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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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langer Zeit hatten Roamer die automatischen Systeme und Kompis in Vorbereitung auf eine solche Situation mit Sicherheitsroutinen ausgestattet. Die Koordinaten der Roamer-Siedlungen waren ein gut gehütetes Geheimnis; derartige Informationen durften auf keinen Fall den Tiwis in die Hände fallen.
    »Es ist so weit!«, rief Cesca, um den Lärm zu übertönen. Sie versuchte, ihrer Stimme einen festen Klang zu geben, konnte das Zittern aber nicht unterdrücken. »Aktivieren Sie die Kaskadenlöschung. Leeren Sie alle Speicher. Wenn die Tiwis hierher kommen, sollen sie nur noch Schrott vorfinden. Es sieht ganz danach aus, dass wir nie mehr hierher zurückkehren können.«
    Die frühere Sprecherin schloss die Hand um ihren Arm, schwieg aber. Sie wirkte sehr kummervoll.
    Die Techniker und Verwalter zögerten nicht, legten ein System nach dem anderen still. Funken stoben; Bildschirme zeigten nichts mehr an.
    »Die Evakuierung ist fast komplett, Sprecherin Peroni«, sagte einer der Techniker.
    »Sie ist erst dann vollständig, wenn auch Sie alle fort sind«, erwiderte Cesca und nahm Jhy Okiahs Hand. »Wir machen uns ebenfalls auf den Weg.«
    Die letzten Bewohner von Rendezvous erreichten die Hangars und gingen dort an Bord der noch zur Verfügung stehenden Schiffe. Cesca half Jhy Okiah, in ein kleines diplomatisches Schiff zu klettern, das für die Sprecherin reserviert war. »Wir alle müssen unserem Leitstern folgen«, sagte sie leise. »Etwas anderes bleibt uns nicht übrig.«
    Die alte Frau kannte die Prozedur und schnallte sich an. Ihre Knochen waren fragil, aber sie bewegte sich mit natürlicher Eleganz. Jhy Okiah würde sich nicht beklagen. Draußen bohrten sich Jazer-Strahlen und explosive Projektile in die peripheren Asteroiden. Schwere Explosionen donnerten durch den Hauptkomplex. Als Cesca die Luke schloss, wich der Lärm gnädiger Stille.
    Als sie sich vom majestätischen Komplex aus miteinander verbundenen Konstruktionen, Kuppeln und Asteroiden entfernten, wusste Cesca, dass sie keine wichtigen Informationen über die Roamer zurückließen, keine Karten, Daten oder Koordinaten, die benutzt werden konnten, um die fliehenden Clans zu verfolgen. Zumindest einige der fernen Außenposten würden geheim bleiben. Die Tiwis versuchten vielleicht, Informationen zu gewinnen, und möglicherweise stahlen sie das eine oder andere, aber sie würden für all ihre Mühe nicht viel bekommen.
    Doch das war eine geringe Genugtuung. Ganz abgesehen von den vielen persönlichen Dingen, die die Roamer zurückließen: Rendezvous war das Zentrum ihres Volkes gewesen, die älteste Siedlung, ein Symbol für ihren Sieg über widrige Umstände. Das Durcheinander aus Asteroiden und Konstruktionen zeigte, dass die Clans mit den schwierigsten Situationen fertig werden konnten.
    Und jetzt blieb all das hinter ihnen zurück. Sie überließen es dem Feind.
    Die Kampfschiffe der TVF näherten sich und feuerten noch immer. Sie schossen auf alles, auch auf dahintreibende Felsen.
    Cesca flog mit halsbrecherischer Geschwindigkeit, ließ das kleine diplomatische Schiff hin und her tanzen. Mehrere Jazer-Blitze zuckten an ihm vorbei, aber es huschte durch die Trümmerwolke eines zerstörten Roamer-Schiffes – Cesca sah Rumpfplatten, die sich langsam drehten und das Licht der fernen roten Sonne reflektierten. Sie nahm den kürzesten Weg, zwischen zwei Manta-Kreuzern hindurch.
    Admiral Stromo sprach noch immer, und seine Worte klangen wie einstudiert. »In Namen der Regierung aller Menschen verlangt König Peter die volle Kooperation und Unterstützung der Roamer-Clans beim Kampf gegen die Hydroger. Ihre eklatante Weigerung, uns zu helfen, ist deutlicher Beweise für Ihre Untreue der Menschheit gegenüber. Deshalb gelten die Roamer von jetzt an als Geächtete.«
    Im Cockpit wandte sich Jhy Okiah an Cesca und lächelte schief. »Es hat etwas Romantisches, Geächtete zu sein, nicht wahr?« Ihr seltsamer Humor wuchs aus Verzweiflung.
    Genau in diesem Augenblick lief die von Stromo gesetzte Frist ab, und erneut tönte die Stimme des Admirals aus den Kom-Lautsprechern. »Die Zeit ist um. Suchgruppen, beginnen Sie mit dem Einsatz und beschaffen Sie uns Informationen. Alle anderen Einheiten warten auf mein Zeichen.«
    In weniger als einer Stunde trieben die Tiwis jene Roamer zusammen, die bei der Flucht gefasst worden waren oder sich ergeben hatten, und die Suchgruppen meldeten, dass die Asteroiden nichts mehr enthielten, mit dem sich etwas anfangen ließ. Admiral

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