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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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lediglich exotisch.
    Er kannte die Koordinatenkachel, die ihn nach Rheindic Co bringen würde, was bedeutete: Er konnte jederzeit zurückkehren. Er musste nichts mehr beweisen, aber vielleicht war es möglich, noch etwas ganz anderes zu leisten? Zu verlieren gab es nichts…
    Mit der Sorgfalt, die er schon als Laborassistent gelernt hatte, dokumentierte er seine Absicht, hinterließ eine vollständige Erklärung und sortierte die Berichte, die er bisher über das Transportal-Netz zusammengestellt hatte. Dann entschied er sich für eine der Kacheln mit unbekanntem Ziel und zeichnete ihr Symbol in den Unterlagen auf, die er zurückließ.
    Palawu nahm den Rucksack des heimgekehrten Forschers, der genug Proviant für eine kurze Reise enthielt. Er schlang ihn sich auf den Rücken, zog die Riemen fest und ging zum Portal.
    Nach der Aktivierung verwandelte sich das Steinfenster in einen schimmernden, mysteriösen Durchgang. Palawu atmete tief durch, lächelte zuversichtlich und trat mit offenen Augen durchs Portal…
    Er erreichte eine Welt von kompromissloser Fremdartigkeit, völlig anders als die anderen aufgegebenen Klikiss-Welten, die er kannte. Farben, Geräusche und Gerüche waren so unerwartet und intensiv, dass sie einen um den Verstand bringen konnten. Völlig unverständliche visuelle Eindrücke strömten auf Palawu ein, so exotisch und fremdartig, dass sein Gehirn nicht mit ihnen fertig werden konnte.
    Und dann geschah noch etwas Unerwartetes. Eine ältere menschliche Frau näherte sich ihm, mit undeutbarem Gesichtsausdruck. Verblüfft erkannte Palawu jene Frau, die er gut kannte, obwohl er ihr nie begegnet war.
    Margaret Colicos – und sie lebte! Es überraschte ihn nicht, dass nach hunderten von Forschungsmissionen durch die Transportale der Klikiss jemand die Welt fand, auf die es Margaret verschlagen hatte. Aber dass ausgerechnet er sie entdeckte…
    Plötzlich sah er mehr, viel mehr, und er schrie…
    Am nächsten Morgen, als die Techniker in den Kontrollraum zurückkehrten, um Vorbereitungen für den Transfer weiterer Kolonisten zu treffen, fanden sie Palawus Aufzeichnungen. Zuerst ärgerten sie sich über das Risiko, das der Chefwissenschaftler eingegangen war. Und dann, als Palawu nicht zurückkehrte, verwandelte sich der Ärger in Sorge.
    Nach einer Woche – so lange hätte der restliche Proviant im Rucksack nicht gereicht – wurde die von Palawu ausgewählte Koordinatenkachel schwarz markiert. Die Techniker übermittelten die vom Chefwissenschaftler zusammengestellten Daten und Berichte einer Gruppe von Hanse-Forschern, damit die Arbeit fortgesetzt werden konnte. Unterdessen ging die Kolonisierungsinitiative weiter.
    Howard Palawu kehrte nie zurück.

109 DD
    Zwar saß DD an Bord des von den Klikiss-Robotern übernommenen Moloch fest, aber er musste etwas unternehmen, als Sirix und die anderen Maschinen die Siedlung auf Corribus angriffen. Seine Programmierung erlaubte es ihm nicht, untätig zu bleiben. Er musste zumindest einen Versuch wagen. Dies war nicht richtig.
    Die Soldaten-Kompis an den Waffenstationen des Moloch richteten die Zielerfassung auf Gebäude der Menschen und Klikiss. Im weiteren Verlauf des Angriffs feuerten sie mit erbarmungsloser Präzision auf alle Personen, die zu fliehen versuchten.
    Im Kommunikationsturm der Kolonie sendete Jan Covitz furchterfüllte Fragen und Bitten. Zwei Jazer-Blitze eines Mantas pulverisierten den Turm, und darauf herrschte Stille in den Kom-Kanälen.
    Sirix stand wie ein großer General auf der Kommandobrücke. Er hatte die Arme ausgestreckt, drehte den flachen Kopf und nahm alle Informationen von den Projektionsschirmen auf. »Wir lassen kein Gebäude intakt. Nichts soll daran erinnern, dass sich die arroganten Menschen auf dieser Welt niedergelassen haben.«
    Der Versuch, den völlig ungerechtfertigten Angriff zu beenden, hatte eine höhere Priorität als die eigene Sicherheit, fand DD. Er sprang zur nächsten Waffenkonsole.
    Zwar war er nur halb so schwer wie ein Soldaten-Kompi, aber seine Aktion kam so überraschend, dass es ihm gelang, die militärische Maschine beiseite zu stoßen. Während der Soldaten-Kompi noch versuchte, das Gleichgewicht wiederzufinden, rammte DD seine aus Metall und Kunststoff bestehenden Fäuste in die Waffenkonsole. Ihm fehlte die Kraft einer schweren Hebemaschine, aber die Konsolen waren nicht dafür vorgesehen, einer solchen Belastung standzuhalten. DD schlug immer wieder zu, brach die Verkleidungsplatte auf,

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