Sonnenstürme
aus versprochen, uns am Gewinn teilhaben zu lassen.«
»Habt ihr das schriftlich? Habt ihr angemessene Bedingungen für Theroc ausgehandelt? Welchen Prozentsatz am Erlös geben uns die Roamer?«
Idriss lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Er wird sicher fair sein. Sie waren überhaupt nicht dazu verpflichtet, uns irgendetwas anzubieten.«
»Hunderte von Händlern und Geschäftsleuten der Hanse hätten hohe Beträge für das Recht geboten, das Weltbaumholz zu verarbeiten und zu verkaufen. Ihr habt nicht einmal an eine Versteigerung gedacht und alles den Roamer-Clans überlassen. Das ergibt doch keinen Sinn…«
Idriss zeigte Ungeduld. »Sarein, Tochter, sieh aus dem Fenster und beobachte, welche Arbeit geleistet wird. Gibt es dort draußen irgendwelche Repräsentanten der Hanse, die Hilfe anbieten? Siehst du auch nur eine einzige Gruppe von Technikern der Terranischen Verteidigungsflotte, die uns beim Aufräumen und Wiederaufbau helfen? Nein, du siehst nur Roamer. Warum sollten wir jemand anders belohnen.«
Alexa erhob sich von ihrem vergoldeten Stuhl. »Ich möchte diese Diskussionen nicht fortsetzen, solange du nicht mit Cesca gesprochen hast, Sarein. Es wäre am besten, wenn ihr ein persönliches Gespräch führt und versucht, eure Differenzen zu überwinden. Wenn die Hydroger Reynald nicht umgebracht hätten, wäre sie jetzt unsere Schwiegertochter. Dein Vater und ich wünschen uns sehr, dass ihr Freundschaft schließt.« Idriss und Alexa gingen. Sarein blieb allein zurück und kam sich wie ein kleines Mädchen vor.
Sarein fand die Sprecherin der Roamer auf einer rußigen Wiese im Wald und bat sie um eine private Unterredung. »Meine Eltern bestehen darauf, dass ich mit Ihnen spreche.« Sprecherin Peroni hob die Brauen. »Und warum?«
»Angeblich ist mein Argwohn Ihnen gegenüber unfair.« Cescas dunkle Augen wurden ein wenig größer. »Ihr Argwohn? Das ist interessant, wenn man bedenkt, dass die Hanse uns seit Generationen verfolgt, betrügt und bedrängt. Als ich von Ihrer Rückkehr nach Theroc erfuhr, hoffte ich, dass Sie als Mittlerin zwischen der Hanse und den Roamer-Clans auftreten könnten, da Sie Reynalds Schwester sind. Theronen sind unabhängig, und deshalb habe ich Sie für aufgeschlossener gehalten.«
Sarein dachte daran, dass Basil über Jahre hinweg in ihrer Schuld stehen würde, wenn es ihr gelang, dieses Problem aus der Welt zu schaffen und eine neue Brücke zwischen der Hanse und den Roamern zu bauen. »Liefern Sie wieder Ekti – dann ziehe ich in Erwägung, mich bei der Hanse für Sie zu verwenden.«
»Repräsentieren Sie das Volk von Theroc, oder sind Sie nur ein Sprachrohr des Vorsitzenden Wenzeslas und seiner Tiwi-Wachhunde?«
Sarein war beleidigt. »Sie greifen zu üblen Beschimpfungen, während ich versuche, unsere Differenzen zu überwinden?«
»Beschimpfungen? Ich halte mich sehr zurück. Der Vorsitzende weiß bereits, was er tun muss, damit wir wieder Ekti liefern. Jetzt ist er am Zug.«
Sarein wusste sich in der besseren Verhandlungsposition. »Machen Sie nicht den Fehler anzunehmen, dass der Treibstoff für den Sternenantrieb Ihnen die Möglichkeit gibt, die Hanse zu irgendetwas zu zwingen. Die Erde hat bereits mehrere Lieferungen von der Ekti-Fabrik über Qronha 3 erhalten. Wenn wir weitere Himmelsminen in Betrieb genommen haben und die Transportal-Kolonisierungsinitiative in Gang gekommen ist, brauchen wir das Roamer-Ekti überhaut nicht mehr. Was soll dann aus Ihnen werden?«
Cesca schluckte den Köder nicht. »Wir bleiben auch weiterhin unabhängig und autark. Denken Sie gründlich darüber nach, Botschafterin. Die Hanse hat uns bestohlen und Roamer ermordet – warum sollten wir die Ekti-Lieferungen sonst einstellen? Der Export des Treibstoffs brachte uns gute Verdienste. Aber ich habe gesehen, was die Tiwis mit unseren hilflosen Frachtern und den unschuldigen Männern und Frauen an Bord machen.«
»Erfundene Geschichten.«
»Es gibt unbestreitbare Beweise«, sagte Cesca. »Möchten Sie die Trümmer und die Jazer-Spuren an ihnen sehen?«
Sarein wollte so etwas nicht für möglich halten, und ihre Züge verhärteten sich. »Der Vorsitzende Wenzeslas würde solche Übergriffe nicht zulassen, und der König wäre auf keinen Fall bereit, sie zu verzeihen.« Aber noch während sie diese Worte sprach, dachte sie an einige zwielichtige Dinge, auf die sich Basil bereits eingelassen hatte. Waren Überfälle auf Roamer-Transporter und der Diebstahl ihrer Ekti-Fracht
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