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Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Titel: Sonnenfeuer - Der Frieden war nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Hadithen, Äußerungen des Propheten Mohammed, schüren radikale islamische Gelehrte das Mahdaviat, eine ideologische Basis, mit der militante Islamisten gegen den Westen in den Krieg ziehen.”
    „Und was haben Sie mit denen zu tun?”
    „Nichts. Ich stehe für Aufklärung und eine modernen Interpretation unseres Glaubens. Weswegen hat dieser Anschlag in Kuala Lumpur wohl stattgefunden? Weil ich eine radikale Islamistin bin?”
    Simin hatte gewonnen, Lea wusste nicht , woran sie glauben sollte. Es war völliger Irrsinn, warum sollten radikale Islamisten einen anderen radikalen Islamisten töten?
    „Und warum wollte Sie dann Ihr Vater töten? Warum benutzte er diesen Vergleich mit dem dritten Reich?” Diese Frage ließ Lea immer noch nicht los.
    „Diese Frage kann ich nicht beantworten. Ich kann nur mutmaßen, dass er in seiner Ehre gekränkt und keinen Ausweg gesehen haben musste. Sie müssen verstehen, mein Vater war ein stolzer Mann, vielleicht brauchte er ein derart großes Bild, um sich selbst als Retter sehen zu können.”
    „Und Ihr Bruder?” Lea konnte es noch nicht damit beruhen lassen.
    „Hassan? Ich kenne ihn kaum, er ist acht Jahre jünger als ich. Als ich nach Deutschland in die Schule gehen durfte, war er sechs. Mein Vater bat mich ihm Familienbilder mitzubringen, ich glaube er wollte, dass er ihm dabei helfen sollte, mich nach Teheran zu bringen.” Simin lächelte verhalten, Lea verstand, warum sie nicht zurück in ihre Heimat wollte. Eigentlich verständlich, das Leben als Frau war in Hamburg bestimmt einfacher als im Iran. Sie blickte kurz auf ihr Telefondisplay, das Gerät versuchte seit über zwölf Minuten, eins von Simins Familienbildern zu laden.
    „Und dann hat Hassan mich kennengelernt.” Obwohl sich Lea immer noch sicher war, dass sein Verhalten Grund genug zum Misstrauen geboten hatte.
    „Oh, ja. Er ist Soldat und wurde von einer Frau bloßgestellt. Er hat danach kein Wort mehr mit mir gewechselt.”
    Es klopfte erneut an der Tür, Lea öffnete Paul, der mit ernster Miene am Tisch Platz nahm. Paul McGregor hatte eine über raschende Karriere gemacht, von einem dubiosen Informationshändler zum politischen Unterhändler der USA in einer Krisensituation. Irgendwie dachte Lea daran, dass er noch für mehr Überraschungen gut sein könnte.
    „Ich störe ungern. Aber wir haben Probleme.” Sein Gesicht war wie versteinert, Lea glaubte ihm jedes Wort. Er hatte noch nicht einmal sein dreckiges weißes Hemd gewechselt. „Simin, hat Lea Sie über die Ereignisse in Kuala Lumpur informiert?”
    „Wir haben einen toten Präsidenten.”
    „Zwei. Wobei ich nicht weiß, welcher Tote uns in den nächsten Tagen mehr Sorgen bereiten wird.”
    „I ch habe die Bilder auf CNN gesehen. Wie viele Opfer gab es in KL-Sentral?”
    „Tausende. Wir gehen davon aus, dass es mehrere tausend Tote gegeben haben könnte. Die Chinesen haben beim Kampf gegen die Stinger Raketenstellungen das ganze Viertel in Schutt und Asche gelegt. Genaue Zahlen kann zu diesem Zeitpunkt noch niemand liefern, die Aufräumarbeiten laufen. Wir haben unter den Trümmern noch nicht einmal die Leichen aus Marine One bergen können. Das wird leider noch länger dauern.” Paul wirkte betroffen, Lea nahm ihm seine Bestürzung ab, er war fassungslos über die Ausmaße dieses Terroranschlags. „Aber das ist jetzt nicht unser Thema. Ich habe die gezeichneten Verträge an Bord dieser Maschine, nach Rücksprache mit den wichtigsten Verhandlungspartnern stehen alle Parteien zu dieser Vereinbarung. Niemand möchte sich dem Terror beugen. Unser Zeitplan ist ohnehin eng genug, Sie wissen, die Anlagen müssen am einunddreißigsten Dezember um vierundzwanzig Uhr am Netz sein. Ansonsten macht uns eine Armada von UN-Rechtsanwälten das Leben zur Hölle. Mit Jahresstart würden sie die Kontrolle über die Fördergelder übernehmen. Und vermutlich bis zur nächsten Eiszeit darüber streiten, wer das Geld verwalten darf.”
    Seine Worte klangen wie eine Farce, die Macher eines beispiellosen internationalen Projektes, das Millionen Menschen helfen wollte, fürchteten sich vor den Fängen der Vereinten Nationen. Vor einigen Jahren hätte sich Lea niemals vorstellen können, dass deren Bürokratie mal zu einem Feindbild mutieren würde.
    „Paul, die Anlagen werden anlaufen. Sorgen Sie für die Sicherheit und ich sorge für die Erfüllung unserer Pflichten.” Simin wirkte wieder selbstbewusst, das war ihr Metier. Die beiden stellten sich immer

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