Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Titel: Sonnenfeuer - Der Frieden war nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
Vom Netzwerk:
Auch der iranische Botschafter ließ es sich nicht nehmen, beschwichtigend auf sie einzuwirken. Und der Tenor war immer derselbe, jeder hatte vollstes Verständnis für Simins politische Ziele und erinnerte gleichzeitig an die historische Verantwortung, welche die Delegierten an diesem Tage dem Weltfrieden schuldeten. Simin Navid wurde immer kleiner. Sie war allein. Scheinbar war jeder über die unverschämten Forderungen der reichen Ölstaaten informiert, jeder verurteilte diese Ansprüche und jeder war bereit, sich diesem Raubzug zu ergeben. Jeder wollte, dass Simin Navid noch an diesem Tage den Verträgen zustimmte. Konnte ein Mensch gegen die ganze Welt antreten?
    Mit jedem weiteren Gesprächspartner schien sie schwächer zu werden . Es war bereits 18:30, sie waren über der Zeit. Lea hätte gerne geholfen, nur war das nicht ihr Schlachtfeld.
     
    Simin und Paul sprachen mit John, der ebenfalls sehr bemüht wirkte. „Simin, wir brauchen eine Entscheidung. Wenn Sie als Initiatorin die Verträge nicht zeichnen, müssen wir abbrechen. Sie müssen… ” Ein Secret Service Agent stand zwei Meter hinter ihm.
    „Ich muss gar nichts!” Simin war enttäuscht und müde. Aber etwas glühte noch in ihren Augen.
    „Bitte. Ich bin auf Ihrer Seite. Aber die Zeit arbeitet gegen uns!” Paul war sichtlich bemüht, sein Verhalten hatte Lea überrascht. Aber auch er konnte das Blatt nicht mehr wenden. Neben diesem emotionalen Wortwechsel sah Lea in die Augen des amerikanischen Bodyguards, der sie keinen Moment unbeobachtet ließ.
    „Die Zeit. Ja, die liebe Zeit.”
    „ Simin. Ich denke, dass wir, nein Sie, der Welt ein unglaubliches Geschenk bereitet haben.” Sogar John wirkte auf sie ein. „Eines, das nicht mit Geld aufzuwiegen ist!”
    „Danke. Ich hatte gehofft, genau diese Gelder besser verteilen zu können. Aber gut. Zudem hatte ich nicht angenommen, dass die Vereinigten Staaten ihre Sicherheitsbedenken gegenüber KI98 fallen lassen würden. Zumindest in der Theorie wäre KI98 waffenfähig.”
    Es ging wieder um Sicherheit. Lea spürte die Blicke der anderen Secret Service Agenten auf sich ruhen. Ihr Rock würde an diesem Tag keine Waffe freigeben. Sie blickte zu John, Paul hatte den Amerikanern Informationen verkauft. Hatte er bereits in der Vergangenheit seine Finger im Spiel gehabt? Was lief damals in Frankfurt?
    „ Für die Mittel der Entwicklungsländer werden wir andere Wege finden. Die Sperrvermerke und die vereinbarten Sicherheitskontrollen erachten wir hingegen für ausreichend. Auch die Volksrepublik China und die europäische Union stehen gemeinsam mit uns für eine friedliche und sichere Nutzung ein.” Er lächelte wie ein guter Freund. Politiker, Manager was konnte man ihm schon glauben?
    „In meinem Herzen bin ich Iranerin. In meinem Kopf bin ich Deutsche... weder mit dem einen noch mit dem anderen möchte ich den Grundstein für eine derart verheerende Waffentechnologie legen.”
    „Die Ihren Worten nac h technisch nicht möglich ist.” Er lächelte.
    „Noch nicht möglich. Aber das dachten wir vor einigen Jahren auch von anderen Dingen.”
    „Deshalb wollen wir KI98 auch mit umfangreichen militärischen Sperrvermerken verabschieden.”
    „Die Vereinigten Staaten von Amerika sind die größte Militärmacht auf der Welt.” Simin wurde ruhig und sah John mehrere Sekunden lang in die Augen. Fing sie etwa an zu verhandeln?
    „ Simin, worauf möchten Sie hinaus?”
    „Ich möchte eine Erklärung. Ich möchte, da ss die USA jeden Angriff, jede Manipulation und jegliche andere Gefährdung der KI97/KI98 Technologie als kriegerischen Akt gegen die USA auffassen. John, ich will Ihr Wort, dass die Rekonfigurationsanlagen niemals in die falschen Hände fallen. Egal was in der Welt passiert, der Vertrag, den wir heute abschließen, muss eingehalten werden!”
    Stille.
    „Das liegt auch in meinem Interesse. Und im Interesse aller Amerikaner.” Er reichte ihr die Hand. Ein historischer Handschlag, da war sich Lea sicher. Nur die Intention von Simin erklärte sich damit nicht.
    „ John, ich stimme zu. Paul, bitte lassen Sie die Verträge anpassen.” Simin verließ mit kühler Miene den Raum, auch Paul zeigte keine Regung. Dieser Kompromiss basierte nicht auf den hehren Motiven, mit dem sie nach Kuala Lumpur gereist war. Nur, Lea war trotzdem verwirrt. John war ein Lügner, Paul ein Dieb, aber was war Simin?
                 
    19.30 Uhr, in wenigen Minuten würde Marine One mit dem

Weitere Kostenlose Bücher