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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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wirklich nicht vorstellbar? Sarein wollte nicht über diese Möglichkeit nachdenken.
    »Warum lehnt er es dann ab, auf unsere Vorwürfe einzugehen?«
    Die Motoren schwerer Zugmaschinen dröhnten, als sie Stämme von Weltbäumen fortbrachten. Trümmer wurden beiseite geräumt, grüne Priester suchten fruchtbaren Boden und pflanzten dort Schösslinge. Die beiden Frauen schienen in einer leeren Blase zu stehen, während um sie herum rege Betriebsamkeit herrschte. Sareins Rücken war gerade, und ihre Lippen bildeten eine blasse Linie. Ihre Muskeln blieben gespannt.
    Plötzlich eilte ein Roamer herbei. Seine uniformartige Kleidung war bestickt und wies viele Taschen auf. »Sprecherin Peroni, es ist zu einem Notfall gekommen! Er betrifft das Hurricane-Depot!«
    Der Mann warf Sarein einen kurzen Blick zu, beugte sich vor und flüsterte Cesca Peroni ins Ohr. Zorn erschien in ihrem Gesicht, und mit finsterer Miene wandte sie sich Sarein zu. »Als ob wir weitere Beweise benötigt hätten! Eine Kampfgruppe der Terranischen Verteidigungsflotte hat gerade eine unserer größten Stationen angegriffen. Die Tiwis stahlen unser Ekti und die übrigen Vorräte, verschleppten alle Personen… und zerstörten anschließend die Station.«
    »Das… glaube ich nicht.« Sarein dachte zuerst, dass die Nachricht unmöglich stimmen konnte. Aber würde Sprecherin Peroni so etwas einfach erfinden? Das hielt sie für unwahrscheinlich.
    Vor dem Verlassen der Erde hatte Sarein vermutet, dass Basil irgendetwas gegen die Roamer unternehmen wollte, aber ein derartiges Ausmaß an Dreistigkeit und Provokation überraschte sie. Während des Kriegs gegen die Hydroger war der Vorsitzende immer aggressiver geworden, immer mehr zu einem Falken. Wollten sich er und General Lanyan jetzt auf einen zweiten Krieg einlassen?
    »Ich werde dem Flüsterpalast eine vollständige Dokumentation und überprüfbare Bilder übergeben.« Es fiel Sprecherin Peroni sichtlich schwer, ihren Zorn unter Kontrolle zu halten. »Die Angriffe der Droger sind schlimm genug, aber jetzt auch offene Feindseligkeiten der Hanse? Ich habe gehofft, dies auf eine ruhige, faire Weise regeln zu können, doch die Große Gans zeigt ganz deutlich ihr Gefieder. Sie sollten darüber nachdenken, wie vertrauenswürdig Ihre Freunde sind, Botschafterin – zum Wohle des ganzen theronischen Volkes.«
    Dann eilte sie mit dem Roamer, der die Nachricht gebracht hatte, zu seinem Schiff.

92 KOTTO OKIAH
    Während der Reise nach Osquivel war der Komfort recht eingeschränkt, aber das nahm Kotto überhaupt nicht zur Kenntnis. Seine Aufmerksamkeit galt anderen Dingen. Die Arbeit auf Theroc hatte er bereits vergessen, und jetzt widmete er sich ganz neuen Problemen und Rätseln.
    Cesca Peroni hatte ihm eine freie Koje an Bord eines Frachters besorgt, der zu den Werften von Osquivel flog. Er hatte zu essen, zu trinken und Luft zum Atmen. Mehr brauchte er nicht. Der Kapitän des Frachters war ein Einzelgänger, der die Einsamkeit liebte und von Passagieren nicht viel hielt. Aber da der exzentrische Ingenieur die meiste Zeit über in seiner Kabine blieb und dort Berechnungen anstellte, kamen die beiden Männer gut miteinander zurecht.
    Die Vorstellung, ein intaktes Hydroger-Schiff zu untersuchen, faszinierte Kotto. Er sah sich ungeahnten Möglichkeiten gegenüber. Leider war kaum etwas über die Raumschiffe der Hydroger bekannt, was bedeutete, dass er erst dann Theorien entwickeln konnte, wenn er mit den Untersuchungen begonnen hatte. Bis dahin versuchte er, sich mit anderen Herausforderungen abzulenken.
    Zuerst die extreme Hitze auf Isperos, der mehrere Roamer zum Opfer gefallen waren. Anschließend hatte er sich vorgenommen, es auf dem ultrakalten Mond Jonah 12 besser zu machen, wo Seen aus flüssigem Methan und Eisberge aus gefrorenem Ammoniak der Landschaft etwas Zauberhaftes gaben. Da die Atmosphärengase in fester Form vorlagen, konnten Roamer mit speziellen Fahrzeugen Wasserstoff einfach vom Boden aufsammeln.
    Doch die meisten von Menschen hergestellten mechanischen Systeme waren nicht imstande, auf Dauer in einer so kalten Umgebung zu funktionieren. In seiner Kabine an Bord des Frachters überarbeitete Kotto das Konstruktionsmuster der Raupen und Extraktoren, entwarf dann eine neue Vakuumisolierung für die Motoren.
    Er hatte sich nie für einen besonders abenteuerlichen Mann gehalten, aber er erinnerte sich an die Worte, die Cesca Peroni an jenem Tag, als sie Sprecherin geworden war, an alle Roamer gerichtet

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