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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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goldenen Fell, als sich die drei Tiere dem Weisen Imperator zuwandten. »Es ist mir eine große Ehre, deine Leibwächterin zu sein, Herr«, sagte Jora’hs Tochter. »Ich werde dich nie enttäuschen und dich bis zum letzten Atemzug verteidigen. Ich werde dafür sorgen, dass du stolz auf mich sein kannst.«
    »Ich weiß. Deshalb habe ich dich gewählt.«

90 HYRILLKA-DESIGNIERTER RUSA’H
    Als das wirkungsvolle rohe Schiing den größten Teil der Bevölkerung von Hyrillka befreit hatte, beschloss Rusa’h, die Gelegenheit zu nutzen. Er wusste, was getan werden musste, bevor es für das Reich zu spät war.
    Es ging dem Designierten nicht um mehr Macht für sich selbst; er handelte aus Überzeugung. Er hatte die Lichtquelle gesehen und konnte dem hellen Pfad besser folgen als jeder andere Ildiraner, besser als Jora’h, besser auch als ihr korpulenter Vater. Es war bereits zu viel Schaden angerichtet worden.
    Das ildiranische Volk traf keine Schuld daran, dass es vom rechten Weg abgekommen war. Blind folgte es dem Weisen Imperator, selbst wenn der Fehler machte. Niemand erwartete von den Ildiranern, dass sie selbst Entscheidungen trafen oder sich eigene Gedanken machten. Sie sollten gehorchen, folgen und kooperieren. Doch wenn der Weise Imperator den rechten Weg nicht sah, so musste sich sein Volk verirren.
    Rusa’h wusste, was es zu unternehmen galt, um das zu ändern. Schiing würde ihm dabei helfen.
    Einige Konvertierte waren bereits an ihn gebunden. Nach dem heutigen Abend würde er den größten Teil der Bevölkerung von Hyrillka auf seiner Seite haben.
    Vor einigen Tagen, bei privaten Konsultationen, hatte er die Angehörigen des Linsen-Geschlechts bereits auf den richtigen Pfad geführt, ebenso wie die Vergnügungsgefährtinnen, die ihm ohnehin bereitwillig folgten. Die schönen, fruchtbaren Frauen waren jetzt nicht mehr wie früher an fleischlichen Freuden interessiert. Mit der gleichen Hingabe verfolgten sie nun andere Ziele, seine Ziele.
    Thor’h war kein Problem gewesen. Von Anfang an hatte der junge Mann freiwillig an allem teilgenommen, und als Erstdesignierter war er eine wichtige Waffe in einem schwierigen, aber notwendigen Kampf.
    Pery’h hingegen würde Probleme bereiten. Der Designierte-in-Bereitschaft war zu intelligent, seinem Vater zu treu ergeben, und er hatte keine offensichtlichen Schwächen. Doch Rusa’h würde eine angemessene Lösung finden. Die Lichtquelle würde ihn an allen Hindernissen vorbei in eine glorreiche Zukunft führen.
    Der Hyrillka-Designierte kehrte zum Zitadellenpalast zurück, als die blauweiße primäre Sonne unterging und die sekundäre den Himmel orangefarben erglühen ließ. Der Horizont-Cluster wurde heller; hunderte von Sternen und Welten funkelten prachtvoll.
    Seit seiner Kopfverletzung war Rusa’h vom normalen Thism des ildiranischen Volkes getrennt. Doch jetzt hatte er Gesellschaft: Die meisten Bewohner von Hyrillka hatten reichlich frisches, rohes Schiing genossen und wanderten frei umher, ohne eine Verbindung mit dem Gedankennetz. Sie unterlagen nicht mehr der Überwachung durch den Weisen Imperator, und Rusa’h konnte sie zu einem neuen, starken Muster verbinden.
    Die Hyrillkaner erlebten die gleiche heilende geistige Stille, in der sich Rusa’h so lange aufgehalten hatte. Im tiefen Subthism-Schlaf war er von der Lichtquelle mit überlegenen Fähigkeiten ausgestattet worden, und jetzt wollte er seine neue Macht verwenden. Während das rohe Schiing die Bevölkerung leicht beeinflussbar machte, würde er die tauben Stränge des Thism einsammeln, die schließlich zu Jora’h zurückgekehrt wären. Nacheinander würde er sie miteinander verknüpfen und neue mentale Pfade schaffen, die Selbstsphären der Hyrillkaner in einem klaren, sauberen Gespinst zusammenführen, dessen Struktur er mithilfe der Inspirationen der Lichtquelle selbst bestimmte…
    Im orangefarbenen Licht der Abenddämmerung, umgeben von treuen Konvertierten, saß Rusa’h im Zitadellenpalast und lächelte. Die Vergnügungsgefährtinnen, Linsen-Ildiraner und der stolze Thor’h standen bereit, um ihm Unterstützung zu gewähren. Dies waren die bindenden Fäden des neuen Netzes; auf dieser Grundlage wollte er die Hyrillkaner miteinander verbinden, bevor die Wirkung des Schiing nachließ. Bald würde ganz Hyrillka ihm gehören und ein neues, von ihm kontrolliertes Thism bilden.
    Der junge Pery’h saß in der Nähe, war aber durch die unsichtbaren Veränderungen isoliert. Sein Gesicht zeigte

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