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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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sie auf und flogen langsam fort, ohne den Schiffen der Solaren Marine Beachtung zu schenken.
    Stimmen ertönten aus den Kom-Lautsprechern, übermittelten Schadensberichte und Verlustmeldungen. Zan’nh betrachtete die Bilder der Zerstörung auf Hrel-oro, sah dann den Kugeln hinterher.
    »Soll ich dem Manipel befehlen, die Verfolgung aufzunehmen, Adar?«, fragte Qul Fan’nh mit grimmiger Miene. »Die Hydroger entkommen. Sollen wir sie erneut angreifen?«
    »Nein. Das hätte keinen Sinn.« Zan’nh dachte an die Besatzungen der zwei zerstörten Schiffe – der Tod jedes einzelnen Soldaten schmerzte wie ein kristallenes Messer in der Seite. Wie war Adar Kori’nh damit fertig geworden? »Unsere primäre Aufgabe besteht jetzt darin, eventuellen Überlebenden der Splitter-Kolonie zu helfen. Ich werde keine weiteren Ildiraner sterben lassen, nur weil wir versessen darauf sind, einen sinnlosen Kampf fortzusetzen.« Hier war es ganz offensichtlich nicht möglich, einen Sieg über die Hydroger zu erringen. Also kam es vor allem darauf an, das Leben von Ildiranern zu retten.
    »Alle diensttauglichen Soldaten melden sich in den Hangars. Die Angehörigen des Mediziner-Geschlechts bilden Gruppen. Einige von Ihnen übernehmen die Krankenstationen an Bord unserer Schiffe; die anderen begeben sich auf den Planeten und kümmern sich um die Überlebenden.«
    Der Adar hätte sich gern selbst auf Hrel-oro umgesehen, aber so etwas kam für ihn nicht infrage. Seine Aufgabe bestand darin zu führen, was bedeutete, dass er an Bord des Flaggschiffs bleiben und alles organisieren musste. Verärgert schob er Verwirrung und die flüsternden Stimmen des Zweifels beiseite, zwang sich dazu, ein Beispiel dafür zu geben, wie sich alle ildiranischen Soldaten verhalten sollten. Rasch beauftragte er drei unbeschädigte Kriegsschiffe, dem in der Wüste abgestürzten Raumer zu Hilfe zu eilen.
    »Suchen Sie in allen Bergwerken. Bestimmt gibt es in den Schächten Überlebende, aber sie werden nicht lange am Leben bleiben, wenn sie niemand herausholt.«
    Zan’nh schickte Techniker mit schwerem Gerät los, die sich zu den Verschütteten durchgraben sollten. Andere Ildiraner brachen mit Löschvorrichtungen auf, um gegen Feuer vorzugehen. Die Eiswellen der Hydroger ließen alles zerbrechen, aber die blauen Energiestrahlen setzten in Brand, was sie trafen.
    Schließlich traf Zan’nh eine Entscheidung. Er konnte nicht hier bleiben, fernab vom Geschehen. Kori’nh hatte ihn darauf vorbereitet, ein Held zu sein. »Ich möchte einen direkten Eindruck von der Situation auf dem Planeten bekommen. Bringen Sie mich hinunter.«
    Als er kurze Zeit später zwischen den qualmenden Trümmern der Splitter-Kolonie stand, umgeben von Tod und Zerstörung, war Zan’nh sprachlos. Die ildiranischen Gebäude existierten nicht mehr, und es herrschte eine gespenstische Stille.
    Dann bewegte sich etwas im schwarzen Rauch, der im Zentrum der Verheerung aufstieg. Ein Klikiss-Roboter erschien und bewegte sich mit unheimlicher Eleganz auf Bündeln aus fingerartigen Beinen. Die ausgestreckten Arme endeten in Scheren, die an Krabben erinnerten.
    Zan’nh wusste nicht, wie der Roboter ihn als Adar erkannte, aber die große Maschine zögerte nicht, kam direkt auf ihn zu. Der schwarze Rückenschild öffnete sich teilweise, wie ein drohender Hinweis auf versteckte tödliche Waffen. Die scharlachroten optischen Sensoren richteten sich auf den ildiranischen Kommandeur und glühten.
    Zan’nh wich nicht zurück. »Was willst du? Was machen Klikiss-Roboter auf Hrel-oro?« Manchmal erschienen die schwarzen Maschinen auf Splitter-Kolonien. Sie hatten oft angeboten, bei Bauarbeiten in schwierigem Gelände – etwa auf Monden oder auf der dunklen Seite von Maratha – zu helfen. Doch dieser Roboter, so vermutete Zan’nh, war nicht hier, um zu helfen.
    »Teilen Sie dem Weisen Imperator mit, dass die Vereinbarungen zwischen Ildiranern und den Klikiss-Robotern nicht mehr gelten«, erwiderte die Maschine mit summender Stimme.
    Der Roboter drehte seinen Zentralkörper, und Adar Zan’nh sah ihm nach, roch Rauch und das Blut des Massakers, als der große schwarze Klikiss-Roboter fortstakte.

107 ANTON COLICOS
    Allein in der tiefsten Nacht von Maratha versuchten Anton und siebenunddreißig ängstliche Ildiraner, das Licht lange genug brennen zu lassen, um zu überleben.
    Ingenieur Nur’of verband die letzten noch funktionierenden Energiezellen miteinander, um die wichtigsten Systeme der Kuppelstadt in

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