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Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Titel: Sonnenfeuer - Der Frieden war nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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hat?”
    „Ja, das war harmlos.”
    „Schick es mir mal. Bis später.” Sie legte auf. Lea gingen die Fährten aus, sie hatte keinen Schimmer, wie sie mehr Licht in diese Beziehungsgeflechte bringen sollte. Simin und Paul würden ihr bestimmt nicht helfen, einen Verdacht gegen sich selbst zu erläutern. Nur, Lea spürte, dass sie etwas auf der Spur war. Der kleine Mann in ihrem Ohr lebte wieder und lachte sie aus: sie hätte mal wieder keinen Plan und saugte sich jetzt wildeste Verschwörungstheorien aus den Fingern. Sie sollte es bleiben lassen und einfach ihren Job machen. Lea wollte der Stimme in ihrem Ohr nicht widersprechen, sie würde nachher Hagen anrufen und die Suche abblasen.
    Lea blickte erneut zu Kim, in den letzten drei Minuten hatte sich nichts verändert. Die Chinesin arbeitete aufmerksam und zuverlässig wie ein Uhrwerk. Zudem hatte sie den Eindruck, dass Kim ohne Nahrung, Getränke oder Pinkelpausen auskam. Simin hatte sich hingegen eine Erfrischung geholt und trank einen Tee, zumindest hatte sie eine Tasse in der Hand. Aber vor ihr stand ein Kellner der gekühlten Apfelsaft ausschenkte und auf Wunsch Sprudelwasser reichte. Nein, Lea bremste sich gerade noch rechtzeitig, bevor sie mit einer Apfelsaftschorlen-Verschwörung ihr Hirn martern wollte. Jetzt war Schluss damit.
     
    Lea hatte noch nie so nah am amerikanischen Präsidenten gearbeitet. Die Jungs vom Secret Service hielt sie für die beste Personenschutzgruppe auf der Welt. Der Präsident war ebenfalls ein Sahneschnittchen, aber leider schon verheiratet. Alle Diplomaten waren inzwischen völlig aus dem Häuschen, es war wie Weihnachten, Ostern und Ramadan gleichzeitig.
    Simin hatte sich umgezogen, sie trug jetzt ein schwarzes hochgeschossenes Kleid. Sie sah umwerfend aus. Lea hingegen kam sich in ihrem grauen Kostüm ziemlich verloren vor. Was sie damals geritten hatte, sich diesen hässlichen Fummel zu kaufen, war ihr gerade schleierhaft. Dann fiel es ihr wieder ein, es passten zwölf Magazine in die Innentaschen, genau, das war der Grund.
    Professor Dr. Abdollah Navid stand erneut bei seiner Tochter und referierte beinahe inbrünstig über die positiven Veränderungen in der Welt. Über ihn wusste Hagen kaum etwas zu berichten, er hatte anscheinend bisher ein völlig langweiliges Leben geführt.
    „Vater, Euer Dank ehrt mich. Nur dank Eurer großzügigen Hilfe vermochte ich meinen Weg beschreiten.” Simin wirkte bei diesen ehrfürchtigen Worten alles andere als zufrieden. Lea konnte bisher nicht verstehen , warum die beiden derart respektvoll, aber nachdrücklich auf persisch stritten.
    „Dann finde jetzt deinen Frieden und kehre heim. Wir lieben dich. Damit auch morgen wieder die Sonne über unserem Haupt aufgeht!” Seine Hände sprachen lauter als er. Er wollte etwas verhindern. Nur was? Lea konnte seine Motive nicht erkennen.
    „Vater. Ich bitte Euch inständig , mir zu vertrauen. Der zwölfte Iman wird uns erlösen. Wir tun das Richtige.”
    „Ich habe dich im Geiste des Mahdi erzogen. Aber wir sollten uns mehr Zeit lassen, auf ihn zu warten.” Wer war der Mahdi? Lea konnte der religiösen Unterhaltung nicht folgen. Hatte nicht Jäger diesen Namen erwähnt, als beide über Leas misslungenen Afghanistaneinsatz sprachen?
    „Es gibt Dinge , die nicht in unserer Macht stehen. Vater, ich kann Euch nicht mehr folgen.” Simin schaute zum Boden.
    Er umfasste ihre Hände. „Du zwingst mich zu Dingen, vor denen ich mich fürchte. Simin bitte!” Doch sie wandte sich ab.
    Paul ging vorsichtig auf Simin zu. Ihre Niedergeschlagenheit war nicht zu übersehen. „Simin, ich störe nur sehr ungern. Aber ich brauche Ihre Hilfe.”
    „Nein, nein. Schon in Ordnung. Ich komme sofort.” Als ob sie Paul dafür danken wollte, sie aus der Unterhaltung mit ihrem Vater zu befreien. Lea gefiel dieses Gestenspiel überhaupt nicht, ihr gefiel vor allem Simins Vater nicht.
    „Jäger, sehen Sie Abdollah Navid?”, flüsterte Lea in ihr Mikrofon.
    „Ja. Warum?”
    „Wir sollten ihn im Auge behalten. Ich habe Muslime mit solchen Gesichtsausdrücken in keiner guten Erinnerung!”
    „Meinen Sie etwa , der könnte uns mit einem Furz vergiften? Meine Güte Alexander, behalten Sie Simin Navid im Auge und vergessen Sie ihn! Wir haben genug Sorgen mit den ganzen Idioten, die auf das Hotel zu marschieren.”
    „ Das war ein Befehl!“, Lea wollte nicht diskutieren, „Es geht um die Sicherheit von Simin Navid!”
    „Verstanden!”, quittierte Jäger.
    Lea

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