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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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hatte. Die junge Frau war so engagiert, schön und pflichtbewusst gewesen, dass Kotto beschlossen hatte, sie nicht zu enttäuschen…
    In seiner freien Zeit befasste er sich auch mit Dokumenten über Klikiss-Transportale und die Klikiss-Fackel. Die insektoide Zivilisation hatte fremdartige Formen der Mathematik und Technik entwickelt, doch für Kotto war das alles sehr interessant. Er fand großen Gefallen daran, Ideen auf ungewöhnliche Weise miteinander zu verbinden. Seine Gedanken waren wie ein Projektil, das in Schwerelosigkeit als Querschläger hin und her sauste.
    Als der Frachter sein Ziel erreichte, schob Kotto all die Dinge beiseite, mit denen er sich während des Flugs beschäftigt hatte. Del Kellum stand an der Luke, die Hände an die Hüften gestützt. »Verdamm, Kotto, Ihre Mutter hat uns gesagt, dass wir auf Ihre verrückten Ideen hören sollen. Jetzt haben Sie Gelegenheit, so verrückt zu sein, wie Sie möchten.«
    Kotto nahm keinen Anstoß an diesen Worten. »Das weiß ich zu schätzen.« Er blickte sich im Andockraum um. »Wo ist das Wrack? Ich kann es gar nicht abwarten, mit der Arbeit zu beginnen.«
    »Ein solches Objekt in der Nähe von bewohnten Stationen wäre zu gefährlich – die Droger könnten kommen und danach suchen.« Del Kellum klopfte Kotto auf die Schulter und ging mit ihm durch den Korridor. »Einige meiner Arbeiter haben das Schiff zur anderen Seite der Ringe gebracht. Dort wartet es allein auf Sie.«
    Kellum aktivierte einen Wandschirm und ließ ein Orbitaldiagramm darauf erscheinen. Ein blinkender Punkt markierte die Stelle, an der sich das Hydroger-Schiff befand, in einem stabilen Orbit am äußeren Rand der Ringe. »Ich habe Ihnen fünf unserer Zuhörer- und Soldaten-Kompis als Assistenten zugewiesen, aber Sie werden der einzige Mensch dort draußen sein. Es sei denn, Sie brauchen noch jemanden.« Er hob fragend die Brauen und hoffte, dass Kotto verneinte.
    Der Ingenieur schüttelte den Kopf. »Nein, ich arbeite lieber allein.«
    »Gut. Vorräte, Geräte und Ausrüstungsmaterial liegen für Sie bereit.« Del Kellum rief ein Bild des Hydroger-Schiffes auf den Schirm, und Kotto betrachtete es fasziniert. »Finden Sie so viel wie möglich darüber heraus.«

93 DAVLIN LOTZE
    Als Davlins Schiff den Rand des Relleker-Systems erreichte, enthielt der Ekti-Tank nur noch einige wenige Tropfen Treibstoff, doch der Sender rief nach wie vor um Hilfe. Rellekers Sonne strahlte, und die Planeten waren helle Punkte, alle viel zu weit entfernt. Stundenlang stellte Davlin Berechnungen an, zog verschiedene verzweifelte Möglichkeiten in Erwägung und verwarf sie wieder.
    Schließlich zündete er ein letztes Mal das Triebwerk, um seinem Schiff ein neues Bewegungsmoment zu geben und etwas näher an einen der Planeten heranzukommen.
    Nach einem Tag, als er schon die Hoffnung zu verlieren begann, dass man ihn rechtzeitig entdeckte, fand ihn ein Scoutschiff, das nach Hydrogern Ausschau hielt. Die Verteidigungsscouts von Relleker gehörten nicht zur TVF, und ihre Besatzungsmitglieder schienen eher schlecht ausgebildet zu sein, aber wenigstens befand sich eins der Schiffe zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Als man Davlin an Bord geholt hatte, zeigte er sofort die Empfehlungsschreiben des Vorsitzenden Wenzeslas und verwies auf seinen TVF-Rang. Als die Scouts skeptisch blieben, nutzte er bei den Silbermützen erlernte Methoden, um das kleine Schiff zu übernehmen und damit so schnell wie möglich nach Relleker zu fliegen.
    Die Kolonisten von Crenna drohten zu erfrieren. Und sie verließen sich auf ihn.
    Die Bewohner von Relleker waren auf die Sparmaßnahmen ebenso wenig vorbereitet gewesen wie die der meisten Kolonien. Dies war eine Welt voller Luxus gewesen, auf der reiche Bürger der Hanse einen angenehmen Urlaub verbracht hatten. Die Bürger von Relleker waren alles andere als autark und hatten den größten Teil ihrer Ekti-Vorräte verwendet, um für ihr Überleben dringend benötigte Materialien zu importieren.
    Als Davlin sein Anliegen an die Gouverneurin von Relleker herantrug, eine wohlgenährte Frau namens Jane Pekar, wies sie darauf hin, dass nicht genügend Ressourcen zur Verfügung standen, um den Crenna-Kolonisten zu helfen. Sie zuckte mit den Schultern. »So Leid es mir auch tut, Mr. Lotze, wir können Ihnen nicht helfen.«
    »Sie scheinen sich nicht sehr zu bemühen, nach einer Lösung des Problems zu suchen.« Davlin blieb im Büro der Gouverneurin stehen, obwohl sie ihn abgewiesen hatte.

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