Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonnenfinsternis

Sonnenfinsternis

Titel: Sonnenfinsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Todorovic
Vom Netzwerk:
nicht tat, um mir die Peinlichkeit zu ersparen ihn stotternd und mit zittrigen Knien, nach einem Date zu fragen.
Zu meinem Bedauern hatte ich sie unterschätzt. Vor Selbstbewusstsein strotzend, ging sie zu Conner. Ich stand immer noch beim Eingang und folgte ihr durch den Raum.
"Conner kann ich dich kurz sprechen?", fragte sie so laut, dass es beinahe alle hören konnten.
"Ja sicher", sagte er und stand auf.
"Ich möchte dir endlich mal zeigen, was du verpasst."
Alle, die sich in diesem Augenblick im Speisesaal befanden, starrten sie an.
"Und was verpasse ich Alexis?", fragte er mit einem kleinen Lächeln.
Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände und küsste ihn mit voller Leidenschaft. Er legte seine Hände um ihre Taille und zog sie an sich. Der ganze Raum brach in Gejohle und Jubel aus. Sie verschlangen sich beinahe.
Ich hatte nicht erwartet, dass sie es wirklich tun würde. Dann kam mir in den Sinn, was ich als Gegenleistung tun sollte. Mir wurde schier schlecht. Aber ich hatte es geschworen.
Sie zog sich von ihm weg, lächelte in verführerisch an, drehte sich um und ließ Conner verdutzt stehen. Der arme Junge, der wusste wahrscheinlich nicht mehr wo oben oder unten war, nach so einem Kuss.
Sie kam auf mich zu und strahlte über beide Ohren. "Ich hab Hunger Liv"
"Und wie küsst er?", fragte ich neugierig.
"Ich habe beinahe vergessen, dass wir nicht alleine sind", sagte sie kichernd.
"Ja, das sah man." Ich warf einen Blick über die Schulter. Conner stand immer noch da, mit offenem Mund.
Wir holten uns ein Frühstück und setzten uns zu Viktor.
„Hattest du einen schönen Abend, Olivia?", fragte Viktor in einem verärgerten Ton.
"Ja. Alexis und ich haben uns einen Film angesehen.“ Ich dachte nicht daran ihn nach seinem Abend zu fragen, weil ich ahnte, auf was seine Frage hinaus lief.
"Ich dachte du verbringst den Abend mit Jayden, da du mit ihm gegangen bist?" Seine Augen durchbohrten mich, während er auf eine Antwort wartete.
"Nein, habe ich nicht", antwortete ich trocken.
Er wurde mir langsam aber sicher zu besitzergreifend.
Wir schwiegen uns das ganze Essen über an. Ohne ein Wort miteinander zu wechseln, gingen Viktor und ich den Flur entlang, bis wir an Miss. Martins Zimmer kamen.
"Bis später", sagte ich und ging in den Mathematikunterricht.
Der Vormittag verging schnell. Mit meinen Gedanken war ich schon längst in Englisch bei Jayden.
Als es soweit war begrüßten wir uns nur kurz, da Mr. Clark zur Ruhe aufrief. Als die Stunde um war, stand Kirsten plötzlich neben ihm und fing an zu flirten. Aus unerfindlichen Gründen drehte sich mein Magen auf einmal in alle Richtungen. Meine Brust zog sich zusammen, wie eine verdorrte Frucht. Ich kannte dieses Gefühl. Eifersucht. Es gefiel mir nicht, dass er mit ihr sprach, was völlig abstrus war. Also ging ich ohne etwas zusagen, um nicht wie eine eifersüchtige Verrückte auszusehen.
Nach der Mittagspause saß ich allein an meinem Tisch. Der Klassenraum fast leer. Durch das Fenster war Lachen, Kreischen und Fluchen zu hören. Genauso wenig wie ich. Schnee war kalt und nass, dabei würde ich mir sowieso nur eine Erkältung holen. Vor allem war es noch viel zu früh dafür. Er würde spätestens bis heute Abend wieder geschmolzen sein.
Ich starrte auf den Tisch, als sich der Stuhl neben mir bewegte. Ich konnte nicht anders als zu ihm herüberzusehen. Seine Haare waren pitschnass und zerzaust. Durch das durchnässte Hemd sah man seinen durchtrainierten Körper. Sein schönes Gesicht hatte einen offenen, freundlichen und verspielten Ausdruck. Auf seinen Lippen war ein verbotenes, verführerisches Lächeln.
"Hey Liv."
"Warum nennst du mich Liv?", fragte ich verblüfft.
So nannten mich nur die Andern. Ich wusste nicht einmal genau, warum sie das taten, ich hatte nie um einen Spitznamen gebeten.
"Du bist mit meiner Schwester befreundet", erklärte er.
Ob er wohl wusste, wie seine Stimme auf mich wirkte. Ich hoffte inständig, er hatte noch nicht erkannt, dass ich ihm ganz und gar verfallen war.
"Ach so, ja. Sie muss es wohl erwähnt haben."
Ich wandte mich von ihm ab, um klar denken zu können, denn solange ich in seine Augen sah, war das schlicht unmöglich.
Ein Date mit Jayden. Wie sollte ich ihn fragen? Angst und Nervosität stiegen ihn mir hoch. Was wenn er Nein sagt? Aber bevor ich meine Frage stellen konnte, begann der Unterricht. Ich nahm mir vor, ihn nach der Stunde zu fragen.
"Ist bei dir alles in Ordnung, Olivia?", fragte Jayden mich, als wir nach Deutsch im

Weitere Kostenlose Bücher