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Sonnenfinsternis

Sonnenfinsternis

Titel: Sonnenfinsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Todorovic
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Supermann. Ich erwischte mich wieder einmal dabei, wie ich ihn anschmachtete.
„Lass mich endlich runter Jay!“, befahl ich.
„Nein. Ich leg dich auf die Liege. Ich kann doch nicht riskieren, dass du über deine eigenen Füße stolperst und dir auch noch das Bein brichst“, sagte er stichelnd.
Ich verdrehte die Augen. „So schusselig bin ich nun auch wieder nicht.“
Er legte mich auf die Liege und flüsterte mir ins Ohr. „Weißt du Olivia, wenn du dir das Bein brichst, wird es nichts aus unserem Date. Das kann ich nicht zulassen.“
Seine Stimme klang so zuckersüß. Mein Herzschlag verdoppelte sich.
„Jayden du kannst jetzt wieder zum Training. Ich kümmere mich schon um Olivia“, sagte Mrs. Kennedy, während sie mir die blaue Hose von der Schuluniform hochkrempelte. Es war zu kalt für den Rock und ich war froh, dass wir Mädchen ebenfalls Hosen hatten, die wir tagen konnten. Sie tat mir einen Kühlbeutel auf meinen Knöchel, den ich festhielt.
„Ich glaube Coach Tyler hat sicher nichts dagegen. Ich möchte nicht, dass Olivia die Treppen in ihrem Wohnheim herunterfällt, wenn sie versucht hinauf zu humpeln.“ Dieser Gedanke amüsierte ihn offensichtlich. Er lächelte sie an und wie die meisten Frauen in seiner Nähe, konnte sie seinem Charme nicht widerstehen.
„Das ist sehr aufmerksam von dir.“
Sie sah sich meinen Knöchel genau an, bevor sie sich meinem Handgelenk widmete. „Es ist nichts Schlimmes“, sagte sie lächelnd. „Ist beides bloß verstaucht.“
Sie legte mir einen Stützverband an und gab mir einen Kühlbeutel.
Ich schwang mich von der Liege. Vielleicht etwas zu schwungvoll, sodass mir schwarz vor Augen wurde. Ich kippte nach vorne weg, aber Jayden war schon da um mich zu fangen.
„Olivia, Olivia! Geht’s dir gut? Ist dir schwindelig?“, fragte er besorgt.
Ich richtete mich auf und sah ihn mit einem Lächeln an. „Ich bin okay, bin nur etwas zu schnell aufgestanden.“
Er erwiderte mein Lächeln. „Ich dachte schon ich muss dich ins Krankenhaus fliegen.“
Erschrocken sah ich ihn an. Hatte er etwa meine Gedanken gehört?
„Was siehst du mich den so entgeistert an?“
„Nichts.“
„Glaubst mir wohl nicht, dass ich dich ins Krankenhaus geflogen hätte, was? Na ja, dann kennst du meine Rakete nicht, die ich im Zimmer stehen habe“, scherzte er.
Sogleich war ich erleichtert. Gedanken lesen. Was für ein Blödsinn, Olivia. Du hast eindeutig zu viel „Twilight“ gelesen.
Jayden bückte sich und griff in meine Kniebeugen, während der andere Arm auf meinem Rücken platziert war.
„Was tust du da?“, fragte ich nervös.
„Nach was sieht es den aus?“, antwortete er mit einer Gegenfrage, bevor er mich hochhob und ich wieder in seinen Armen war. „Ich trage dich in dein Zimmer.“
„Vergiss es“, protestierte ich, als Mrs Kennedy uns die Tür aufmachte.
„Schon zu spät“, informierte er mich mit einem leichten Lächeln, das in seinen Augen ein Funkeln aufblitzen ließ.
Verlegen schaute ich zur Seite. Es war nicht so, dass ich seine Nähe nicht genoss, sondern mich mittlerweile zu sehr danach sehnte. Mein Herz flatterte heftig in meiner Brust. Ich befürchtete es könnte mich verraten. Er stampfte in seinen Trainingssachen durch den Schnee, der den Weg zu meinem Zimmer bedeckt hatte.
„Viktor“, knurrte er und seine Mine verfinsterte sich.
Viktor kam uns entgegen. Ich seufzte, weil sie sich bestimmt wieder streiten würden. In nur kürzester Zeit hatte ich es geschafft aus Freunden und Teamkameraden, Rivalen zu machen.
Ich hatte ein schlechtes Gewissen, da ich auf keinen von beiden verzichten wollte. Ich mochte Viktor und fühlte mich wohl bei ihm. Er brachte mich zum Lachen und gab mir das Gefühl etwas Besonderes zu sein. Und Jayden. Na ja, er ist Jayden. Ich kann nicht aufhören an ihn zu denken. Was mir ein wenig Angst macht. Doch noch viel mehr Sorgen machte ich mir wegen dem morgigen Abend. Das Date mit Jayden Evens. Ich konnte nur hoffen, dass es meinem Knöchel bald besser ging. Humpelnd zu einem Date zugehen, war keine Option.
„Solltest du nicht beim Training sein?“, fragte Jayden angespannt. Ich spürte, wie sich sein Griff verstärkte und er mich fester an sich drückte.
„Genauso wie du -  Kapitän.“ Viktor zog das „Kapitän“ gekonnt in die Länge.
Einen Augenblick funkelten sie sich gegenseitig an, als würden Blitze zwischen ihren Augen hin und her fliegen.
Was sollte ich jetzt bloß sagen? Keinen Schimmer. Wahrscheinlich würden sie mir nicht

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