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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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akzeptierten.
    Während seiner früheren Jahre auf Crenna hatten ihn die Siedler gemocht, und er hatte den Anschein erweckt, ihre Sympathie zu erwidern. Niemand von ihnen wäre jemals auf den Gedanken gekommen, einen »Spezialisten für obskure Details« in ihm zu sehen, damit beauftragt, die aufgegebene Siedlung der Ildiraner zu untersuchen. Davlin hatte festgestellt, dass die Ildiraner nichts Wichtiges zurückgelassen hatten, und dann war er vom Vorsitzenden zurückbeordert worden. Sein Verschwinden hatte die Siedler sicher sehr überrascht.
    Wenn die Leute nun wussten, dass er ein Spion der Hanse war, so fragten sie sich bestimmt, ob er Informationen über sie und ihr Privatleben gesammelt hatte. Ein Spion war ein Spion. Davlin bereitete sich auf berechtigte Kritik vor. Wenn er wirklich wieder auf Crenna leben wollte, musste er ehrlich sein. Würden ihm die Siedler verzeihen?
    Er betrat das Gebäude mit dem kleinen Versammlungssaal und den Verwaltungsbüros der Kolonie, legte sich dabei die Worte zurecht, die er an den Bürgermeister richten wollte. Der rundliche und sonnengebräunte frühere Bauer Lupe Ruis hatte zu Anfang nur wenige Stunden pro Woche den administrativen Angelegenheiten gewidmet, doch das gute Gedeihen der Kolonie führte bald dazu, dass die Verwaltung von Crenna zu einem Fulltimejob wurde.
    Als Bürgermeister Ruis ihn sah, erschien ein breites Lächeln in seinem pausbäckigen Gesicht. »Davlin Lotze! Willkommen daheim. Wir haben uns alle Ihre Rückkehr erhofft.« Er breitete die Arme aus, trat vor und wirkte sehr erfreut. »Ist Ihre geheime Mission jetzt beendet?«, fragte er in einem verschwörerischen Tonfall. »Wir haben von der wichtigen Arbeit gehört, die Sie für die Hanse leisten. Wenn ich daran denke, dass wir Sie für einen ganz normalen Kolonisten gehalten haben, für einen von uns… Aber Sie sind eine Berühmtheit!«
    »Woher… woher wissen Sie davon?«
    Der Bürgermeister winkte ab. »Ach, woher wohl? Captain Kett ist bei uns gewesen. Sie und Branson Roberts waren früher verheiratet. Sie hat uns erzählt, dass Sie ein Fachmann für ildiranische Soziologie sind – und dass Sie es waren, der das Netz aus Klikiss-Transportalen entdeckt hat.«
    »Captain Kett war dabei. Sie half mir bei der Entdeckung…«
    Ruis legte ihm den Arm um die Schultern. »Sie sind ein Held, Davlin! Wir sind ja so stolz auf Sie. Einer aus unserer Gemeinschaft… Sie haben sich nur nicht zu erkennen gegeben.«
    Der verwirrte Davlin brachte nur ein »Danke« hervor.
    Mit einer abrupten Geste schob Ruis die Unterlagen auf seinem Schreibtisch beiseite, als wollte er damit zeigen, wie unwichtig sie waren. »Und jetzt kehren Sie zurück, um sich für eine Weile bei uns niederzulassen? Bis erneut die Pflicht ruft? Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr wir uns freuen. Captain Roberts ist gerade mit seinem Schiff aufgebrochen, um Shuttledienste für die Kolonisierungsinitiative zu leisten, und einige von uns haben beschlossen, auf Klikiss-Welten ein neues Leben zu beginnen. Wir können jemanden gebrauchen, der so vielseitig und… kompetent ist.«
    »Ich… weiß Ihr Vertrauen und Ihren Enthusiasmus sehr zu schätzen, Bürgermeister Ruis. Ich wusste nicht recht, welcher Empfang mich hier erwartet. Steht meine alte Unterkunft noch zur Verfügung, oder hat inzwischen jemand anders Anspruch darauf erhoben?«
    Der Bürgermeister wirkte überrascht. »Sie wartet natürlich auf Sie. Eine wesentliche Expansion hat bei uns nicht stattgefunden. Wir versuchen nur, uns hier zu behaupten.«
    »Kam es zu einem weiteren Ausbruch der Orangefarbenen Flecken?«
    »Nein, Sir. Das von Ihnen in den Trinkwasserleitungen installierte Amöbenfiltersystem hält uns alle gesund.« Wieder erschien ein strahlendes Lächeln im runden, rötlichen Gesicht des Bürgermeisters. »Ich hoffe, dass Sie wieder arbeiten wollen. Wir könnten Ihre Hilfe bei der Infrastruktur gebrauchen, insbesondere bei Stromversorgung und Kanalisation. Anschließend könnten Sie sich vielleicht um unsere Kommunikationssysteme und Sendetürme kümmern. Seit einem Jahr haben wir immer wieder Schwierigkeiten, verursacht von starker solarer Aktivität und Ionenstürmen.«
    »Das ist nicht unbedingt mein Fachgebiet, aber ich sehe mir alles an.«
    Ruis zwinkerte ihm zu. »Captain Kett meinte, dass Sie sich praktisch mit allem auskennen.« Der Bürgermeister führte Davlin aus seinem Büro. »Wir sind wirklich froh, Sie wieder bei uns zu haben.«
    An jenem Abend, zufrieden

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