Frieden war nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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tönte es über ein laut gestelltes Smartphone. „Wir haben alle bekannten Zellen im Blick und die unbekannten eingeschüchtert.” Er hatte an der veränderten Befehlsstruktur an diesem Morgen ähnlich viel Spaß wie Noam.
    „9 Uhr 07. Noam, fahrt los!” Lea gab den Startschuss. „Kim folgt mir. Alle anderen, ihr kennt euren Job!”
    Die Konstanten brechen, dieser Gedanke ging ihr nicht aus dem Kopf. Aber durfte man auch direkt mit allen Konventionen brechen? Ihr kleiner Mann im Ohr saß wehrhaft in seinem Schützengraben und bereitete sich auf einen Sturmangriff vor.
     
    „Warum traut dir Jäger nicht?”, fragte Kim, während sie die Treppe in die erste Etage hochgingen.
    „Würde dich dein ehemaliger Führungsoffizier mögen, wenn du ihn Besorgungen erledigen lassen würdest?”
    „Das wäre in China nicht möglich.”
    „In Deutschland auch nicht.” Lea sah, dass Kim das erste Mal schmunzelte. „Magst du Hamburg?”
    „Ich habe noch nicht viel davon gesehen.”
    „Das werden wir ändern. Los wir müssen uns beeilen.”
    „Wir haben noch zwölf Minuten Zeit”, bemerkte Kim irritiert.
    „Der Wagen hat noch zwölf Minuten”, Lea betrat Simins Schlafzimmer, verschloss die Tür und ging sofort ins Badezimmer. „Wir nicht!” Simin war nicht mehr im Raum. „Wagen zwei?”
    „Bereit.”
    „Wir brauchen noch ein paar Minuten. Frau Navid hat Probleme mit dem Magen!”
    „Wir warten.”
    Lea öffnete die Abdeckung des Wäscheschachtes und sah Kim an. „Rutsch runter!”
    Kim nickte. „Du bist der Boss.”
    Lea folgte einen Augenblick später. Im Keller wartete Simin bereits auf die beiden Frauen, sie trug eine verwaschene Jeans und einen alten Bundeswehrparka. Ihre Haare waren unter einer grün-gelben Wollmütze verborgen. Hagen strickte zwar leidenschaftlich gerne, was aber nicht bedeutete, dass er auch Talent dazu hatte.
    „Los hier lang. Wir gehen zu Fuß zur Bushaltestelle!” Simin lächelte Kim an, die nur kurz nickte. Diese Konstante dürfte hoffentlich keiner auf dem Plan gehabt haben.
    „Wagen zwei?”
    „Bereit.”
    „Planänderung. Fahrt zum Alternativpunkt R-Zwei.”
    „Verstanden. Fahren los!”
    Die drei Frauen verließen den Keller durch ein schweres Eisentor, das das Tiefgeschoß mit dem Nebenhaus verband.
    Zwei KSK Soldaten sicherten diesen Zugang.
    „Ihr habt uns nicht gesehen!” Einer der Soldaten wollte schon eine Meldung machen, aber der andere legte seine Hand auf das Funkgerät und nickte Lea wortlos zu. Sie gingen zügig weiter.
    „Warum blieben die Soldaten ruhig? Die hätten Meldung machen müssen”, fragte Kim überrascht, als sie das Nebenhaus verließen.
    „Ich habe den einen in Afghanistan aus einem brennenden Marder gezogen. In dem Panzer waren zwei unserer Kameraden gestorben.”
    „Bestimmt Zufall, dass genau dieser Soldat die Tür bewachte.”
    ”Genau.” Lea lächelte, natürlich waren ihr die Wachpläne bekannt.
    Nur einen Block weiter war von den Mengen der Demonstranten nicht mehr viel zu sehen. Hören konnte man sie allerdings noch sehr gut. Lea hatte das Gefühl, dass Simin das erste Mal hautnah mitbekam, was ihre Erfindung bei den Menschen auf der Straße auslöste. Sie beobachtete sorgfältig, wie ganze Familien mit Plakaten, Regenkleidung zu ihrer Festung an der Binnenalster pilgerten. Gewaltbereit sah keiner von denen aus, die wollten nur ihre Heimat schützen.
    KEIN RADIOAKTIVER MÜLL IN HAMBURG! STOPPT DIESEN WAHNSINN!
    Die Protestkundgebung lief auf vollen Touren. Es war erst kurz nach neun, morgen war Heiligabend und bei nasskaltem Regenwetter waren bereits tausende Menschen auf den Straßen.
    Der Bus stoppte direkt vor ihnen und brachte eine Fuhre weiterer Demonstranten an die Front. Wenn die alle wüssten, wer diese drei Frauen waren… das wollte sich Lea nicht ausmalen.
    Der Linienbus fuhr los. Hinter dem Fahrer saß noch eine alte Dame und zwei Reihen vor ihnen hörte ein Teenager mit Kopfhörern Musik. Simin, Kim und Lea befanden sich in der vorletzten Reihe. Kim schaute nach hinten, Lea hatte im Vorfeld des Busses alles im Blick. Die Linie fuhr zum Bahnhof, dort würden sie umsteigen und direkt bis zur Rekonfigurationsanlage fahren.
    Eigentlich war ihr Schachzug ein ungeheuerliches Risiko . Auch wenn nichts passieren würde. Bei der Bundeswehr wäre man für solche Aktionen mit den Füssen nach oben an einen Fahnenmast gebunden worden. Beim BND wäre daraus ein netter Untersuchungsausschuss entstanden. Nur beim CIA konnte man mit

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