Sonnenstürme
selbst Ekti zu produzieren. Der Himmel dieser Welt ist groß genug für uns beide. Außerdem: Zusammen sind wir vielleicht sicherer. Wir könnten uns gegenseitig helfen, wenn jemand von uns in Schwierigkeiten geraten sollte.«
»Wie stellen Sie sich solche Hilfe vor?« Zan’nh seufzte. »Ob eine Himmelsmine oder zwei: Gegen einen Angriff der Hydroger könnten wir uns nicht verteidigen.«
»Es könnte zu anderen Notfällen kommen, oder?«
Hroa’x wurde immer ungeduldiger. »Wir vergeuden Zeit. Warum sich über Grenzen streiten, die gar nicht existieren? Die Aktivitäten der menschlichen Produktionsanlage bewirken keine wesentliche Verringerung der hier zur Verfügung stehenden Wasserstoffmengen. Die Zeit, die wir hier mit Gesprächen verschwenden, könnte ich nutzen, um unsere Himmelsmine vorzubereiten. Das ist meine Priorität. Diplomatie vergeudet zu viele wertvolle Arbeitsstunden.«
Plötzlich bemerkte Sullivan etwas im Gesicht des jungen Adars und begriff, dass Zan’nh ebenso sehr an einer Lösung dieses Problems gelegen war wie ihm selbst. Er suchte nach einem sauberen, akzeptablen Ende der Krise.
Sullivan lächelte auch weiterhin und hoffte, dass sich die anfängliche Spannung allmählich auflöste. »Bitte, Adar, lassen wir diese Sache nicht zu einem Konflikt werden. Wie wär’s hiermit? Die Ildiraner können hier so viele Ekti-Fabriken in Betrieb nehmen, wie sie wollen, und ich verspreche Ihnen, dass wir nicht im Weg sind. Unsere Arbeit wird Sie nicht behindern.«
Am anderen Ende des Tisches berührte Kolker den Stamm des Schösslings und übermittelte alles.
»Die Hanse braucht ebenso dringend Treibstoff wie Sie«, fuhr Sullivan fort. »Es war ein Ildiraner, ein Adar wie Sie, der uns Menschen die Konstruktionsunterlagen des Sternenantriebs überließ. Niemand hatte ein Problem damit. Sie wollen uns doch sicher nicht die Möglichkeit nehmen, mit unseren Raumschiffen zu fliegen?«
Zan’nh wollte nicht einfach so nachgeben. »Wenn Sie hier bleiben, über einer Welt, von der wir die Hydroger vertrieben haben, so müssen Sie einen Preis dafür zahlen. Der Weise Imperator würde eine Art Steuer verlangen.«
Sullivan sah eine Möglichkeit für Verhandlungen und ergriff sie. »Ich könnte vielleicht einen kleinen Prozentsatz des von uns produzierten Ektis anbieten.« Er nahm den Krug und schenkte den beiden Ildiranern Wasser ein; die anderen Getränke hielt er für zu bedenklich.
Der Adar war bisher recht wortkarg gewesen und benahm sich ziemlich steif – Sullivan fragte sich, wie viel von seinem Verhalten Maske war. In einem verschwörerischen Tonfall fügte er hinzu: »Bisher haben sich keine Hydroger gezeigt, aber vielleicht bleibt uns nur wenig Zeit, bis sie erscheinen. Wir sollten alle hart arbeiten, um möglichst viel Ekti zu produzieren, bevor es zu spät ist.«
»Welchen Prozentsatz bieten Sie an?«, fragte Zan’nh. »Ich muss dem Weisen Imperator etwas Akzeptables vorlegen.«
Sullivan hatte nie gehört, dass die Ildiraner besonders habgierig waren, und sie schienen auch kaum Erfahrung im Feilschen zu haben, da es telepathische Verbindungen zwischen ihnen gab. Deshalb riskierte er, einen sehr geringen Teil der Produktion seiner Himmelsfabrik anzubieten, als eine Art Verhandlungsbasis. Zu seiner Überraschung nahm Zan’nh das Angebot sofort an. Dafür konnte Sullivan mit dem Lob der Hanse rechnen! Tief in seinem Innern wusste er, das der Adar mehr an einer ehrenvollen Lösung interessiert gewesen war als an Profit.
»Gut. Ich bin froh, dass dies geregelt ist. Wir sollten wirklich Freunde sein.« Sullivan schüttelte dem Kommandeur der Solaren Marine erneut die Hand. »Ich schätze, jetzt können wir uns alle an die Arbeit machen. Ich lasse einen Teil unserer nächsten Produktion direkt zu Ihrer Ekti-Fabrik bringen.« Unbewusst strich er mit der Hand über die schweißfeuchte Stirn. »Ich würde unsere neue Zusammenarbeit gern feiern. Wären Sie interessiert…«
Hroa’x unterbrach ihn und wandte sich an Zan’nh. »Wenn unsere Mission hier beendet ist, möchte ich nicht noch mehr Zeit verlieren, Adar. Wir sollten sofort zu den Kriegsschiffen zurückkehren und uns um die Himmelsmine kümmern. Es gibt noch viel zu tun, bevor sie mit der Ekti-Produktion beginnen kann.« Der Ildiraner aus dem Geschlecht der Ekti-Produzenten sah Sullivan an. »Unsere Vereinbarung verliert ihren Sinn, wenn die Hydroger zurückkehren. Warum auch nur eine einzelne Sekunde verschwenden?«
Zan’nh nickte. »Und
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