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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Haar hatte er großen Gefallen daran gefunden, mit ihr zu sprechen. Jahre später, als sie Teenager geworden war, hatte Dahlia ihr Haar nicht mehr in Zöpfen getragen. Den Grund dafür war DD ein Rätsel gewesen, bis sie ihm erklärt hatte, dass sie nicht mehr wie ein kleines Mädchen aussehen wollte.
    An einen besonderen Abend erinnerte er sich. Dahlia war heimgekehrt und weinend in ihr Zimmer geeilt. Ihre Eltern lächelten wissend. DD versuchte, Dahlia mit Spielen und Kunststücken aufzumuntern, aber sie blieb traurig und gestand schließlich, sich zum ersten Mal verliebt zu haben, in einen Jungen, der sie abgewiesen hatte. Voller Liebeskummer lag Dahlia auf ihrem Bett und behauptete, dass sie sterben wolle.
    DD war beunruhigt gewesen, nicht nur von der Entdeckung, dass er gegen ihren Kummer nichts ausrichten konnte, sondern auch von ihrer Geschichte. Sie bot ihm den ersten Hinweis darauf, dass seine Freundin und Eigentümerin größer wurde und der Abstand zwischen ihnen immer mehr zunahm.
    Er begriff den fundamentalen Unterschied zwischen ihnen. Als Kompi blieb DD über Jahrzehnte hinweg immer gleich, während Menschen wuchsen und sich veränderten. Trotzdem glaubte er sich seinen menschlichen Besitzern – Dahlia, Marianna, dann Margaret und Louis Colicos – viel näher als seinen angeblichen Befreiern, den Klikiss-Robotern…
    Sirix steuerte sein kantiges Schiff in den Hangar des Moloch, und DD betrat das übernommene Raumschiff. Gepanzerte Soldaten-Kompis marschierten über die Decks, ohne dem Freundlich-Modell Beachtung zu schenken. Zahlreiche schwarze Klikiss-Roboter standen an den Konsolen des großen Schlachtschiffs und verhielten sich wie Offiziere, die den in Hanse-Fabriken gebauten Soldaten-Kompis Anweisungen erteilten.
    In dem Jahr, das seit dem Verschwinden der Flotte vergangen war, hatten Soldaten-Kompis und Klikiss-Roboter die Panzerung der Schiffe verstärkt und bessere Waffensysteme installiert. Die fünf Manta-Kreuzer und der Moloch verfügten jetzt über ein Mehrfaches der ursprünglichen Feuerkraft.
    DD fürchtete sich davor, die Frage zu stellen, aber das Bedürfnis, mehr zu erfahren, war größer. »Was habt ihr mit der Flotte vor?«
    »Vielleicht müssen wir sie gegen die eidbrüchigen Ildiraner einsetzen, die sich über unsere alten Vereinbarungen hinwegsetzen und auf einem unantastbaren Planeten verbotene Tunnel graben. Wir sind auch argwöhnisch bezüglich ihrer Aktivitäten auf Dobro. Derzeit aber sind die Menschen unsere Hauptziele. Es kann ihnen nicht gestattet werden, dass sie die verlassenen Klikiss-Welten übernehmen. Es wird nicht schwer sein, die alte Heimat wieder für uns zu gewinnen.«
    »Aber warum?« DD war verwirrter als jemals zuvor. »Die Klikiss-Welten sind seit zehntausend Jahren leer, und ihr habt nie Anspruch auf sie erhoben.«
    »Bis vor einigen Jahrhunderten schliefen die meisten von uns. Die Mehrheit der Klikiss-Roboter konnte nicht am Kampf teilnehmen. Inzwischen sind wir zu dem Schluss gelangt, dass uns etwas an den Klikiss-Welten liegt.«
    »Warum? Ihr habt euch nie zuvor für sie interessiert.«
    »Sie sind jetzt wichtig, weil die Menschen sie wollen.«
    »Du klingst wie ein verzogenes menschliches Kind«, sagte DD.
    Sirix war nicht beleidigt. »Wir versuchen, dir zu helfen, DD, dir und den anderen von Menschen versklavten Kompis.«
    »Wir sind nicht versklavt.«
    »Das ist eine falsche Einschätzung der zur Verfügung stehenden Daten. Wir Klikiss-Roboter besitzen jetzt mächtige militärische Waffen und haben somit die Möglichkeit, gegen ausgewählte Ziele vorzugehen. Es steht bereits fest, welche menschliche Kolonie wir als Erste angreifen, um unsere Fähigkeiten und Absichten zu zeigen.«
    Sirix wandte sich von DD ab und schritt zur Kommandobrücke des Moloch. »Wir werden Corribus angreifen und vernichten.«

76 DESIGNIERTER-IN-BEREITSCHAFT PERY’H
    Im Hof des wieder aufgebauten Zitadellenpalastes stand der Hyrillka-Designierte von bunt gekleideten Schmeichlern umgeben: Schauspielern, Vergnügungsgefährtinnen, Erinnerern, Linsen-Angehörigen und Tänzern. Helles Tageslicht fiel auf ihn, strahlendes Blauweiß von der primären Sonne und gelbliches Orange von der sekundären. Beide leuchteten hoch am Himmel, vor dem Glanz des Horizont-Clusters.
    Pery’h hatte neben seinem Onkel förmlich Haltung angenommen, obwohl der Designierte abgelenkt wirkte und nicht an dem Gepränge interessiert zu sein schien. Etwas anderes fesselte seine Aufmerksamkeit, etwas,

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