Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
»Sie können bald beginnen, Hroa’x. Diese Begegnung ist notwendig und wird so lange wie nötig dauern.«
    Kolker trug seinen Schössling in der Armbeuge, als er vorausging und ins Innere der Himmelsfabrik trat. Die Produktionsanlage war in aller Eile gebaut worden, und Sullivan hatte nie geplant, hier wichtige Besprechungen stattfinden zu lassen, aber es gab einen Raum mit einem langen Tisch und breiten Fenstern, die Blick auf das Wolkenmeer des Gasriesen gestatteten.
    Der grüne Priester stellte den Topf mit dem kleinen Weltbaum ans Ende des Tisches und setzte sich daneben. Ohne auf die anderen zu achten, berührte er den dünnen Stamm, und seine Lippen bewegten sich lautlos, als er einen neuen Bericht durchs Telkontakt-Netz schickte. Der Vorsitzende der Hanse hörte zweifellos mit.
    Sullivan konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf die beiden Ildiraner. Vor der Ankunft des Adars hatte er das Küchenpersonal gebeten, verschiedene Spezialitäten vorzubereiten und dabei auch einige von Lydias Rezepten zu verwenden. Niemand von ihnen wusste, ob Ildiraner Süßes oder Pikantes bevorzugten. Was würde sie beeindrucken? Es standen auch Spirituosen bereit, eine Kanne mit heißem Tee, ein Krug mit Wasser und eine Flasche mit sirupartigem Passah-Wein, die Sullivan auf Drängen seiner Frau mitgenommen hatte.
    »Ich kann Ihnen diese Auswahl anbieten«, wandte er sich an Zan’nh und vollführte eine einladende Geste. »Bitte bedienen Sie sich. Oder möchten Sie vielleicht etwas anderes?«
    Sullivan nahm an der Seite des Tisches Platz, doch der Ildiraner aus dem Geschlecht der Ekti-Produzenten blieb auf den Beinen, wanderte unruhig umher und blickte aus dem Fenster. »Ich möchte mit der Produktion von Ekti beginnen«, wiederholte er. »Bald.«
    Zan’nh seufzte tief. »Geduld, Hroa’x.« Er sank auf den Stuhl am Kopfende des Tisches.
    »Sullivan Gold, mein Vater ist der Weise Imperator, und mein Vorgänger, Adar Kori’nh, hat sich geopfert, um die Hydroger von Qronha 3 zu vertreiben, damit Ildiraner in der Atmosphäre des Gasriesen eine Himmelsmine in Betrieb nehmen können. Ildiraner. Kori’nhs Andenken wird in der Saga der Sieben Sonnen weiterleben. Warum fühlen Sie sich berechtigt, Anspruch auf die Beute jenes Sieges zu erheben?«
    Sullivan begriff, was die Worte des Kommandeurs bedeuteten. »Mir ist klar, dass Ihr Vorgänger seinen Sieg nicht erringen wollte, damit Menschen die gute Gelegenheit nutzen.«
    »Stellen Sie Ihre hiesigen Aktivitäten ein, nehmen Sie Ihre Sachen und kehren Sie zur Erde zurück. Hier bei Qronha 3 haben Sie nichts zu suchen.«
    Sullivan breitete die Hände auf dem Tisch aus. »Bitte lassen Sie uns nichts überstürzen. Die Hanse und das Ildiranische Reich sind doch gute Freunde, oder? Wir haben einen gemeinsamen Feind, die Hydroger. Die Terranische Verteidigungsflotte hat tapfer gekämpft und bei der Auseinandersetzung mit den Hydrogern ähnliche Opfer gebracht wie Ihr heldenhafter Adar. Die Angriffe auf unsere Kolonialwelten haben auch uns viel Leid beschert. Und wir wollten diesen Krieg ebenso wenig wie Sie.«
    »Menschen haben die Klikiss-Fackel gezündet und eine Welt der Hydroger zerstört«, antwortete Zan’nh kühl.
    »Es war nie unsere Absicht, Feindseligkeiten zu beginnen – und wir haben alles Menschenmögliche versucht, den Fehler wieder gutzumachen. Hören Sie… Ich bin nur ein Ekti-Produzent, der sich bemüht, seine Arbeit zu machen.«
    »Genau wie ich – aber ich muss warten«, sagte Hroa’x. »Dies sind alte und unwichtige Angelegenheiten.«
    »Da bin ich ganz Ihrer Meinung«, pflichtete Sullivan dem schroffen Ildiraner bei. Er lächelte gewinnend und versuchte, noch mehr Charme zu zeigen. »Niemand von Ihnen hat etwas von den Speisen und Getränken probiert.«
    »Wir brauchen keine Gastlichkeit. Und Ihre Lebensmittel vertragen sich vielleicht nicht mit unserer Biochemie.«
    Sullivan hätte fast die Stirn gerunzelt. Die Ildiraner lehnten Gastlichkeit ab? Fürchteten sie Gift? Er knabberte an einem Stück Käse. »Es war sicher falsch von der Hanse, eine Himmelsfabrik hierher zu bringen, ohne den Weisen Imperator um Erlaubnis zu fragen. Ich verstehe, dass Sie deshalb verärgert sind. Auch mir wäre es nicht recht, wenn jemand auf dem Hinterhof meiner Familie ein Geschäft eröffnet. Aber dies ist ein sehr großer Planet. Wir wollen niemandem schaden, und wir haben auch niemandem Schaden zugefügt, so wie ich das sehe. Unsere Präsenz hindert Sie in keiner Weise daran,

Weitere Kostenlose Bücher