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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Korallen und Perlmutt glühten mit kaltem Feuer. Das fragil wirkende Schiff setzte sich in Bewegung, glitt übers Wasser hinweg und verharrte dicht vor Jess. Die Wand aus Wasser vor ihm wirkte wie eine Tür, und er begriff, dass er eintreten musste. Er passierte die Membran ohne eine Kräuselung des Wassers.
    Im Innern erschien ihm das Schiff wie ein kugelförmiges Aquarium. Er sah Fische, winzige Meerestiere und dahintreibende Pflanzen, alles berührt von der Essenz der Wentals. Wasser umgab Jess, aber er fühlte nur Wärme und Behaglichkeit. Es war erstaunlich und wundervoll.
    Jetzt können wir mit diesem Schiff fliegen.
    Jess’ Ehrfurcht wich ungeduldiger Entschlossenheit. Endlich konnte er aufbrechen, und er wusste genau, wohin es ging. Er wollte zu Cesca, um ihr zu erklären, was mit ihm geschehen war, und um alle Roamer zu bitten, ihm bei seiner neuen großen Mission zu helfen.
    Jess steuerte das riesige Schiff, ohne zu wissen, wie er es anstellte. Die gewaltige Kugel aus Wasser stieg auf, den Wolken entgegen. Lautlos verließ das Wental-Sternenschiff den namenlosen Planeten, und der lebende Ozean blieb hinter ihm zurück.
    Jess kehrte heim nach Rendezvous, wohin er gehörte.

27 CESCA PERONI
    Wenn sich herumsprach, dass die TVF Raven Kamarows Schiff angegriffen und zerstört hatte, würden die Roamer zu den Waffen greifen, und dann versuchten die Clans vielleicht, jeder auf seine Art Vergeltung zu üben – wie Jess, als er Golgen mit Kometen bombardiert hatte. Bevor es dazu kam, organisierte Cesca ein privates Treffen mit den Oberhäuptern der wichtigsten Clans. Sie rief jene zu sich, die zu diesem Zeitpunkt in Rendezvous weilten.
    Wie üblich vertraten die Roamer-Familien verschiedene Meinungen. Die alte Sprecherin Okiah sagte oft: Die Clans dazu zu bringen, sich auf etwas zu einigen, sei fast so schwer wie die Einrichtung eines Außenpostens auf einem besonders unwirtlichen Planeten.
    Cesca würde Bericht erstatten und den Clan-Oberhäuptern dann Gelegenheit geben, ihre Ansicht zu äußern, aber sie fürchtete eine heftige Reaktion. Was angesichts der Umstände durchaus verständlich war. Soldaten der TVF waren wie Verbrecher in der Nacht über Ekti-Schiffe der Roamer hergefallen.
    Welche Entscheidung auch immer die Clans trafen: Sie würde langfristige Konsequenzen nach sich ziehen.
    Die Versammlung fand in einer Höhle des zentralen Rendezvous-Asteroiden statt. Cesca saß am Kopfende des Tisches und musterte die Männer und Frauen, die nicht wussten, warum sie so kurzfristig hierher bestellt worden waren. »Ich fürchte, ich habe erneut schlechte Nachrichten.«
    Der alte Alfred Hosaki stützte das knochige Kinn auf die Hände und stöhnte übertrieben. »Ich sollte aufhören, an solchen Treffen teilzunehmen.« Die anderen lachten leise und warteten gespannt auf das, was Cesca ihnen mitzuteilen hatte.
    Es wurde laut in den schmalen Korridoren vor dem Versammlungsraum: Nikko Chan Tylar und drei kräftige Roamer-Männer trugen Wrackteile, Rumpffragmente und Triebwerksspulen herein. Geschwärzte Stellen und Schmelzspuren wiesen darauf hin, was geschehen war. Nikko und seine Begleiter legten die Teile hinten im Raum auf den Boden.
    »Das sind die Reste von Raven Kamarows Schiff«, sagte Cesca.
    Alle Clan-Oberhäupter erinnerten sich an den bärtigen, sympathischen Captain, der Ekti-Ladungen zu verschiedenen Depots gebracht hatte. Cesca erklärte, wie Nikko die Wrackteile auf Kamarows Route gefunden hatte. Nikko lächelte, als rechnete er mit Belohnung für seinen Fund, aber Cesca sagte: »Wir sprechen uns später.« Dann schickte sie ihn und seine Helfer fort. Überraschung und Zorn ließen seinen am Tisch sitzenden Vater Crim erblassen.
    »Alle von uns durchgeführten Untersuchungen und Analysen haben ergeben, dass die TVF dahinter steckt«, fuhr Cesca fort. »Jazer-Strahlen haben Kamarows Schiff zerstört. Die Große Gans ist verzweifelt genug, unsere Schiffe zu überfallen und Roamer umzubringen.«
    Sie gab den Versammelten Gelegenheit, über das gerade Gehörte nachzudenken.
    »Arrogante Mistkerle!«, entfuhr es dem dickbäuchigen Roberto Clarin. Er verwaltete das Hurricane-Depot, zu dem Kamarow unterwegs gewesen war.
    »Vielleicht ist es die Tat eines einzelnen Hitzkopfs«, sagte Ana Pasternak. »Wir wissen nicht, ob es sich um eine neue Politik der Großen Gans handelt.«
    »Glauben Sie etwa, sie wäre nicht dazu fähig?«, fragte Crim Tylar. »Wir können dies nicht einfach hinnehmen!«
    »Die Hanse

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