Sonnenfeuer - Der Frieden war nah
amerikanischen Präsidenten landen und kurz danach würden die ersten Diplomaten anfangen, das Schriftstück zu zeichnen. Jäger hatte Lea erneut zu einem Sicherheitsbriefing gerufen. Neben den beiden, John und dem Führungsagenten des malaysischen Secret Service, war noch Leon via Telefon zugeschaltet.
John eröffnete die Runde: „Ich halte dieses Gespräch für überflüssig, aber der DGSE hat dringlich um dieses Briefing gebeten. Leon, Sie sind dran.”
Lea musste daran denken, dass sich Paul und John bereits länger kannten. Während der gesamten Zeit, in der sie für Paul gearbeitet hatte, hatte er sie getäuscht.
„Wir haben Hinweise, dass die Konferenz gezielt angegriffen werden soll! Wir empfehlen , dass Marine One nicht in Sentral landet. Zudem empfehlen wir, alle Delegierten sofort zu evakuieren und die Verträge an Bord des chinesischen Flugzeugträgers Shi Lang zu zeichnen.” Leon hörte sich besorgt an.
„Definieren Sie die Bedrohung. Womit hätten wir zu rechnen?” John glich einem Kühlschrank.
„Kl-Control hat gemeldet, dass die FRU ein paar Bauern mit Flinten aufgegriffen hatte.” Jäger konnte es nicht lassen seinen Senf hinzuzugeben. „Die werden es wohl kaum sein!”
„ Na ja, wir haben einen Kurier aufgegriffen, der detaillierte Pläne des Le Méridien und, was bedeutender ist, genaue Einsatz- und Ausrüstungspläne unserer Agenten dabei hatte.”
„Und? Die Standarda usrüstung und diese dämlichen Hotelpläne lassen sich vermutlich mit ein wenig Talent googeln.” Leons Ausführungen ließen John gelangweilt auf seine Armbanduhr blicken. Es war wie eine Manie, Lea schaute immer auf die Uhren. Sie hatte das teure Stück schon in Frankfurt bewundert, solche Uhren lagen eigentlich nicht in der Gehaltsklasse seiner Besoldungsstufe.
„Die Einsatz- und Ausrüstungspläne sind eine Woche alt und umfasse n auch Informationen zu acht amerikanischen Secret Service Agenten, die sich im Moment noch in der Luft befinden.” John schluckte, jetzt hörte er Leon zu. „Ich wusste vor einer Woche noch nicht einmal, dass uns der US Präsident in Kuala Lumpur beehren wird. Und ich dachte, ich wäre Insider.”
„Ok. Das sind keine Eierdiebe. Mit welcher Art Angriff haben wir zu rechnen?”
„Gute Frage. Der Kurier ist nicht sonderlich gesprächig. Wir haben ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit den iranischen Takavaran zuordnen können. Wir sind aber nicht sicher, wie viele von denen sich in Malaysia befinden. Die erkennbare Angriffsstrategie lässt den Einsatz von mehr als fünfzig Soldaten vermuten, die mit gezielten Sprengungen in das Gebäude eindringen wollen. Zudem nehmen wir an, dass sie mit Scharfschützen Nahbereichsfeuergefechte mit dem amerikanischen Secret Service und den MI6 Agenten verhindern wollen.”
„ Die Takavaran? Das ist doch verrückt. Die Iraner kooperieren mit uns. Wieso sollten die ihre Spezialkräfte verdeckt nach KL entsenden? Die greifen doch nicht eine Veranstaltung an, auf der ihr eigener Präsident zugegen ist. Leon, Sie verfolgen Gespenster.”
„Sie können doch einfach Ihren Verbindungsoffizier der Vesak fragen, der erklärt Ihnen bestimmt, warum der iranische Seal-Verschnitt auf seinen Plänen bereits die passenden Sprengungen eingezeichnet hatte, um das Gebäude ohne großartige Verluste stürmen zu können.”
„Wer ist die Zielperson?”
„Das wissen wir nicht. Der amerikanische Präsident, sein iranisches Pendant, Simin Navid und vermutlich noch zehn andere, die für einen Anschlag in Frage kommen, sitzen gleich alle im selben Gebäude.”
„Wissen Sie überhaupt , was Sie da sagen!” John war in Rage.
„Ja. Eine Gruppe Iraner spielt falsch. Die nutzen die Nähe zu den Amerikanern, um diese Konferenz zu gefährden!”
Lea wollte nicht glauben, was Leon berichtete. Auch die Unterhaltung zwischen Simin und ihrem Vater erschien ihr nun im neuen Licht. Wusste ihr Vater von dem Anschlag und wollte er seine Tochter aus der Gefahrenzone bringen? „Wir müssen evakuieren! Sofort!”
„Das ist nicht Ihre Entscheidung! ” John wies Lea deutlich in die Schranken. „Der amerikanische Secret Service trägt die Verantwortung. Mir liegen keine Informationen des CIA oder der NSA vor, welche die Erkenntnisse der Franzosen stützen.”
„John, wir haben den Iraner vor einer Stunde geschnappt. Die Dokumente haben uns selbst überrascht. Noch können wir die Konferenz an Bord der Shi Lang verlegen. Treffen Sie die richtige Entscheidung . Marine One darf
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