Sonnenfeuer - Der Frieden war nah
weiterreichen, auf deren Hoheitsgebiet Sie verbracht werden. Es ist natürlich nicht meine Entscheidung, und an dieser Stelle möchte ich Sie auch nicht beunruhigen, aber ich glaube nicht, dass die Deutschen Ihnen den Luxus eines ihrer Gefängnisse zukommen lassen wollen. Waren Sie schon einmal auf Kuba?”
„Sie können mir keine Angst machen. Ich bin kein Terrorist, ich bin Soldat, Sie haben mich im Einsatz gefangengenommen. Ich bin Kombattant und fordere... ”
„Erzählen Sie mir von Ihrem Einsatz?” Leons Worte glichen einem Netz, in das sich der Iraner weiter und weiter zu verstricken drohte.
„My name is Colonel Basim Fardaad Merizadi, born 12 Feb ruary 1969, ID 12021977M78675.”
„Herr Merizadi, ich werde Sie jetzt allein lassen und gehe mir einen Kaffee holen. Bedenken Sie bitte Ihre nächsten Worte sehr gut.”
„Wir haben auch einen Verhörexperten der Amerikaner an Bord, die können dieses Schwein sofort haben.” Jäger hatte den Iraner bereits verurteilt, gemeinsam mit Leon und Lea stand er im Videokontrollraum.
„Felix, was möchtest du denn noch von ihm erfahren?” Leon schien kein Interesse mehr an dem Gefangenen zu haben.
„Alles. Wer ihn geschickt hat? Wer hinter dem Anschlag steht? Und warum er das getan hat?”
„Das hat er uns doch bereits gesagt.”
„Bitte?”
„Er hat auf Befehl gehandelt. Jemand aus seiner Generalität wollte Simin Navid umbringen und hat dabei billigend in Kauf genommen, den amerikanischen und deren eigenen Präsidenten zu töten.”
„Und das glaubst du ihm?” Jäger vermochte den Worten Leons nicht zu folgen, auch Lea verstand nicht , was der Franzose gerade sagte.
„Ja.”
„Ich verstehe dich nicht.”
„Das merke ich, aber zum Glück verdirbt mir dein Unverständnis nicht meinen Kaffee.” Er sah Lea an. ”Geht es dir gut?”
„Nein... ich verstehe dich auch nicht.” Was hätte Lea jetzt auch anderes sagen sollen?
„Die halbe Welt hat gerade mit dem Iran einen milliardenschweren Vertrag abgeschlossen. Dem Iran, der neben seinen Unterhändlern und seinem Präsidenten ebenfalls seine besten Soldaten geschickt hat, um selbige n und Simin Navid ins Jenseits zu schicken. Macht euch doch einmal Gedanken, welches Motiv diese Mörder getrieben hat?”
„Wer ist unser Gegner? Und warum kämpft er gegen uns?”, fragte Lea unsicher, diese Frage hatte sie sich bereits mehrfach gestellt.
„Das ist die richtige Frage, auf die ich und leider auch Colonel Merizadi keine Antwort wissen. Habgier und religiöser Wahn sind es nicht.”
„Und was machen wir jetzt mit ihm?”, fragte Jäger mit keinem wirklich klugen Gesichtsausdruck.
„Es ist dein Gefangener. Felix, du kannst ihm die Fußnägel ziehen lassen oder ihn den Amis geben. Ich brauche ihn nicht mehr.”
Lea dachte nach, w er waren ihre Gegner und warum kämpften sie gegen sie? Diese Frage stellte sie sich immer wieder, ohne darauf eine Antwort zu wissen. In wenigen Minuten hatte John Rayer zu einer Konferenz geladen, sie ging jetzt in den Videokonferenzraum.
„Der amerikanische Präsident ist tot, vor wenigen Minuten haben wir seinen Leichnam bergen können.” John Rayer sprach über das Videokonferenzsystem der Airforce One, er wirkte müde und seinen linken Arm trug er in einer Schlaufe. Von dem Elan, den er einst beim Empfang in Frankfurt versprüht hatte, war nichts mehr übrig geblieben. „An dieser Stelle möchte ich Sie bitten, auch der vielen anderen Opfer zu gedenken, die in Kuala Lumpur ihr Leben lassen mussten.”
Lea senkte ihren Blick, dachte aber mehr an all die Menschen, die wegen dieses Anschlages zukünftig noch sterben müssten. Im Videokonferenzraum der Lufthansa war neben Leon, Jäger und ihr auch Paul McGregor anwesend.
John erhob sein e Stimme: „Wie Sie sehen ist diese Nacht auch an mir nicht spurlos vorüber gegangen. Allerdings ändert das nichts daran, dass unser Land während meines Kommandos einen Präsidenten verloren hat. Dafür möchte ich mich bei allen Amerikanern entschuldigen. Ich werde dafür die Verantwortung übernehmen.”
„Danke John, meine Damen und Herren” Paul drängte sich in die Mitte der Aufmerksamkeit. Offensichtlich war sein Ehrgeiz noch nicht befriedigt.
„Paul, bitte... noch einen Moment.” Jetzt kroch John schon vor ihm zu Kreuze, das war doch eine verkehrte Welt. Lea wollte nicht glauben, was da gerade passierte. „Amerika wird sich nicht diesem Terror beugen. Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir das
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