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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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dafür verantwortlich sein. Ich fürchte, ich habe dich nicht richtig darauf vorbereitet.«
    »Ich lerne so schnell und so gut wie möglich. Es ist alles sehr interessant.«
    »Er ist sehr begabt, Herr«, fügte Udru’h hinzu. »In der kurzen Zeit, die er hier ist, habe ich ihn als fleißigen und gewissenhaften Schüler kennen gelernt.«
    Jora’h bedauerte, dass es notwendig geworden war, seinen Sohn einer solchen Situation auszusetzen. »Aber was hältst du davon, Daro’h? Wie beurteilst du das Projekt? Welche positiven Aspekte hat es? Sollte es trotz aller moralischen Bedenken fortgesetzt werden?«
    »Natürlich meint er, dass es fortgesetzt werden soll«, sagte Udru’h, doch der Weise Imperator sah den jungen Mann an und wartete auf eine Antwort von ihm.
    »Es gibt noch zu viele Dinge, die ich lernen muss, Vater. Es wäre unangemessen, schon jetzt eine Meinung zu äußern.«
    Während des Sinkflugs durch die Atmosphäre erzitterte der Shuttle mehrmals in Turbulenzen. An Bord herrschte unangenehme, angespannte Stille. Durch das Thism spürte Jora’h Hoffnung und Unbehagen. Udru’h schien seine Gedanken absichtlich abzuschirmen, sodass es selbst dem Weisen Imperator schwer fiel, den mentalen Fäden bis zu ihrem Ausgangspunkt zu folgen und Antworten zu finden.
    Schließlich sah er den schweigenden Designierten an. Verbarg Udru’h etwas vor ihm? »Du weißt, dass ich die Grundlagen des gegenwärtigen Zuchtprogramms verabscheuungswürdig finde, Udru’h.«
    »Ich hoffe, dass du aufgeschlossen bleibst und die Zukunft des Reiches im Auge behältst. Wenn wir unser Ziel erreichen, so hat das Reich erheblichen Nutzen davon. Denk daran, dass du der Weise Imperator bist und kein Mann mehr, der ein Recht auf Meinungen hat. Dieses Recht wurde dir genommen, zusammen mit anderen Dingen, als du die Nachfolge unseres Vaters angetreten und das Thism übernommen hast.«
    »Dadurch bin ich auch zu deinem Weisen Imperator geworden«, sagte Jora’h und hielt seinen Ärger in Zaum. »Du musst meinen Anweisungen nachkommen.«
    Udru’hs Überraschung schien echt zu sein. »Es fiele mir nie ein, deine Befehle infrage zu stellen, Herr. Aber ich hoffe, du überlegst gründlich, bevor du unwiderrufliche Entscheidungen triffst.«
    Jora’h überlegte. Daro’h musterte die beiden Brüder und wusste nicht, wie er ihr Verhalten deuten sollte. Am liebsten hätte der Weise Imperator die menschlichen Gefangenen befreit und sie der Terranischen Hanse übergeben. Niemand von ihnen hatte jemals die Erde gesehen, und wahrscheinlich wussten sie nur wenig darüber, aber sie waren Nachkommen einst hoffnungsvoller Kolonisten. Sie verdienten Besseres als… Dobro.
    Seit fast zwei Jahrhunderten verbargen die Ildiraner diese Lüge vor der Hanse. Jora’h wusste: Wenn er das schreckliche Geheimnis jetzt enthüllte, kam es dadurch zu einer diplomatischen Katastrophe, vielleicht sogar zu einem Krieg mit den Menschen. Die ildiranische Solare Marine war zwar älter und mächtiger als die Terranische Verteidigungsflotte, aber Jora’h unterschätzte die innovativen Fähigkeiten der forschen Menschen nicht.
    »Vielleicht bleibt uns keine Wahl, Udru’h, trotz meiner Vorbehalte. Glaubst du wirklich, dass meine Tochter das Potenzial hat, diesen Konflikt mit den Hydrogern zu beenden? Die Klikiss-Roboter haben uns im Stich gelassen; ich fürchte sogar, dass wir sie nun zu unseren Feinden rechnen müssen.«
    Diese Neuigkeit erzürnte den Dobro-Designierten. »Wenn die Klikiss-Roboter uns im Stich gelassen haben oder sich weigern, als Mittler zu fungieren, so müssen wir Osira’h als Unterhändlerin zu den Hydrogern schicken.«
    »Wenn die einzige Hoffnung des Ildiranischen Reiches bei meiner Tochter liegt, so ist es doppelt wichtig, dass ich ihr begegne«, sagte Jora’h mit einem resignierten Seufzen.
    Udru’h lächelte. »Ah, jetzt verstehst du, Herr.«
    Ja, er verstand. Aber Jora’h hasste auch, was er hier auf Dobro tun musste, um das Reich zu retten.

57 SULLIVAN GOLD
    Sullivan Gold stand auf dem Deck der Himmelsfabrik, bereit für das Treffen, das über sein Überleben entscheiden mochte. Er trug seine beste Kleidung, hatte sich wie für einen wichtigen Geschäftstermin rasiert und das Haar geschnitten. Er wünschte, Lydia wäre zugegen gewesen, um seinen Kragen zurechtzurücken und sein Erscheinungsbild noch einmal zu überprüfen.
    Kolker sagte ihm, dass es an seinem Äußeren nichts auszusetzen gab.
    Der grüne Priester hatte seinen Kollegen im

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