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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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sie muss schwören, dass es keine weiteren Angriffe geben wird.«
    »Shizz, das macht sie nie«, stöhnte Pasternak.
    »Wenn die Große Gans nicht bereit ist, sich an unsere Regeln zu halten, so haben wir genug Ekti für unsere eigenen Zwecke«, sagte Clarin. »Was ist falsch daran?«
    Die Clan-Oberhäupter waren aufgebracht, und Cesca ließ erneut die Stimme der Vorsicht erklingen. »Wir nehmen uns einen Tag Zeit, um über das nachzudenken, was wir hier besprochen haben. In der Zwischenzeit sollten wir auch die Meinung der anderen Clans einholen. Natürlich müssen wir Maßnahmen ergreifen, aber es sollten die richtigen sein.«
    »Ich brauche nicht mehr darüber nachzudenken«, sagte Tylar. »Für mich ist alles klar. Mein Leitstern ist zur Nova geworden.«
    »Ich bin bereit für die Abstimmung«, sagte Clarin. »Warum Zeit mit endlosen Debatten verlieren?«
    Cesca hatte noch nie erlebt, dass die Clan-Oberhäupter so schnell einig waren. »Sind Sie bereit, die Folgen in Kauf zu nehmen? Es würde bedeuten, dass die Clans den Gürtel noch enger schnallen müssen als bisher. Die Große Gans verzichtet bestimmt nicht auf Vergeltung…«
    Pasternak schnaubte. »Wir sind Roamer! Wir können immer überleben. Das Universum bietet uns die Materialien, die wir brauchen – wir müssen nur den Mumm haben und geschickt genug sein, sie uns zu nehmen. Rendezvous ist ein perfektes Beispiel dafür, dass wir selbst dort leben können, wo sonst niemand zurechtkommt.«
    »Ja, damals brauchte die Kanaka keine Handelsbeziehungen zur Hanse«, sagte Clarin. »Niemand von uns ist darauf angewiesen. Es wird Zeit, dass wir uns auf unser Erbe besinnen – vielleicht sind wir zu verwöhnt und verweichlicht durch den Luxus der Hanse. Wir haben die Erde vor langer Zeit verlassen, mit der Absicht, nie zurückzukehren. Es wird Zeit, die Nabelschnur durchzuschneiden.«
    Trotz ihrer dunklen Ahnungen fand Cesca, dass die Worte durchaus sinnvoll klangen. »Es wird nicht einfach sein, aber es ist sicher möglich.« Sie stand am Kopfende des Tisches auf. »Wir werden überleben. Wie immer.«

28 ORLI COVITZ
    Nach dem besten Essen, das sie zubereiten konnte – natürlich Pilzeintopf –, begann Orli mit den Hausaufgaben. Ihr Vater küsste sie auf die Wange und machte sich dann auf den Weg zur Stadt. Er liebte es, zusammen mit den anderen Bewohnern Dremens von schönen Dingen zu träumen.
    Nach den Hausaufgaben entrollte Orli ihre alten, nicht mehr richtig gestimmten Synthesizer-Streifen und übte fleißig. Ihre Finger tanzten über die Sensorfelder und schufen betörende Melodien. Sie erhöhte die Lautstärke und spielte hingebungsvoller, als sie richtig in Fahrt kam. In gewisser Weise erzählten die Melodien eine Geschichte und gaben einige ihrer Erinnerungen wieder, sogar ihre Meinung über bestimmte Personen in der Stadt, von denen sie wusste, dass sie über ihren Vater hinter seinem Rücken lachten.
    Wenn sie in Jans Präsenz spielte, applaudierte er so oft, dass er sie störte. Nur allein konnte Orli nach Herzenslust improvisieren. Die Musik tröstete und unterhielt sie.
    Als talentierte, aber ungeübte Spielerin fand sie Gefallen daran, sich alte, klassische Kompositionen anzuhören und die Struktur von Symphonien zu analysieren, um ihre eigene Musik besser zu entwickeln. Leider war der Tonumfang ihrer Synthesizer-Streifen begrenzt. Jan versprach ihr immer wieder, sie zur besten Schule außerhalb des Planeten zu schicken, wenn sie genug Geld hatten. Orli wusste, dass er es ernst meinte, aber sie bezweifelte, dass sie jemals genug Geld haben würden.
    Müde von der anstrengenden Arbeit auf den matschigen Pilzfeldern ließ sie die Synthesizer-Streifen liegen und schlief auf dem Sofa ein. Sie erwachte, als ihr Vater durch die Tür des kleinen Fertighauses platzte und so fröhlich lächelte, dass Orli sofort Verdacht schöpfte. Sein glückliches Grinsen war nie ein gutes Zeichen.
    »Ich bringe gute Nachrichten, Mädchen! Es hat sich eine Gelegenheit ergeben, die wir nicht ungenutzt verstreichen lassen dürfen!«
    Orli rieb sich die Augen, stand auf und begrüßte ihren Vater mit einer Umarmung. »Worum geht es?«
    »Oh, ich bitte dich – zeig etwas mehr Aufregung. Dies könnte der große Durchbruch für uns sein. Hast du von der neuen Kolonisierungsinitiative der Hanse gehört?«
    »Die verlassenen Klikiss-Welten? Aber sie sind trocken und leer und…«
    »Und warm, Mädchen. Und voller Sonnenschein. All das zur freien Verfügung stehende Land… In

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