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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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durch den erleuchteten Hangar zu ihren jeweiligen Fliegern. Der menschliche Historiker und Vao’sh würden zusammen mit dem Maratha-Designierten und seinem Assistenten sowie den Linsen-Ildiranern, Bauern, Gräbern und Technikern unterwegs sein.
    Der Designierte Avi’h wollte möglichst schnell aufbrechen, aber Vao’sh wies ihn leise darauf hin, dass es heldenhafter für ihn wäre, wenn er die beiden anderen Flieger zuerst starten ließ. »Denken Sie daran, dass wir hier an Ereignissen teilnehmen, die Eingang in die Saga der Sieben Sonnen finden, Designierter. Wie soll man sich an Sie erinnern?«
    Bhali’v stimmte Vao’sh zu. »Sie sind unser Anführer, Designierter. Sie sind unsere Verbindung mit dem Weisen Imperator und durch ihn mit der Lichtquelle.« Der pragmatische Assistent fügte hinzu: »Indem Sie zuletzt starten, erlauben Sie den beiden anderen Fliegern, den Weg vorzubereiten und den Empfang zu sichern.«
    Avi’h gab entsprechende Anweisungen. Das Triebwerk des ersten Fliegers zündete, und Anton fühlte tiefe Erleichterung, als die Flugmaschine aufstieg, beschleunigte und dem fernen Tag entgegenflog.
    Das Triebwerk des zweiten Fliegers donnerte, als Anton neben Vao’sh Platz nahm. Ingenieur Nur’of ging bereits Pläne durch, die er mitgebracht hatte. Während er darauf wartete, dass sich alle Passagiere anschnallten, stellte er eine Liste des Materials zusammen, das ihnen in Secda zur Verfügung stand – der Designierte hatte ihn beauftragt, nach dem Erreichen der Baustelle auf der Tagseite einen Weg zu finden, den Planeten zu verlassen.
    Anton überprüfte seine persönlichen Unterlagen und vergewisserte sich, dass er nichts zurückgelassen hatte. Über Monate hinweg war er damit beschäftigt gewesen, Teile der Saga zu übersetzen und zu analysieren. Viele Historiker von der Hanse hatten sich um die Chance bemüht, mit einem ildiranischen Erinnerer zusammenzuarbeiten, aber bisher war es nur Anton Colicos vergönnt gewesen, sich diesen Traum zu erfüllen. Es war ein intellektueller und akademischer Coup, dem seine Kollegen nichts entgegensetzen konnten. Seine Zeit bei den Ildiranern, die Freundschaft mit Vao’sh, jetzt die Flucht von Maratha Prime zur anderen Seite des Planeten, ganz zu schweigen von dem Hinweis, dass sein Vater tot war und seine Mutter vermisst wurde… Dies alles musste er erst einmal verarbeiten. Es ging weit über seine ursprüngliche Absicht hinaus, ildiranische Mythen und Legenden zu übersetzen.
    Anton sah den Erinnerer an. »Freuen Sie sich darauf, selbst eine legendäre Gestalt in der Saga zu werden, anstatt immer nur von welchen zu erzählen?«
    Die Hautlappen in Vao’shs Gesicht zeigten viele verschiedene Farben. »Nein, Erinnerer Anton. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich lieber Geschichten erzählen, als sie selbst zu erleben.«
    Der zweite Flieger war inzwischen gestartet, und die dritte Maschine stieg ebenfalls auf. Nur’of fungierte als Pilot, denn er brachte die besten Voraussetzungen dafür mit. Bhali’v saß an der Kommunikationskonsole und hielt mit den beiden anderen Fliegern Kontakt. Sie flogen dicht über dem unebenen Boden dahin, über eine öde und leblos wirkende Landschaft. Anton blickte aus dem dunklen Fenster, während sich die Ildiraner zusammendrängten, dem Licht zugewandt.
    Mit jedem verstreichenden Moment kamen sie der Tagseite näher. Der erste Flieger hatte einen solchen Vorsprung gewonnen, dass er hinter der Wölbung des Planeten verschwunden blieb. Das Triebwerk des zweiten zeigte sich als kleiner orangefarbener Fleck am Horizont.
    Bhali’v runzelte die Stirn und überprüfte die Kommunikationssysteme. »Wir haben den Kontakt zum ersten Flieger verloren.« Er drehte den Kopf und sah zum Maratha-Designierten. »Ich empfange keine Signale mehr. Der Pilot wies auf ungewöhnliche Anzeigen hin… Und dann brach der Kontakt ab.«
    »Was ist mit dem zweiten Flieger?«, fragte der Designierte Avi’h.
    Anton fühlte sich von jäher Unruhe erfasst und beugte sich vor. Bhali’v bediente die Kommunikationskontrollen. »Bisher ist alles in Ordnung. Moment…«
    Aus dem orangefarbenen Fleck am Horizont wurde ein plötzliches Gleißen.
    Die Ildiraner waren verblüfft. »Kllar bekh!«, entfuhr es Ingenieur Nur’of, der sofort die Anzeigen überprüfte. »Der Flieger ist explodiert!«
    Anton sprang auf. »Schalten Sie alles ab, Nur’of! Landen Sie! Jetzt sofort!«
    »Aber hier draußen gibt es doch nichts«, klagte der Designierte Avi’h.
    »Zwei

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